Ich hoffe, daß sie mir ein paar Tipps zu unserer 18 Monate alten Tochter Anna geben können, die seit unserem Umzug vor 2 Monaten sich weigert alleine zu schlafen.
Bis vor unserem Umzug hat sie bei uns im Zimmer geschlafen, danach hat sie auch (zur Gewöhnung an die neue Umgebung) bei uns im Zimmer (in einem Extrabett geschlafen).
Aber seit 1 Monat ist es besonders schlimm. Sie schläft ca 1 Stunde in ihrem Bett. Dann wacht sie auf (brüllt) und meint nur noch auf einer Matraze in ihrem Zimmer weiterschlafen zu können- das aber leider wieder nur für ca. 2 Stunden -- dann müssen entweder ihr Vater oder ich bei ihr auf der Matraze weiterschlafen (oder bei uns im Bett). Unsere Nachtruhe ist mittlerweile sehr gestört, wir wissen nicht mehr was wir tun können! Zudem muß ich sagen,daß unsere Tochter - wenn sie brüllt das sehr, sehr laut tut.
Ich würde mich sehr über ihre Anregungen freuen, (sorry das so lange geworden).
Vielen Dank im Voraus und Lg aus Wien Ulli
Mitglied inaktiv - 28.09.2001, 15:59
Antwort auf:
Schlafprobleme
Hallo Ulli
Zeigen Sie Ihrer Tochter gegenüber Verständnis, indem Sie mit ihr absprechen, dass sie die nächsten 2 Wochen auch weiterhin nachts mit bei Ihnen, aber in eigenem Bett schlafen darf, damit sie Zeit genug hat um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen.
Den Mittagsschlaf sollte sie möglichst -ebenfalls zum Eingewöhnen- in ihrem eigenen Zimmer halten, das sie vielleicht gemeinsam mit Ihnen zu einem ganz persönlichen und kuscheligen "Nest" gestalten kann (selbstgemalte Bilder an der Wand, selbst entscheiden, welche Kuscheltiere und welche Bettwäsche ins Bett kommt, usw.).
Erklären Sie ihr aber auch schon jetzt, dass Sie dann wieder mit Ihrem Mann alleine im Zimmer schlafen möchten, da Sie auch mal für sich sein wollen.
Die Aufgabe von uns Erziehenden ist nämlich nicht nur die Vermittlung von Fertigkeiten und Wissen, sondern auch das Weitergeben von Normen und Werten. Die Kleinen müssen lernen, dass nicht nur sie selbst Wünsche und Bedürfnisse haben, die befriedigt werden wollen.
Handeln Sie entsprechend liebevoll und konsequent. Ihre Tochter ist schon verständiger als Sie wahrscheinlich vermuten und wird sich durch diese Absprache sowohl akzeptiert fühlen als auch sich sicher orientieren können.
Erholsames Wochenende und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 29.09.2001
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Schlafprobleme
Hallo, Ulli!
Findest Du nicht, dass Du ihr etwas Zeit lassen könntest? Also Erwachsene haben schon Probleme mit einem Umzug (in der Liste der Faktoren für psychischen Stress rangiert Umzug ganz weit oben!), wieviel merh dann ein kleines Kind? Ich glaube, ihr habt ihr ein bisschen viel Veränderung zugemutet. Vielleicht wäre es besser, die alte Schlafsituation erstmal wieder herzustellen, bis sie sich eingelebt hat. Ich halte gar nix von der "Oh Gott, sie gewöhnt sich dran und dann!"- Fraktion. Ich hin sicher, sie wird es dann aufgeben, wenn sie soweit ist. Ist jedenfalls meine Erfahrung mit meiner Tochter (8 Monate).
Liebe Grüsse,
Christiane
Mitglied inaktiv - 29.09.2001, 09:37
Antwort auf:
Schlafprobleme
Hallo,
ich habe eine Nachfrage zu Ihrer Antwort an Ulli: Denken Sie wirklich, dass ein 18 Monate altes Kind weiss, wovon ich spreche, wenn ich mit ihm einen Zeitraum von zwei Wochen abmache?? Das halte ich für etwas unrealistisch. Auch die Vermittelung von Normen und Werten in dem Zusammenhang und in dem Alter verstehe ich nicht. Wieso ist es so "falsch" einem Kind die Zeit zu geben, die es braucht?
Man weiss doch inzwischen aus der Entwicklungspsychologie, dass die gestillten Bedürfnisse anderen Reifeschritten Platz machen können, während offengebliebene sich bis ins Erwachsenenalter halten können. Ich bin Psychologin/Therapeutin und habe noch nie mit einem Menschen arbeiten müssen, der als Kind mit Liebe und Aufmerksamkeit "verwöhnt" wurde - aber dafür reichlich mit solchen, die schon möglichst früh "entwöhnt" wurden.
Freundliche Grüsse,
Christiane
Mitglied inaktiv - 29.09.2001, 11:29
Antwort auf:
Schlafprobleme
Hallo Christiane
"2 Wochen" wird ein 18Mon. junges Kind sicherlich noch nicht einschätzen können; wohl aber wird es einen begrenzten Zeitraum erkennen können, genau so wie es die Worte der Erziehenden: "Ich möchte" vielleicht nicht gleich beim 1.Mal aber nach mehrmaligem Wiederholen mit Unterstützung durch entsprechende Handlungen verstehen kann.
Auch ich bin der Meinung, dass ein Kind Zeit braucht um sich zu gewöhnen, denke aber in dieser konkreten Situation, dass man ihm noch mehr hilft sich sicher orientieren zu können, wenn diese Zeit von vorne herein begrenzt wird.
Erholsames Wochenende und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 29.09.2001