Hallo Frau Schuster, Ich brauche dringend Ihren Rat. Wir leben seit etwa 6 Monaten Patchwork zusammen. Mein Freund mit seiner Tochter 2 1/2 (kein Kontakt zur Mama) und mit meiner Tochter 1 1/2 Jahre. Seine Tochter wurde vorher konplett von seiner Mama versorgt wenn er auf Arbeit war. (ca. 8 bis 17/18 Uhr) und danach dann von ihm, inkl zu-bett-bringen. Man muss ehrlich sagen, dass sie dadurch auch keinen Alltag kennt. Sie wurde von Ihrer Oma behandelt wie von einer "oma" und nicht wie jemand der ein Kind "erzieht wie eine Mama". Sie wurde verwöhnt, Hausalt wurde gemacht wenn sie beim Papa war (wohnte Nebenan) und er hat sie in der Zeit auch nur "verwöhnt". Sie kennt keinen Ablauf, sie durfte alles, absprung ins Kleinkindalter vom Baby wurde komplett verpasst. Wutanfällen wurde nachgegeben ("unsere Arme Sophie-Marie....") So und nun lebt sie seit etwa einem halben Jahr bei mir. Ich bin mit beiden alleine zuhause. Mir fehlen ja nun zwei Jahre mit ihr und es ist für alle eine schwierige SItuation. Ich bin eher das was andere als "streng" bezeichnen würden. Es gibt begründete Grenzen, es gibt "bedingungen" (Nichts mehr mit alleine an den Kühlschrank milch-tetra-pack auf und rein in Kopp ohne zu fragen) unter der Devise "du kannst alles von mir haben, aber ich möchte das du fragst". Ich gebe bei Wutanfällen nicht nach, ich lass sie toben (beide, meine hat das natürlich auch ;-) ) und rede danach mit ihnen drüber. Ich habe die Kinder den ganzen Tag. Ich habe den Haushalt, ich gehe nebenher noch arbeiten und bin auch "erst" 22 Jahre alt. Ich kann die Große jetzt nicht den ganzen Tag verwöhnen nur weil sie es nicht anders kennt. Ich behandel sie genauso wie "meine" auch. Ganz genauso. Ich möchte sie mit 2 1/2 Jahren nicht mehr tragen nur weil alle anderen auf ihr Kommando hin alles tun was sie sagt "Arm nehmen!" wenn nicht Theater, und das geht den ganzen Tag so. (Bei anderen, mir nicht) Zu meiner eigenltichen Frage: Eigentlich handel ich entlang der Devise, Ich handele so, dass es das beste für mein Kind ist (damit meine ich die Große natürlich auch!) und nicht so, dass ich bei meinen Kindern möglichst beliebt bin. Die Bindung zwischen mir und meiner leiblichen ist unkaputtbar, egal wie sehr wir uns "Zoffen" ;-) Aber bei der Großen kommt dann schnell "Papa gehen". "Oma fahren". Das macht mich zum Teil sehr traurig, einfach auf den Blick in die Zukunft bezogen. Ich möchte mich nicht einschleimen, einkaufen damit sie mich mag. Ich möchte das beste für sie und SIE auf den richtigen Weg bringen. Aber es fehlen mir nunmal zwei Jahre mit Ihr. Die "basis". Sie wird mit Sicherheit immer ein Papa und Oma Kind bleiben, das steht ihr auch absolut zu, aber wir haben so eine schöne Familie und ich hab sooo Angst hier irgendwann die "bu-Mama" zu sein. Ich kann nicht wie mein Mann handeln mit den Kindern, der nur Abends 3 Stunden mitbekommt. Ich hab Haushalt, ich hab Abläufe, ich habe Norm- und Wertvorstellungen und möchte sie Weitergeben. Papa ist einfach mehr Spiel- und Spaß... Ich finde es wirklich schwierig. Mir graut es davor wenn sie irgendwann 13 ist und mir sagt das ich ja nicht ihre echte Mama bin und sie lieber zu Papa will oder Oma... Wiederum hoffe ich mir das sie mir dann vielleicht wenn sie in meinem alter ist mit 22 oder so dankt dafür, dass ich diese Reibungen mit ihr ausgehalten habe, so wie Strom eine Lampe zum leuchten bringt... Was sagen sie dazu? Sollte ich sie anders behandeln als meine kleine? Etwas "bevorzugen" ihr mehr "durchgehen" lassen weil sie es halt so nict kennt? Ich bin so verunsichert :( Danke!!
Mitglied inaktiv - 19.11.2009, 16:12