Mein Sohn ist zwei Jahre und 9 Monate alt und vor rund drei Wochen habe ich gemeinsam mit dem Kindergarten ernsthaft mit der Sauberkeitserziehung angefangen. Erst klappte es wunderbar, aber seit einigen Tagen geht es immer mehr zurück. Er weigert sich konsequent auf den Topf oder das Klo zu gehen und will wieder eine WIndel haben mit der Begründung "Ich bin ein Baby". Zuhause könnte ich das ja dulden, aber im Kindergarten jetzt wieder mit WIndeln anzukommen würde wahrscheinlich dort nicht gern gesehen werden. Ich habe glaube ich teilweise auch zu viel Druck ausgeübt, da ich mich selber unter Druck fühle (Sprüche beim Kinderarzt, im Kindergarten und anderswo, weil er noch nicht trocken ist) und weil ich einfach auch keine Lust habe auf vollgeschissene Windeln. Jetzt habe ich Sorge, bei ihm schon einen Psychknacks und einen Machtkampf ausgelöst zu haben. Gerade ist er auch noch krank, so dass ich ihn wieder wickele. Aber was soll ich machen, wenn er wieder in den Kindergarten geht?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Mitglied inaktiv - 17.04.2004, 22:34
Antwort auf:
Sauberwerden - etwas länger
Hallo Ratsuchende
Zeigen Sie Verständnis für den Wunsch Ihres Sohnes und bieten Sie ihm an, dass er zu Hause wieder Baby spielen DARF, während er im Kiga ein richtiges Kiga-Kind bleibt.
Benutzen Sie Trainingswindeln und stellen Sie ihm frei, wie ein Baby gewickelt zu werden oder aber auch "ganz alleine" auf`s Klo (mit Sitzverkleinerer) gehen zu dürfen.
Wenden Sie sich ihm ggf. genauso zu, wie einem Baby, sodass er dann ausschließlich getragen wird, nur Brei bekommt, früher ins Bett muß, usw. Nach wenigen Tagen wird er ganz bestimmt auch zu Hause doch lieber schon "groß" sein wollen und entsprechend auch die Windel wieder ablehnen.
Viel Erfolg, sonntägliche Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 18.04.2004
Antwort auf:
Sauberwerden - etwas länger
Sehr geehrte Frau Schuster,
vielen Dank für Ihren Rat, das DUmme ist nur, dass ich das alles schon probiert habe und dass aber dieses "Baby-Spiel" immer weiter ausartet. Er will gefüttert werden, krabbelt nur noch durch die Wohnung, der Kinderwagen muss immer mit und er kommandiert mich regelchrecht herum: Baby will dies, Baby will das. Das mit dem Sauberwerden ist ja nur ein Punkt davon. Da hat er mittlerweile eine regelrechte Topf- und Klo-ANtipathie und akzeptiert auch Trainingswindeln nicht. Heute hatte ich allerdings einen Erfolg, als ich ihm zeigte, wie er im Stehen pinkeln kann. Das fand er dann ganz toll. Da ich alleinerziehend bin und fast voll arbeite, ist das alles ziemlich anstrengend. Vielleicht ist er auch durch unsere Lebensumstände und das jetzige Sauberwerden überfordert und benimmt sich deshalb so, ich weiß es einfach nicht. Denn in anderen Bereichen neigte er eher zu recht frühem Selbständig werden, zumindes bis vor kurzem. Ähnliche "Probleme" hatten wir übrigens bei allen großen Entwicklungschritten. So fing er erst mit einem Jahr an zu Essen (als er in die Krippe kam), vorher habe ich voll gestillt. Und zum ABstillen brauchten wir zwei Jahre. Ich frage mich eben immer wieder, ob ich die DInge richtig anpacke und fühle mich bisweilen schlicht weg überfordert.
Danke für jeden Tip, Nico
Mitglied inaktiv - 18.04.2004, 21:52