Sensibelchen??

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Sensibelchen??

Ich war vor kurzem mit meinem 10 Monate alten Sohn bei meiner Tante, und sie bekam mit, wie ich versuchte, Tim davon abzuhalten, an der Tischdecke zu ziehen. Der Kleine saß auf meinem Schoß, und ich sagte "Nein, Tim", als er an die Decke fassen wollte. Als er nicht aufhörte, sagte ich etwas strenger "Nein", daraufhin zog er die Hand weg, fing aber an zu weinen. Meine Tante meinte, ich würde Tim überfordern, er könne noch nicht verstehen, was ich von ihm wolle und merke nur, daß ich böse würde. Er würde dann aus Angst weinen. Ich bezweifle das etwas, da er zu Hause oft das "Nein" hört, wenn er durch die Wohnung krabbelt, und dann weint er nicht, sondern gehorcht eigentlich schon sehr schön. Außerdem bin ich wirklich nicht "beängstigend", wenn ich "Nein" sage. Ich sage es nur etwas deutlicher, damit er mich versteht. Was meinem Sie? Kann Tim das Nein schon verstehen? Kann ich darauf bestehen, daß er gehorcht? Ich möchte ihn auf keien Fall überfordern. Vielen Dank für Ihre Antwort. Beate Ferguson

Mitglied inaktiv - 28.07.2001, 13:59



Antwort auf: Sensibelchen??

Hallo Beate Ihrer Beschreibung nach glaube ich auch kaum, dass Tim aus Angst geweint hat. Er wird eher mit seinem Verhalten versucht haben, seinen eigenen Willen, den er inzwischen entdeckt hat, durchzusetzen. Dabei wissen die Kleinen schon ganz genau, dass die Mutter anders als die Tante oder eine andere Bezugsperson reagiert.- Mit ca. 9Mon. können Kleinkinder schon so gut wie Alles verstehen, wenn es ihnen in kurzen einfachen Sätzen gesagt wird. Da die Kleinen aus Wiederholungen lernen, bin ich sicher, dass Tim Ihr Nein schon verstanden hat, aber immer mal wieder seine Grenzen ausprobieren möchte. Lassen Sie beim nächsten Nein oder Ja eine kurze Begründung folgen und informieren Sie Tim über die eintretenden Folgen, wenn er sich nicht an Ihren Wunsch hält. Verhalten Sie sich anschließend liebevoll und konsequent, wird er sich recht schnell sicher orientieren können -auch wenn er immer mal wieder probieren wird, seinen eigenen Willen mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln durchzusetzen-. Alles Gute und: bis bald?

von Christiane Schuster am 29.07.2001