superanstrengender Sportunterricht/ Erziehungsproblem?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: superanstrengender Sportunterricht/ Erziehungsproblem?

Guten Tag Frau Schuster, es geht um meinen Sohn Tobias, 4 Jahre alt. Er ist eigentlich ein lieber, aufgeweckter Junge. Aber in letzter Zeit häufen sich die Momente, in denen ich mit ihm einfach nicht fertig werde. Vor allem, wenn es um den Bereich "Bewegung" geht. Ein Beispiel: wir gehen einmal in der Woche ins Eltern-Kind-Turnen. Wir gehen hin mit einer Bekannten und deren Tochter (4 1/2 J.). Kaum haben wir die Turnhalle betreten, sind beide außer Rand und Band. Es werden die Übungen nicht mitgemacht, statt dessen jagen sich die beiden durch die Halle und versuchen sich im Wettbewerb: ich bin schneller, ich bin erster, ich kann höher klettern usw. Entschließen sie sich dann doch Übungen mitzumachen, wird gnadenlos gedrängelt, die anderen Kinder praktisch über den Haufen geturnt. Schließlich liegen sich die beiden dann noch in den Haaren, weil der eine halt vor dem anderen an dem Übungsgerät war. Es ist ein einziges Generve!!! Meine Bekannte sieht das eher lässig und greift eigentlich überhaupt nicht ein. Ich bin ein ganz anderer Typ. Ich interveniere, weil ich zum einen will, dass mein Sohn zur Ruhe kommt, zuhört, wenn die Leiterin die Übungen erklärt, die Übungen richtig mitmacht und weil ich befürchte, dass die beiden mit ihren ungestümen Bewegungen sich selbst oder andere Kinder verletzen können. Aber ohne Erfolg. Letzes Mal eskalierte das ganze so, dass ich mit einem brüllenden Tobi zweimal für eine Auszeit die Halle verlassen habe. Schließlich mussten wir ganz abbrechen, weil mit seiner kleinen Freundin nur noch Rauferei angesagt war. Dann habe ich mich auch noch über meine Bekannte geärgert, weil sie nicht einmal ein Wort an ihre Tochter gerichtet hat, um die ganze Situation zu entschärfen. Ich war praktisch nur am "Schimpfen" mit meinem Sohn, sie aber sagte überhaupt nichts zu ihrem Kind. Das fand ich auch nicht okay. Dann kam ich später an den Punkt, dass ich mir überlegt hab`, Du bist viel zu streng zu Deinem Kind, weil ich laufend mit ihm gemotzt habe. Deine Bekannte sieht das viel lässiger. Sie läßt ihrem Kind freien Lauf und tut eigentlich so, als wäre mein Kind für die Streitereien allein verantwortlich. Denken Sie auch, dass ich zuviel eingegriffen und versucht habe Grenzen zu setzen? Bin ich zu streng? Ich bin ja dann auch in anderen Bereichen so. Wenn ich andere Mütter sehe, dann habe ich fast den Verdacht viel zu streng zu Tobi zu sein. Aber das wilde, ungestüme an ihm macht mich häufig einfach rasend. Sind die Kinder der anderen Mütter denn so anders? Wie sehen Sie das? Soll/ Muss ich ruhiger und gelassener handeln? Danke für Ihren Tip! Viele Grüsse Hanna

Mitglied inaktiv - 20.03.2002, 11:09



Antwort auf: superanstrengender Sportunterricht/ Erziehungsproblem?

Hallo Hanna Vielleicht sollten Sie wirklich ein wenig gelassener reagieren ohne aber gegen Ihre ganz persönliche Vorstellung von Erziehung anzukämpfen.- Haben Sie Ihrem Sohn möglichst ruhig erklärt, warum er in einer Halle mit vielen Kindern nicht so "wild" sein darf, sollten Sie ihn gleichzeitig über die Folgen informieren, wenn er sich an Ihren Wunsch nicht hält und diese Folgen auch entsprechend konsequent eintreten lassen, damit sich ihr Sohn sicher orientieren kann und Sie nicht unglaubwürdig werden. Da diese Turngruppe Ihrem Schreiben zur Folge eine Leiterin hat, sollten Sie sie um ein Gespräch bitten um gemeinsam überlegen zu können, ob und wie es am Sinnvollsten scheint, die beiden Draufgänger zu einem angemessenen Verhalten anzuregen. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 20.03.2002