Hallo Fr. Schuster,
ich habe Ihnen schon vor ca einem Monat geschrieben, dass mein Sohn so schwiegig und vor allem sehr provokant ist. Er ist 18 Monate alt. Nun ist er nach wie vor recht schwierig. Allerdings provoziert er mich selbst nicht mehr rund um die Uhr, sondern tut das nun bei seinem Vater. Was nicht heißt dass ich davon gänzlich verschont bleibe, aber es ist nun in einem erträglicherem Maße. Seine unmögliche Eigenarten sind: Er provoziert indem er lauthals kreischt sobald es nicht nach seiner Nase geht. Also fast ständig. Wir haben es schon mit ignorieren, mit aus dem Zimmer schicken, mit zurückschreien und mit zureden ( das tut Mama in den Ohren weh, hör auf zu schreien, Mama mag das nciht hören, lass uns lieber singen...) versucht. Hat alles keine Wirkung. Wenn man versucht ihn in irgendeiner Art davon ab zu bekommen die ganze Stadt zusammen zu kreischen, brüllt er danach permanent "nein!nein!nein!...". Er ist derzeit recht im Konkurenzkampf mit seinem Papa, Papa darf auf einmal nix mehr an ihm tun, ich darf nciht zu nah an meinen Mann ran, dann eifert unser Sohn und drückt mich weg um gleich heftig mit mir zu schmusen.
Jetzt meine eigentliche Frage: Gibt es eine Nein Phase die Kleinkinder in dem Alter durchmachen? Er ist den halben Tag am nein sagen, schreien, schimfen. Ob man ihn nun was fragt, sagt oder auch einfach so. Alles ist ständig nein. Oder ist das nun sowas wie ne Verhaltensauffälligkeit? Es würde mir sehr helfen wenn ich wüsste dass es normal ist, wie er die letzten 2-3 Monate drauf ist. Oder ob ich schonmal die Supernanny/Stille Treppe beauftragen müsste...
Ich hoffe meine Beschreibung war nicht zu durcheinander.
Viele Grüsse, Abbey.
Mitglied inaktiv - 16.07.2008, 20:50
Antwort auf:
Nein- Phase?
Hallo Abbey
Ja, diese Phase gibt es und sie tritt bei Ihrem Sohn durchaus altersgerecht auf, sodass Sie sich nicht sorgen müssen.:-)
In diesem Alter beginnen die Kleinen zu erkennen, dass es ein ICH gibt, bzw. dass sie eigene Wünsche und Bedürfnisse haben, die nicht mit Denen der vertrauten Bezugspersonen übereinstimmen. Sie behaupten in dieser Phase nun immer das Gegenteil, was von ihnen erwünscht wird, um Reaktionen verstärkt auszuprobieren und ihre eigene Position zu festigen.
Nun ist es besonders wichtig, stets gelassen und begründet konsequent zu reagieren.
Kreischt er vor Wut, informieren Sie ihn ganz ruhig darüber, dass ihm das Kreischen nicht weiterhelfen kann und bieten Sie ihm eine geeignete und KONKRETE Möglichkeit an, seine Wut rauszulassen. Dann drehen Sie sich um -wenn möglich- und wenden sich, ein Liedchen summend o.Ä. einer eigenen Aktivität zu.
Kuscheln Sie möglichst zu Dritt oder schieben Sie Ihren Sohn konsequent und sanft weg mit der Erklärung, dass gleich wieder mit ihm gekuschelt wird.
Da er stets das Gegenteil sagt, versuchen Sie, Ihre an ihn gerichteten Wünsche entsprechend umzubauen, wie z.B.: "Dieses Shirt möchtest du nicht anziehen, sodass ich es wegräumen werde" Als Antwort kommt bestimmt ein DOCH, bzw. ein entsprechendes Gekreische.-
Vermeiden Sie Fragen, die nur mit einem Nein oder Ja zu beantworten sind; versuchen Sie, Kompromisse zu schließen zwischen Ihren und seinen Wünschen oder reagieren Sie auf sein Nein mit einem bestimmten Doch, weil... ! Weisen Sie ggf. auf möglichst logische Folgen hin, wenn er weiterhin bei seinem Nein bleibt und handeln Sie entsprechend. Sie ermöglichen Damit Ihrem Sohn ein so wichtiges Lernen aus den (logischen) Folgen.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 17.07.2008