Liebe Frau Schuster, seit langem lese ich Ihre Antworten, nun aber brauche ich selbst mal Ihren Rat. Es geht um unseren 2jährigen Sohn. Seit er 4 Monate alt ist hat er immer durchgeschlafen. Abends ohne grössere Probleme ins Bett, Lied mit ihm gesungen, Gute-Nacht-Kuss und dann schlief er ein. Das ist seit 10 Tagen vorbei. Gründe dafür kann ich ansatzweise erkennen: - seit Mai hat er einen kleinen Bruder. Er hat zwar erstaunlich gut reagiert, hat auch das Glück, jeden Morgen zusätzlich zu mir auch seinen Papa zuhause zu haben der viel mit ihm unternimmt, aber vielleicht kommt die Reaktion darauf doch erst jetzt. - letztes Jahr ging er 3x die Woche nachmittags in die Kinderkrippe. Auch da keine Probleme, nette Betreuung, kleinere Gruppe (ca. 12 Kinder), er sprach immer viel davon. Nach 2 Monaten Sommerpause hat die Krippe Ende August wieder geöffnet, ABER a) in neuen Räumlichkeiten, b) mit anderen Betreuungspersonen, c) mit viel mehr Kindern, und d) auf einer Sprache, die er zu Hause mit uns nicht spricht und an die er sich wohl erst wieder gewöhnen muss. Die 3 ersten Male ging alles gut, und dann plötzlich hat er an einem Tag beim Weggehen des Papas viel geweint und mittags kaum etwas gegessen. Nachmittags war scheinbar wieder alles in Ordnung, auch als ich ihn dann abholte. Seit diesem Tag aber schreit er jeden Abend: "Mama, Papa", bestimmt 20-30 Min. im Bett und weint. Er sagt auch ganz oft :"Mama ab, Papa ab" (= Mama / Papa holt mich ab). Dies steigert sich seit 10 Tagen also kontinuierlich. Beim Abschiednehmen in der Krippe heult er jedes Mal, soll sich aber den Betreuerinnen nach schnell beruhigen. Zu Hause geht es nicht so gut: wie gesagt, vor jedem Mittags- oder Abendschlaf wird er fast panisch. Wir nehmen uns dann mehr Zeit als gewöhnlich, gehen manchmal auch nochmal zu ihm um ihn zu beruhigen und ihm zu zeigen, dass wir da sind. Versuchen aber möglichst, ihn nicht mehr aus dem Bett zu nehmen. Manchmal rufen wir ihm aber auch nur zu, dass wir da sind und jetzt Zeit zum Schlafen ist. Ich denke, wenn wir viel länger bei ihm bleiben würden oder noch öfter zurückgehen würden, täte sich die ganze Prozedur doch nur hinziehen und es würde sich nichts grundlegend ändern. Letzte Nacht waren wir aber ziemlich am Ende mit unserer Weisheit: er heulte in seinem Bett, er heulte auf unserem Arm, er heulte in unserem Bett (wo er bislang noch nie geschlafen hatte), er wollte nur stehen oder sich auf den Boden legen. Nichts ging mehr. Schliesslich ist er erschöpft für 2 Stunden bei uns eingeschlafen, wurde aber von jeder kleinen Regung wach. So, jetzt nach dieser langen Erklärung aber doch meine Frage: was tun? Konsequent bleiben und ihn in seinem Bett weinen lassen? Mehr hochnehmen und trösten? Oder, oder, oder...? Ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar für Ihre Meinung und vielleicht auch für brauchbare Tipps. MfG, Christine
Mitglied inaktiv - 10.09.2003, 22:24