Liebe Frau Schuster, Unser Sohn war noch nie ein „Schlafmusterkind“, dennoch haben wir es bis jetzt immer in Griff gekriegt. Er ging problemlos alleine schlafen, schlief bis ca. 12- 2 Uhr in der Nacht, dann wurde er wach und wir mussten ihn zu uns ins Bett holen, sonst schrie er und weinte. Wenn wir ihn aber geholt haben, schlief er entweder sofort wieder ein oder spielte mit seinen Händen und unterhielt sich mit sich selbst, bis er wieder einschlafen konnte. Alles friedlich. Seit etwa einer Woche ist unser Kind in der Nacht nicht wieder zu erkennen. Er wacht pünktlichst um 2 Uhr auf, gleich mit einem Geschreie und lässt sich nicht wieder beruhigen. Er lässt sich nicht trösten, wenn wir versuchen, ihn zu halten und zu streicheln, strampelt er wild und schlägt um sich rum, wenn wir ihn loslassen, rennt er wie eine kleine Furie durch das Zimmer, wirft sich auf den Boden, strampelt und schlägt (auch sich selbst) und schreit herzzerreisend. Wir bleiben absolut ruhig, keiner schreit ihn an, wir versuchen ihn zu trösten, etwas zum trinken anzubieten, ihm sein Lieblingstaddy zu geben, mit ihm zu reden, oder einfach da zu liegen und nicht zu reagieren – alles hilft nichts. Er verhält sich äusserst hysterisch mindestens eine Stunde lang, dann ist der dermassen geschafft, dass wir ihn wieder nehmen und streicheln dürfen. Manchmal schlägt dann seine Laune um, er fängt plötzlich an zu lächeln, streichelt unsere Gesichter, sagt ein Paar Worte und schläft wieder ein. Manchmal jedoch, wenn er kurz vom Einschlafen ist (ich spüre, wie die Spannung im Körper nachlässt) erwacht er plötzlich wieder, mit dem gleichen Geschreie und das ganze geht von vorne los. Tagsüber ist er heiter, ausgeglichen, spielt gerne, schläft Nachmittags unproblematisch, ist nicht krank und verhält sich komplett unauffällig. Das gleiche beim Einschlafen. Und in der Nacht ist er wie ausgewechselt, wie verhext. Er will auch nichts bestimmtes, weder spielen, noch aufstehen, noch zu uns noch in sein Bett – es ist wie ein unzähmbares Wutanfall ohne jeglichen Grund und das immer um dieselbe Zeit. Wir sind zutiefst beunruhigt und wissen weder warum noch wie wir ihm helfen können. Mittlerweile sind wir auch dermassen erschöpft, dass wir es nicht mehr schaffen, beide gleichzeitig bei ihm zu sein. Eine Nacht schiebe ich „Schicht“, die andere mein Mann (seit zwei Tagen). Das verschlimmert deutlich die Lage, er schreit dann jeweils nach demjenigen, der nicht da ist und braucht noch länger, um sich zu beruhigen. An unserer „Laune“ kann es nicht liegen, da wir wirklich ohne jegliche Irritation und ganz ruhig diese Anfälle ertragen. Was ist aber mit ihm los? Sind es irgendwelche Symptome, die auf etwas bestimmtes hindeuten? Was können wir tun, um unserem Sohn zu helfen? Vielen Dank für Ihre Antwort, Hanna
Mitglied inaktiv - 27.05.2002, 11:59