Seit unsere Tochter (jetzt 2) sitzen kann, macht sie sich schöne Gefühle, wenn sie sitzt. Als sie mit 6 Monaten in den Hochstuhl kam (einer, der vorne ein Mittelstück hält zwischen den Beinen), beobachteten wir, dass sie irgendwann glasige Augen bekam und wie in Trance vor sich starrte. Wir wussten das nicht einzuordnen, aber da es nur 2-3 Minuten dauerte und sie davor und danach normal war, hielten wir es halt für einen Tick. Dann bemerkten wir, dass sie unterm Tisch ihre Beinchen dabei fest zusammendrückt. Da war uns klar, was sie macht. Wir fanden es eher amüsant als Besorgnis erregend. Wir halten es für natürlich, dass der Mensch sich gerne gute Gefühle macht und sehen da auch kein Problem bei einem Kleinkind. Nun geht unser Mädchen aber in den Kindergarten. Die Kindergärtnerin wollte direkt nach 5 Wochen ein Gespräch mit mir führen. Dabei beschrieb sie dieses Verhalten und fragte, ob unser Mädchen zu viel Fernsehen schaut. Sie würde manchmal so vor sich hinstarren, sei dann auch nicht ansprechbar. Als mir klar wurde, dass die Kindergärtnerin damit eigentlich diese Phase meint, in der sie die Beinchen zusammenpresst, habe ich ihr erklärt, dass das kein geistiger Vorgang ist, was da geschieht, sondern dass sich das Mädchen in diesem Moment eben schöne Gefühle macht. Sie meinte dann, dass man das beobachten müsse, allerdings mit dem Unterton "das ist nicht normal". Ich finde es immer noch nicht schlimm. Klar werde ich ihr irgendwann beibringen, dass sie das nur daheim machen soll. Aber wann ist da der richtige Zeitpunkt?
von Magnolya am 02.04.2014, 10:36