Streitpunkt

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Streitpunkt

Mein Sohn war in seinen 2,5 Lebensjahren erst einmal eine halbe Stunde von mir getrennt. Da bei mir ein Arzttermin und auch ein Friseurtermin ansteht (wie man sich sicherlich vorstellen kann), streite ich mich mit meinem Partner regelrecht, da er der Meinung ist, ich müsse mich rausschleichen um ihm jede Menge Theater zu ersparen. Ich persönlich will aber, daß er weiß wann ich gehe und wo ich bin. Was ist jetzt richtig. Dasselbe Problem habe ich wenn ich den Müll nach unten bringen muß. Wenn es regnet kann ich den Kleinen nicht mitnehmen. Wenn ich mich rausschleiche, sagt der Kleine hinterher zu mir: Mama, das nicht mehr machen. Nicht mehr gehen. Dableiben. Was ist jetzt richtig???? Herzlichen Dank für eine Antwort Isabel

Mitglied inaktiv - 05.06.2002, 22:21



Antwort auf: Streitpunkt

Hallo Isabel Da Sie Ihrem Sohn ganz sicher nicht gleichgültig sind, wird er sich ängstigen, wenn Sie plötzlich und unerwartet aus seiner Nähe verschwunden sind.- Sagen Sie ihm, wann und wohin Sie gehen und versprechen Sie ihm auch, dass Sie gleich nach Erledigug Ihrer Tätigkeit zurückkehren. Geben Sie ihm für die Zeit Ihrer Abwesenheit nach Möglichkeit ein konkretes Beschäftigungsangebot und wecken Sie in ihm die Freude auf ein anschließendes, gemeinsames Spiel. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 06.06.2002



Antwort auf: Streitpunkt

Hallo, Isabel. Erst einmal: ich möchte Dich keineswegs beleidigen oder Dir Vorwürfe machen. Ich denke, wenn Dein Sohn ohne Vorbereitung erfährt, daß Du ohne ihn wegfährst, gibt es Theater, weil er das überhaupt nicht kennt. Wie auch????? Theater wird er sicherlich machen, wenn Du zu den längeren Terminen bist, egal ob Du ihm sagst wo Du bist oder Dich wegschleichst. Denn er kennt es ja kaum. Warum mußt Du Dich aus der Wohnung wegschleichen? Warum sagst Du nicht, ich muß mal gerade raus, ich bin sofort wieder da? Er muß lernen, daß Mama - auch wenn sie mal kurz nicht in Sichtweite ist - wiederkommt. Wie soll es werden, wenn er in den Kiga gehen soll? Das wird, sofern Du nichts änderst, mächtige Probleme mit sich bringen und zwar für euch beide. Du und Dein Partner könnt die Trennung von Dir mit ihm üben, wenn Du erst nur kurz wegbleibst und er mit dem Partner (seinem Papa??) spielt, dann eine Viertelstunde, dann eine halbe Stunde und länger. Wenn Du dann tatsächlich mal kurz aus der Wohnung mußt, würde ich während eines Spiels ankündigen, daß Du kurz gehst und ihm eine kleine Aufgabe geben, ob er es beispielsweise schafft, einen Turm aus Bauklötzen zu bauen, bis Du wieder da bist oder so etwas. Auf Aussagen wie die o. g. nach der "Rückkehr" würde ich kurz erklären, warum der Müll jetzt nach draußen muß, und warum er nicht mitkann. Alles Gute für euch 3, Anja

Mitglied inaktiv - 06.06.2002, 00:08



Antwort auf: Streitpunkt

Hallo Anja, vielen Dank für Deine Antwort. Der Kiga bereitet mir schon jetzt Kopfschmerzen (melde ihn heute für das nächste Jahr an). Das üben mit dem Papa ist bei uns etwas schwierig, da er zwar schon da ist, aber leider mit dem Kind nicht spielt. Er vertritt die Ansicht, daß seine Zeit erst kommt, wenn der Kleine 4 oder 5 Jahre alt ist. (Fußball spielen, etc.) Das mit dem Aufgabe erteilen (s. auch Fr. Schuster) werde ich probieren. Herzlichen Dank Isabel

Mitglied inaktiv - 06.06.2002, 12:46



Antwort auf: Streitpunkt

Väter können eigentlich ganz toll mit ihren Kiddies was unternehmen, auch wenn diese noch kleiner sind. Meine kleinere Tochter ist zeitweise auch sehr anhänglich (bloß keinen Schritt ohne Mama!), aber wenn sie mit Papa (oder auch jemand anders) nach draußen gehen kann, einkaufen, spazierengehen oder Uroma besuchen (es gibt doch so viele Möglichkeiten) - dann bin ich schlicht und einfach abgemeldet. Aber Dein Partner sollte sich schnellstens etwas einfallen lassen, was er mit seinem Sohn unternehmen kann, während Du weg bist. Liebe Grüße und alles Gute, Anja

Mitglied inaktiv - 06.06.2002, 13:40