Probleme den Tag zu verarbeiten?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Probleme den Tag zu verarbeiten?

Hallo! Ich hatte Ihnen ja schon mal geschrieben, das Leonie (19 Monate) nur noch in meinem Bett schläft. Sie hatten geraten, sie zu beruhigen, in dem ich ins andere Zimmer rufe. Klappt leider nicht, sie schreit weiter. Darum geht´s mir heute aber gar nicht. Ich habe irgendwie das Gefühl, das sie nicht abschalten kann. Leonie ist wirklich sehr lebhaft und aufgeweckt. Tagsüber schläft sie eine halbe bis max. eine Stunde. Schon mit 3 Monaten hat sie den Mittagsschlaf abgeschafft, damals hat sie 3x eine halbe Stunde geschlafen mehr nicht. Nachts schläft sie jetzt ca. 13 Stunden. Das Problem ist, das sie wirklich sehr unruhig schläft und ständig aufwacht. Seit ca. 4 Wochen wacht sie nachts ca. 4-6 x auf. Sie wälzt sich im Bett hin und her, schreit und stöhnt. Die letzten 2 Nächte habe ich mit ihr bei meiner Mutter verbracht, da ich ja auch in letzter Zeit nicht mehr viel Schlaf abbekommen habe, das geht irgendwann an die Substanz, mein Mann ist bei der Bundeswehr und öfters nur am WE zu Hause, und meine Mutter war auch ziemlich besorgt über ihr Schlafverhalten. Leonie hatte dort große Probleme beim Einschlafen, die sie zu Hause aber selten hat, kommt wahrscheinlich von der ungewohnten Umgebung. Am ersten Abend hat sich meine Mutter zu ihr gesetzt. Leonie hat fast eine Stunde zum Einschlafen gebraucht, mußte sich aller paar Minuten versichern, das Oma noch da ist. Als sie fast eingeschlafen war, klingelte auch noch das Telefon. Leonie schreckte natürlich wieder auf und konnte sich danach kaum beruhigen. Sie rief ständig "hallo, hallo", meine Mutter meinte, fast panisch. Nachts kam sie wieder zu uns ins Bett, wühlte sich durch´s ganze Bett, fragte jede Stunde, ob "Mama" noch da ist. Am nächsten Abend brauchte sie wieder über eine Stunde zum Einschlafen und wachte 2 Stunden später wieder auf. Ich habe immer das Gefühl, das sie sich gegen das Schlafen wehrt. Als hätte sie Angst was zu verpassen. Tagsüber ist sie wie gesagt sehr lebhaft, im Vergleich mit Kindern im gleichen Alter gehört sie zu den sehr Wilden, immer in Bewegung, keine Ruhe, sehr wißbegierig, muß immer schaun was Mama macht. Sie beschäftigt sich aber auch mal 20 min selbst. Tagsüber schläft sie nur, wenn ich sie zur selben Zeit hinlege, ansonsten fängt sie zwar an herumzutorkeln wenn sie müde ist, schläft aber nicht, wenn ich sie hinlege. Ruhige Sachen wie Buch anschauen sind selten möglich. Sie ist einfach immer in Bewegung. Ich habe Angst, das sie mir irgendwann mal "überschnappt". Weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber sie hat anscheinend überhaupt keine Tiefschlafphase, hört die "Flöhe husten" wacht ständig auf und die Reaktion auf das Telefon macht mir auch Sorgen. Unser Tagesablauf ist immer derselbe, ich achte darauf, das es nicht allzu aufregendes und neues gibt, feste Zeiten für Mahlzeiten und für´s Schlafen. Ich hatte übrigens früher diesselben Probleme, habe als KiGaKind und in der Schule immer Bauchschmerzen bekommen, weil ich zuviel wissen wollte und das nicht verarbeiten konnte, laut meiner Mutter. Wissen sie, ob das bei Leonie auch so sein kann? Oder wie ich sie dazu bringe, mal ruhiger zu schlafen? Ich weiß bald nicht mehr weiter:) Viele Grüße, Ivonne

Mitglied inaktiv - 20.11.2001, 22:21



Antwort auf: Probleme den Tag zu verarbeiten?

Hallo Ivonne Haben Sie schon mal mit Ihrem Kinderarzt, der Leonie persönlich kennt, über Ihre Sorgen gesprochen? In jedem Fall sollten Sie sich selbst so ruhig und gelassen wie möglich verhalten, da sich Kleinkinder am Verhalten ihrer Bezugspersonen orientieren. Wechseln Sie tagsüber immer wieder zwischen einer ruhigen und einer bewegungs-freudigen Beschäftigung ab. Beteiligen Sie sich an diesen Aktivitäten. Nehmen Sie Leonie auf den Schoß, wenn Sie gemeinsam ein Bilderbuch betrachten oder malen und fragen Sie sie immer wieder, was auf dem Bild zu sehen ist, wie z.B.: "Sieh mal! Ist das ein Hund? Was macht der Hund?" Bauen Sie ihr um die Mittagszeit eine "Bude" oder eine Kuschelecke, in der sie sich (vielleicht gemeinsam mit Ihnen?) ein wenig ausruhen kann. Zur Entspannung trägt ggf. eine Kinderlieder- oder Märchenkassette bei. Achten Sie bitte unbedingt darauf, dass der Tag mit einem stets gleichen und ruhigen Abendritual ausklingt. Alles Gute und: bis bald?

von Christiane Schuster am 21.11.2001