Noch ein Baby

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Noch ein Baby

Hallo Frau Schuster, ich hoffe, Sie können mir mal wieder einen guten Rat geben. Mein Mann und ich erwarten im Januar 09 unser zweites Kind, die Große ist dann genau 5 Jahre alt (Jan.04 geb.). Wir haben uns ganz bewusst für diesen etwas größeren Abstand entschieden, vor allem für mich war das wichtig. Ich wäre vorher nicht in der Lage gewesen und wäre wahrscheinlich überfordert gewesen. Aber das ist ja nicht das Thema. Meine Frage nun eher, wie gehe ich nun mit der Großen um? Sie interessiert sich nicht so sehr für die Schwangerschaft. Ich dränge ihr auch nichts auf. Sie fragt manchmal was, vor allem Medizinisches, will alles ganz genau wissen. Da ich als Arzthelferin bei einer Gyn. gearbeitet habe, kann ich ihr das auch kindgerecht vermitteln. Sie freut sich auch und wünscht sich einen Bruder. Dennoch macht es mir ein wenig Sorge, ob wir mit der Situation richtig umgehen. Ich möchte nicht, dass sie sich zurückgestellt fühlt, aber sie muss auch lernen bzw. akzeptieren, dass bald jemand kommt, der evtl. etwas mehr Aufmerksamkeit benötigt. Ich will aber auch vermeiden, dass sie eifersüchtig wird und das Geschwisterkind nicht mag. Es ist für mich grad sehr schwierig, wie ich das machen soll. Wenn es mir mal nicht so gut geht, lege ich mich hin, sie versteht es zwar, dass ich dann mal nicht so kann, wie sonst, aber ich habe dann ein schlechtes Gewissen. Melli

Mitglied inaktiv - 01.09.2008, 16:46



Antwort auf: Noch ein Baby

Hallo Melli Bitte lassen Sie die Geburt Ihres 2.Kindes in Ruhe und unbesorgt auf sich zukommen und reden Sie sich auch kein schlechtes Gewissen ein, wenn es Ihnen mal in der Schwangerschaft nicht so gut geht. Ihre Tochter wird Sie verstehen, da sie in Alles, was die bevorstehende Geburt betrifft, kindgerecht mit einbezogen wird und ihre Fragen entsprechend beantwortet werden ohne allerdings vorzugreifen. Solange Sie und Ihr Mann sich freuen, wird auch Ihre Tochter sich auf das Baby freuen, da sie sich an Ihrem Verhalten orientieren wird. Zeigen Sie ihr jetzt schon hin und wieder, wie stolz Sie darauf sind, dann auch schon eine "große, selbständige, hilfsbereite" Tochter zu haben, aber achten Sie bitte darauf, dass Ihre "Große" nicht ständig Rücksicht auf das Baby nehmen muß. Bitten Sie Ihren Mann, Ihre Verwandten, freunde,... sich besonders in der ersten Zeit um Ihre Tochter zu bemühen, sodass auch Sie ein wenig mehr "Luft" haben, sich an den Familienzuwachs zu gewöhnen. Bitten Sie alle "Schenkwilligen", lieber der "Großen" zum Geburtstag des Babys ein Geschenk mitzubringen und auch ihr zu gratulieren als dem Baby, das von Alledem noch gar nichts wahrnehmen wird. Überlegen Sie einmal, selbst Ihrer Tochter ein Puppenbaby zu schenken -Großeltern usw. könnten Zubehör dazu "liefern", das sie immer dann versorgen kann, wenn sie das Baby versorgen. Sie könnte sich dann wiederum an Ihrem Verhalten orientieren. Aber erst einmal: freuen Sie sich gemeinsam und handeln Sie weiterhin wie bisher.:-)) Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 02.09.2008