Liebe Frau Schuster!
Eigentlich habe ich mit unserem Maximilian (fast 5 J.) gleich drei Probleme:
1. Er mag nicht gerne nach draußen gehen - jedesmal ein Kampf! Wenn ich ihn aber draußen hab, will er ohnehin fast nicht mehr rein! Das soll einer verstehen?
2. Spielverhalten: zu Weihnachten bekam er die ersehnte Playmobil-Ritterburg und vor kurzem ein kleine Legobox. Nachdem alles aufgebaut ist bzw. das letzte Steinchen verbaut ist, muss alles bleiben wie es ist - er kann nichts Neues bauen, da er ja zuvor wieder etwas kaputt machen müsste. Das schafft er einfach nicht. Natürlich gibt es da auch Probleme mit den Freunden - keiner bleibt zum Spielen länger da - ist ja auch verständlich, denn Max gibt den Ton an und es darf nur so gespielt und die Ritter so platziert werden wie er will. Vor dem Schlafengehen kontrolliert er nochmal alles ganz genau und wehe mir, wenn ich beim Lüften eine Figur umgeworfen habe. Er kann auch nichts anderes machen (zum Essen kommen...) bevor nicht alles wieder an dem ursprünglichen Platz ist (den er am 25. Dez.!!! bestimmt hat). Auf die Dauer ist das echt anstrengend und ich weiß wirklich nicht was ich machen soll. Das muss doch einen Hintergrund haben? Jetzt hat er genügend Spielsachen und kann nicht damit spielen, weil er nicht über seinen Schatten springen kann, etwas zu verändern.
3. Manchmal bekommt er richtige Wutanfälle (Rückfälle in ärgste Trotzzeiten), droht mir, will mich/uns schlagen "nur" weil es ein "nein" gegeben hat (z. B. jetzt nichts mehr zum Naschen, oder Fernseher wird jetzt ausgemacht...). Wenn ich ihn dann zur Auszeit in sein Zimmer bringe, donnert er alle möglichen Gegenstände (Hocker) gegen die Türe und brüllt: Da siehst du, was du jetzt davon hast! Gott sei Dank beruhigt er sich dann doch wieder schnell und es ist, als ob es nie was gegeben hätte.
Noch was Allgemeines: er hat eine kleine Schwester (2 J.) - bis auf die üblichen Balgereien haben sich die beiden recht gern und verstehen sich sichtlich gut.
Bei seiner Oma (Schwiegermutter) ist er sehr gern: wird dort nach Strich und Faden verhätschelt - dort ist auch das Rausgehen kein Problem (denn Oma hat ja immer den "Naschsack" dabei oder verspricht beim Spazierengehen im Spielzeugladen verbeizuschauen, oder Opa sorgt für die Pommes nach einer Wanderung...)
Es tut mir leid, dass das jetzt so eine Litanei geworden ist, aber manchmal kommt halt einfach alles zusammen!
Für jeden Tipp bin ich äußerst dankbar!
Liebe Grüße - Monika
Mitglied inaktiv - 04.02.2003, 22:16
Antwort auf:
Stubenhocker/eigenartiges Spielverhalten
Hallo Monika
Ist Ihrem Sohn vielleicht das An- und Ausziehen zu lästig, wenn er nach Draußen gehen soll, bzw. irgendwann auch wieder hereinkommt?
Bieten Sie ihm -damit`s schneller geht- mitfühlend Ihre Hilfe an und geben Sie ihm für Draußen ein interessantes Beschäftigungsangebot.
Erklären Sie ihm, warum Niemand mehr mit ihm lange spielen möchte und schlagen Sie ihm vor, morgens sich seine Ritterburg genau anzuschauen, sie anschließend selbst auseinanderzu bauen, tagsüber mit den Bausteinen andere Dinge auszuprobieren und gegen Abend zu versuchen, sie wieder genau aufbauen zu können. Bieten Sie ihm zum Wiederaufbau Ihre Hilfe an. Vielleicht verliert er auf diese Weise das Interesse daran, immer wieder das Gleiche zu bauen.
Besuchen Sie zusätzlich mit ihm die eine oder andere Spielwaren-Abteilung um neue Ideen sammeln zu können.
Bieten Sie ihm mitfühlend einen Gegenstand an (Musikinstrument, Fußball), mit dessen Hilfe er sich abreagieren kann oder schlagen Sie lächelnd eine Kissenschlacht in seinem Zimmer vor, damit er die Wut rauslassen kann.
Haben Sie eher das Gefühl, dass er statt Aktion besonders viel Ruhe braucht, regen Sie das Hören einer Kassette an.
Wecken Sie in Ihrem Sohn das Interesse an Kreativität -drinnen wie draußen- nicht mit dem Bereithalten eines "Naschsackes, Pommes, neues Spielzeug" sondern mit Hilfe konkreter Beschäftigungs-Angebote, sowie der Zusage Ihrer Unterstützung.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 05.02.2003
Antwort auf:
Stubenhocker/eigenartiges Spielverhalten
Hallo Monika,
mein Sohn ist nun 4 1/4 und ich kann die genannten Punkte 2 und 3 auch bei ihm beobachten. Er hat zu Weihnachten einen Kaufmannsladen mit etlichem Zubehör bekommen. Die Einkaufsachen, die eigentlich ins Regal geräumt werden sollten, damit man auch einkaufen kann, müssen exakt so in dem Tragekorb liegen, wie er diesen ausgepackt hatte. Genauso wie Maximilian sieht unser Kleiner sofort, wenn iregendetwas in seinem Zimmer verändert wurde (ein Auto liegt nicht mehr genau auf seinem Platz in dem Durcheinander usw) und dann tritt Punkt 3 in Kraft.
Wenn er mich schlägt muß er sich immer in die selbe Ecke im Eßzimmer setzen. Kinderzimmer kommt nicht mehr in Frage, weil er dort auch total randaliert hat und in der Ecke ist weit und breit nichts erreichbar, was er kaputt oder wegfeuern kann. Das klappt (toi toi toi) ganz gut. Er bleibt sitzen und ist schon nach kürzester Zeit (ca 20 bis 30 Sekunden) wieder ruhig. Und die Schlagwünsche lassen nach.
Was das Spilen mit anderen angeht, ist es etwas anders als bei Euch, aber er bestimmt auch gerne, was wie wo gespielt werden darf und soll.
Ich konnte Dir nun leider keinen Tipp geben, aber vielleicht ist es ein kleiner Trost, dass es das Verhalten von Maximilan in ähnlicher Form nochmal gibt.
Ich bin gespannt auf die Antwort von Frau Schuster.
Ich wünsche Dir eine gute Zeit und viel Erfolg und Spaß bei der Erziehung.(Ist lieb gemeint)
Liebe Grüße
Johanna
Mitglied inaktiv - 04.02.2003, 22:52