Hallo Frau Schuster,
die Großeltern meiner 12 Monate alten Tochter sind der Meinung, dass die Sauberkeitserziehung bereits mit einem Jahr beginnen müsse. Sie begründen dies mit den gewohnten Erfahrungen in der ehemaligen DDR. (Kinder wurden in den Krippen bereits mit spätestens 12 Monaten zur Sauberkeit angehalten-auf die Töpfchen gesetzt) Schließlich haben sie das bei ihren eigenen Kindern (uns)auch so praktiziert und das ist ihrer Ansicht nach richtig gewesen.
Leider finden aktuelle wissenschaftliche Argumente bei den Großeltern keine Beachtung.
Wie würden Sie auf nervige Fragen (auch aus dem weiteren näheren Umfeld: Nachbarschaft, Bekannte etc.)zum Sauberkeitsstand der Tochter unter Berücksichtigung der Situation reagieren?
"Und, geht sie schon auf das Töpfchen?"
Könnte das Kind psychische Auffälligkeiten bekommen, wenn man mit dem spielerischen "Töpfchentraining" 8 Monate vor dem in der Literatur frühest empfohlenen Termin beginnt?
Mitglied inaktiv - 13.07.2002, 00:41
Antwort auf:
Nervige Fragen zur Sauberkeitserziehung
Hallo Anja
reagieren Sie diplomatisch und stellen Sie den Topf in Ihr Bad, als gehöre er zum Inventar dazu. Da 1-jährige Kinder meist ihrer vertrautesten Bezugsperson hinterherkrabbeln/-laufen, wird sich Ihre Tochter auch diesen Topf interessiert anschauen, während sie gleichzeitig beobachtet, wie Sie auf`s Klo gehen und was Sie da machen. Sie wird bestimmt versuchen, Sie nachzuahmen und sich mit Windelpopo auf den Topf setzen.- Nach längerer Beobachtung möchte sie dann auch mal ohne Windel -wie Sie- auf den Topf. Gehen Sie entsprechend auf ihre Wünsche ein ohne sie unter Druck zu setzen. So wird sie -wenn sie in ihrer Entwicklung soweit ist- verstehen, wofür der Topf gedacht ist.
So können Sie mit ruhigem Gewissen und ohne psychische Schäden bei Ihrer Tochter zu befürchten auf entsprechende Fragen mit einem: "Ja, sie fängt Damit an den Topf zu benutzen" antworten.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 13.07.2002