Nachfrage zu Ihrer Antwort

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Nachfrage zu Ihrer Antwort

Hallo nochmal, ja, ich denke schon, daß wir unsere Kinder zu selbstständigen, toleranten Kindern erziehen und bisher sind wir bisher ganz gut damit gefahren. Sicherlich kommt nicht jeder damit klar, daß Alina so redegewand ist und beide Kinder sehr lebhaft sind, aber das sehe ich nicht als Grund, meine Kinder zu "unterdrücken", damit sie allen passen. Aber Fragen habe ich dennoch: Wie bekomme ich es hin, daß Alina unterscheiden kann, ob sie mit Kindern oder Erwachsenen spricht ... also daß sie etwas mehr Respekt vor Erwachsenen hat (also nicht "bescheuerte Oma" oder "dicke Kuh" sagt). Solche Sachen kommen seit dem Kindergarten. Ich erkläre ich dann zwar, daß sie so nicht mit mir/der Oma reden darf, aber bisher fruchtet es noch nicht. Dann überlegt mein Mann, ob man ihr nicht jetzt schon den Unterschied zwischen Du und Sie beibringen soll. Ist das nicht etwas viel verlangt mit 3,5 Jahren? Ja ... leider flippt Alina auch mal aus und dann tritt, beißt, schlägt sie um sich ... bei mir weniger, aber eher bei anderen Leuten und besonders auf Feiern. Da habe ich auch noch kein Mittel gefunden, dies zu ändern. Aber solche Sachen bedeuten doch nicht, daß sie grundsätzlich schlecht erzogen, frech oder vorlaut ist ... oder sehe ich das falsch? Natürlich möchte ich meine Kinder gut erziehen ... aber was genau sind gut erzogene Kinder? Kinder, die immer alles sofort tun, ohne auch mal zu diskutieren ... Kinder die keine "schlimmen" Wörter sagen ... Kinder, die nicht laut in der Gegend rumtanzen ... Ich weiß manchmal nicht genau, wo ich eingreifen muß oder darf. Ja, sie sollen anständig mit den Leuten reden und möglichst nicht ausflippen, aber das ist einfacher gesagt, als getan. Wie bekommt man das am besten hin? Vielleicht gibt es ja auch einen Erziehungsratgeber, den Sie mir empfehlen können (falls es nötig ist). Bisher erziehen wir die Mäuse möglichst frei und geben Ihnen dort Grenzen, wo es nötig ist (wo sie sich und/oder andere in Gefahr bringen). Ist es denn sinnvoll, Ihnen viel zu verbieten, damit sie braver sind? Nun auch von mir nachdenkliche Grüße, Anja mit Alina & Fabian :-).

Mitglied inaktiv - 17.09.2003, 19:12



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Hallo Anja Auch weiterhin ist Ihnen durchaus anzuraten, sich auf den eigenen, natürlichen Mutterinstinkt zu verlassen und die Kinder so zu erziehen, wie Sie selbst Es für richtig halten. Wichtig bei der eigenen Meinungsbildung ist allerdings, eine Harmonie zu finden zwischen der Persönlichkeit jedes einzelnen Kindes, der Kernfamilie und der Gesellschaft, ohne Die Niemand zufrieden leben können wird. Zu dieser Harmonie gehört die Toleranz, dass ALLE Personen geachtet und akzeptiert werden und NIEMAND mit "blöde Kuh", "bescheuert" o.Ä. angesprochen werden sollte -auch Kinder nicht-. Erklären Sie Alina die korrekte Bedeutung von genannten Worten und verdeutlichen Sie ihr, dass eine Kuh nie ein Mensch sein kann, der die Fähigkeit besitzt seine Wünsche sprachlich zu äußern und zu erkennen, dass jeder Mensch anders ist. Dieser Lernprozeß setzt nicht erst beim Erwachsenen ein sondern fällt umso leichter, je früher er schon bei den Kleinsten in kleinen Schritten eingeübt werden kann. Beginnen Sie also unverzüglich Damit, Alina dieses "soziale Verhalten" näher zu bringen und sie nicht zu einer kleinen Egoistin werden zu lassen. Denken Sie dabei bitte daran, dass ein Prozeß sich langsam vollzieht und nicht von Heute auf Morgen bewältigt werden kann. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 18.09.2003



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Hallo, Sorry, aber deine Frage >> kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen. Wieso soll sie dazu zwischen Kindern und Erwachsenen unterscheiden können - warum so kompliziert? Andere Kinder sollte sie genausowenig als "bescheuert" oder "dicke Kuh" titulieren, das ist einfach verletzend und unangemessen! Und mit 3,5, finde ich persönlich, sollte man Kindern hinsichtlich des sozialen Umgangs noch einige andere Regeln (nicht Grenzen, wohlgemerkt) mit auf den Weg geben, als nur die, dass sie sich und anderen nicht schaden dürfen - das finde ich eher für den Anfang, sprich: für 1,5 bis 2jährige angemessen. Es ist natürlich immer schwierig, eine Balance zwischen Selbstbestimmtheit und "Sozialverträglichkeit" des Kindes zu finden (was sich ja manchmal nur schlecht miteinander vereinbaren lässt). Ich bin natürlich dagegen, Kinder zu braven, angepassten Duckmäusern zu erziehen, denke aber andererseits auch, dass man ihnen keinen Gefallen tut, sie in einem grenzwertigen Verhalten zu bestärken, über das (fast) alle anderen den Kopf schütteln. Die ablehnenden Reaktionen, die sie sich dadurch einhandeln, beschämen sie dann noch mehr, weil sie den Grund nicht verstehen (Mama und Papa finden es ja in Ordnung). Wenn man also wiederholt (und von verschiedenen Leuten) auf das "ungehörige" Verhalten des eigenen Kindes angesprochen wird, ist das für mich auf jeden Fall mal ein Indiz, aufzuhorchen und ggfs. auch darauf zu reagieren. Solche Rückmeldungen finde ich persönlich wichtig. Natürlich muss man das immer im Einzelfall abwägen. So, das war mein Senf zu dem Thema. Nicole - die auch eine 3,5jährige Tochter hat...

