Teil 2 zu "Ich kann nicht" vom 12.09.

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Teil 2 zu "Ich kann nicht" vom 12.09.

Hallo Frau Schuster, nach Ihrer Antwort vom 13.09. habe ich mich mal selbst mehr beobachtet, da Sie ja schrieben: "Sie als seine vertrauteste Bezugsperson werden immer sein Ventil, Blitzableiter... sein und sollten selbst so sachlich und geduldig wie möglich handeln. Ihre Stimmung und Ihr Verhalten wird sich auf Ihren Sohn übertragen, da er sich an seinem Vorbild orientieren wird." So, nun hat mir eigentlich nicht sehr gefallen, was ich da über mich herausgefunden habe. Ich selbst bin leider von der Sorte Mensch, die leicht laut wird, wenn man nicht zuhört, oder nicht gemacht wird, was ich möchte. Und da mein Sohn (2 1/2 Jahre alt) fast grundsätzlich nicht meinen Wünschen und Aufforderungen nachkommt, werde ich schnell laut. also ha er es sich von mir abgeschaut und schreit, jammert und kreischt deswegen wohl den ganzen Tag (meistens aber ohne Grund) herum. Sie haben mir da einen Großen Spiegel vorgehalten und ehrlich gesagt, ich gefalle mir in diesem Spiegel nicht... Also habe ich jetzt die Tage versucht, alles viel gelassener zu sehen und ihm ein besseres Vorbild zu sein. Das Ganze hat nur einen sehr großen Hacken. Ich bin kein geduldiger Mensch (habe ich wohl von meinem Vater geerbt - nur das er uns Kinder zusätzlich noch mit der "Hand" erzogen hat - was ich selbst strickt ablehne!). Haben Sie irgendwelche Tipps, wie ich mich besser zusammenreißen kann? An Autogenes Training oder so etwas ähnliches habe ich auch schon gedacht, aber da ich noch ein 4 Monate altes Stillbaby habe, ist dies nicht möglich. Danke schon mal für ihre Antwort! LG Birgit

Mitglied inaktiv - 17.09.2006, 09:29



Antwort auf: Teil 2 zu "Ich kann nicht" vom 12.09.

Hallo Birgit Wenn autogenes Training noch nicht möglich ist, genügt vielleicht auch erst mal nur eine regelmäßige Auszeit für Sie, während die Kinder von einer Tagesmutter oder einem Babysitter betreut werden? Manchmal bieten Fitness-Studios auch Yoga oder Entspannungskurse bei gleichzeitiger Kinderbetreuung an, sodass Sie zum Stillen "verfügbar" wären. Bitte sprechen Sie auch in beschriebener Situation betont langsam und in gemäßigter Lautstärke zu ihm. Hört er Ihnen absichtlich nicht zu, informieren Sie ihn, dass Sie den gemeinsamen Raum Raum verlassen werden und ihm leider nicht helfen können, wenn er so schreit. Dann handeln Sie bitte entsprechend. Vermutlich wird er dann hinter Ihnen herkommen und Ihnen zuhören.- Probieren Sie`s mal aus.:-)) Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 18.09.2006



Antwort auf: Teil 2 zu "Ich kann nicht" vom 12.09.

Hallo, ich noch mal. Mitunter kann ich es aber gar nicht vrhindern, dass ich laut werden muss, da ich sonst nicht zu ihm durchdringe. Als Beispiel: Wenn Till wütend auf sein Auto ist und er anfängt zu schreien und kreischen, kann ich nicht normal laut mit ihm sprechen,da er mich so nicht hört. Lasse ich ihn schreien, bleibt er dann mindestens eine halbe Stunde stinkig und überträgt seine Wut auf alles, was ihm unter die Augen kommt. Fasse ich ihn an die Arme, damit er mir in die Augen sehen kann und ich dann besser mit ihm sprechen kann, reißt er sich los... Also bekomme ich nur seine Aufmerksamkeit, wenn ich auch die Stimme erhebe. Wie sollte ich in so einem Moment reagieren? LG Birgit

Mitglied inaktiv - 17.09.2006, 09:40