Nochmal "Abendliches Gezeter"

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Nochmal "Abendliches Gezeter"

Liebe Frau Schuster, danke für Ihre Antwort. Alles, was Sie schreiben, erscheint mir sehr logisch und nachvollziehbar. Leider haben wir all das auch schon probiert. Ohne Erfolg. Kaum sind wir aus dem Zimmer gegangen, gibt es Gebrüll. Unser Sohn ist sprachlich sehr gut entwickelt und kann alles verstehen und seine Wünsche gut ausdrücken. Dass er unsere "logischen" Erklärungen, Angebote und Fristsetzungen nicht versteht, ist ausgeschlossen. Also ist für uns "logisch", dass er uns mit seinen widersprüchlichen Wünschen auf Trab halten will bzw. nicht möchte, dass der Tag jetzt zuende ist. Sollen wir ihn schreien lassen? Er brüllt auch noch eine Stunde lang, wenn es sein muss. Konsequent nach dem zweiten Angebot oder der zweiten Erklärung das Zimmer verlassen, hat wütendes Geschrei zur Folge. Immer wieder ins Kinderzimmer gehen, mit ihm reden etc. beruhigt ihn auch nicht, wenn er sich erstmal in Rage geschrien hat. Sollen wir noch beliebig oft ins Zimmer gehen, um uns dann anzuhören, dass doch alles falsch ist, was wir ihm vorschlagen? Drei Jahre lang kannten wir das Problem nicht. Im Moment wissen wir nicht weiter. Liebe Grüße Telli

Mitglied inaktiv - 03.09.2008, 15:11



Antwort auf: Nochmal "Abendliches Gezeter"

Hallo Telli Bitte weisen Sie Ihren Sohn mit Nachdruck ein weiteres Mal darauf hin, dass ihm das Schreien überhaupt nicht weiterhelfen kann und dass Sie nicht ständig wieder in sein Zimmer kommen werden, weil Sie noch Anderes zu erledigen haben. Dann heißt es entsprechend konsequent zu bleiben -unabhängig von seinem Theater-. Allerdings sollten Sie sicher sein, dass Ihr Sohn "nur" seine Grenzen und Ihre Reaktionen testen möchte, aber keine Ängste, Schmerzen o.Ä. hat. Gehen Sie immer wieder in sein Zimmer, meint er, seine Wünsche erfüllt zu bekommen, wird aber immer wieder enttäuscht, sodass sich sein (schreiendes) Verhalten eher noch verstärken wird, statt zunehmend abzunehmen. Nach 1-3 vergeblichen Versuchen, Sie durch sein Schreien doch noch wieder in sein Zimmer zu "locken", wird auch Lucas erkannt haben, wo seine Grenze ist. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 03.09.2008