Mitglied inaktiv - 17.09.2003, 21:57



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Ich meinte diese Frage (irgendwie wurde die auf mysteriöse Weise aus meinem letzten Posting gelöscht): Wie bekomme ich es hin, daß Alina unterscheiden kann, ob sie mit Kindern oder Erwachsenen spricht ... also daß sie etwas mehr Respekt vor Erwachsenen hat (also nicht "bescheuerte Oma" oder "dicke Kuh" sagt). cu Nicole

Mitglied inaktiv - 17.09.2003, 21:58



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Hallo Anja! Diese Phase hatten meine auch. Schimpfen, Erklärungen, usw. brachten überhaupt nichts. Bis ich mir eines Tages den Schuh *blöde Mama* angezogen habe. Denn eine blöde Mama geht nicht mit ihren Kindern auf den Spielplatz und zum schwimmen. Bei einer blöden Mama gibt es auch nichts Süßes. Das Lieblingsessen wird von einer blöden Mama ebenso wenig gekocht. Und außerdem ist die Mama so blöd, daß sie noch nicht einmal mit ihren Kindern Spiele spielt. Den Spuk habe ich einige Tage konsequent durchgezogen. Dann hatten meine begriffen, daß sie nur Nachteile von ihrer Ausdrucksweise habe. Ach ja, und um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Zu einer *bescheuerten Oma* braucht man doch wohl nicht hinzufahren, auch wenn es Deine Tochter noch so gerne möchte, oder? ;o) (sprich aber vorher mit Deiner Mutter ab, wieso ihr einige Zeit nicht kommt). Viele Grüße Ute

Mitglied inaktiv - 18.09.2003, 07:59



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...warum du ihr sagst"so darf man mit der Oma nicht reden"? Ich denke so sollte man generell nicht reden...?! Oder habe ich da was falsch verstanden? Kam so rüber als würdest du es O.K finden wenn sie mit anderen Kindern so spricht,aber eben nicht mit Erwachsenen? Mit 3,5 Jahren zwischen "Sie" und "Du" zu unterscheiden finde ich sehr viel verlangt.Wichtig ist doch ,das man darauf achtet WIE man miteinander umgeht.Ob "Du" oder "Sie",das ist doch Wurscht ;0) Ich denke übrigens NICHT,das "gut erzogene"(blödes Wort) Kinder automatisch "unterdrückt" sind bzw keine eigene Meinung haben,alles sofort tun usw... Man muß eben ein Mittelmaß finden und genau das ist die Schwierigkeit. LG Tanja

Mitglied inaktiv - 18.09.2003, 09:33



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Hallo, ich finde es eben auch früh, daß Alina das Du und Sie lernen soll, aber mein Mann meinte, daß sie dadurch vielleicht auch etwas mehr Respekt vor Erwachsenen bekommt. Sicherlich soll sie niemanden (egal ob Kind oder Erwachsener) mit Schimpfworten betiteln, aber das Sie ist ja eine Respektform und er meinte halt, daß es ihr vielleicht dadurch leichter fällt, dies zu unterscheiden, denn Kinder untereinander sprechen ja doch lockerer, als es einige Erwachsenen vertragen ... ich weiß nicht, wie ich das gut ausdrücken soll. Immer, wenn ich ihr Sachen erkläre, dann sagt sie mir, daß sie vergißt, lieb zu sein, keine bösen Wörter zu sagen, etc. Ja, es ist öfters schwierig, ihr Sachen zu sagen, weil sie ihren Dickkopf durchsetzen will und es ist dann schwieriger, wenn sie von anderen auch noch ermutigt wird ... bisher fanden es immer alle sooo toll, was sie alles macht, wie weit sie sprachlich ist, wie agil sie ist, etc. ... jetzt auf einmal wird es doch einigen zuviel und sie nennen es vorlaut oder aufdringlich ... wie soll ein Kind es denn begreifen (wenn ich es noch nicht einmal tue), daß das Verhalten früher niedlich war und jetzt störend ist? Ich weiß auch eben nicht, wo und wie ich da am besten eingreife und wie ich an mein Ziel komme. Sicherlich ist ein braves Kind nicht sofort ein unterdrücktes Kind, aber die Kinder, die ich kenne, die durchweg brav sind, die sind sehr still, ängstlich vor Sachen und Leuten, etc. Solche Kinder möchte ich ja auch nicht und ich glaube auch nicht, daß sie im späteren Leben damit weiterkommen. Es ist halt wirklich schwer, einen guten Weg zu finden, wo sie einigermaßen überall zurecht kommen. Und eben ... wie kann man diesen Weg erreichen. Ich erkläre ihr Sachen, sie gelobt Besserung und dann geht wieder alles schief ... Vielleicht bin ich ja auch als Mutter eine Versagerin ... :-(. Liebe Grüße von Anja mit Alina & Fabian :-). P.S. Danke für die Antworten.

Mitglied inaktiv - 18.09.2003, 15:20