Mein Sohn haut andere Kinder im Kindergarten+extreme Trotzphase. Ich weiß nicht mehr weiter.

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Mein Sohn haut andere Kinder im Kindergarten+extreme Trotzphase. Ich weiß nicht mehr weiter.

Hallo, also mein Sohn ist jetzt 3 einhalb Jahre, geht seit März in den Kindergarten und war wirklich immer lieb. Ab und an seine Trotzphasen aber das kannte ich ja schon. Jetzt höre ich den ganzen Tag nur noch, ich kann nicht, ich will nicht, das mach ich nicht usw. und das schon seit 3 Monaten. Ich war geduldig, ich hab geschimpft, wenn... - dann... half auch nix. Trotzanfälle, Bockig sein, Stur bis zum geht nicht mehr. Alles durchgemacht und hält noch an. Ich war ja froh das es im Kindergarten super lief, aber leider wurde ich am Dienstag letzte Woche eines besseren belehrt. Ich kam wie immer um ihn abzuholen, und er klammerte sich am Dreirad (Sie waren draussen) fest. Ich habe ihm im ruhigen Ton versucht zu erklären das wir nun nach Hause müßten weil die Oma uns zum essen eingeladen hat und die erzieherinnen auch Familie haben und mal nach hause wollen etc.! Außerdem würde sein neuer Roller darauf warten mit ihm zu fahren. Nix half. Ich habe 5 Minuten mit ihm so da gehockt (er auf dem Dreirad, ich davor) und er wollte nicht weg. Dann wollte ich ihn da runter heben, aber er klammerte sich fest. Dann kam die Erzieherin dazu und half mir. Er brüllte, strampelte und weinte. Ich dachte ich hätte einen Kracken im Arm...kaum hab ich die Füße weg gehabt, war er mit den Händen wieder dran. Auch mit Hilfe der Erzieherin gings nicht besser. Schließlich hatten wir es dann doch geschafft (nach weiteren 5 minuten) und ich trug ihn in den Kindergarten rein. Dort war er bockig und stur und lies nicht mit sich reden. Nach Hause wollte er immer noch nicht. Nach 10 Minuten hatte ich es dann geschafft wieder einen Zugang zu ihm zu bekommen. Und siehe da, plötzlich war alles ok. Er versprach mir das nicht nochmal zu machen (er hält seine versprechen eigentlich immer) doch am nächsten Tag wieder Theater. Nicht so schlimm aber es reichte schon. Ich bin in der 29. Woche schwanger und habe jetzt leider für sowas keine Nerven mehr. Das geht wie gesagt schon 3 Monate so und ich stehe seit der Sache mit dem Kindergarten jedesmal den Tränen nahe weil ich mich so hilflos fühle und wirklich nicht mehr weiß was ich machen soll. Zu allem Überfluß hat mich gestern die Erzieherin angesprochen wir sollten doch mal Nachmittags reden! Andere Kinder haben mir gestern gesagt Simon hat gehauen! Die Erzieherin hat etwas von normalem gespräch erzählt, welches eh mit allen eltern ab und an mal geführt würde, nachdem ich aber gestern erfahren habe das er öfters haut, weiß ich ja worum es dann gehen wird. Heute habe ich ihn geholt, da hat er zwar auch spiel gemacht, aber als er dann im KiGa Gebäude war, war es gleich wieder gut. Aber gehauen hat er wieder. das hat mir dann auch die Erzieherin gesagt als ich Sie drauf angesprochen habe (was Sie sonst nicht erzählt hätte. Sie meinte das wir ja am Mittwoch den Termin hätten und ich mir bloß keine Sorgen machen soll, es wäre alles nicht so wild. Aber Sie meinte dann gleich hinterher Sie geht davon aus das simon uns versucht mit der Hauerei etwas zu sagen und das ein Hilferuf wäre und wir rausfinden müßten was das wäre um ihm zu helfen. Ich habe das auch überlegt, kann mir aber weiß gott nicht erklären was ich falsch gemacht haben könnte. Fehler macht jeder mal, aber davon ändert sich doch nicht so rapide das wesen eines Kindes. Zwischen seinem Vater und mir läuft es auch bestens, wir streiten selten und wenn ruhig und nicht vor ihm. Ich weiß echt nicht mehr weiter, bin völlig verzweifelt und Ratlos, weil Simon zuhause außer seinen trotzanfällen ganz lieb ist. auch mit anderen Kindern. Vielleicht können Sie mir ja Tips geben was ich machen kann oder mir sagen was es sein könnte das mein sohn plötzlich so anders ist. Ich kenne ihn so gar nicht. LG Wiebke

Mitglied inaktiv - 16.05.2002, 14:27



Antwort auf: Mein Sohn haut andere Kinder im Kindergarten+extreme Trotzphase. Ich weiß nicht mehr weiter.

Hallo Wiebke Sieht Simon, dass Sie kurz davor sind zu verzweifeln, wird ihn diese Tatsache noch mehr anregen seine Grenzen auszuprobieren.- Mit dem KiGa-Eintritt steht er einer ganz neuen Alltagssituation gegenüber, die er anfangs bestimmt ganz aufregend gefunden hat, während sie inzwischen zur Routine geworden ist. Diese erste Ablösung von der Kernfamilie lässt zwar die "Brust der Kleinen vor lauter Stolz anschwellen", da sie sich groß und stark fühlen, ruft aber auch Unsicherheit hervor, da sie plötzlich Dinge bewältigen müssen, bei denen ihnen sonst die vertrauteste Bezugsperson stets helfend zur Seite gestanden hat. Oft wissen sie dann nicht, wie sie diese Unsicherheit bewältigen können und wenden sich mit einem Verhalten an die Bezugspersonen, das ihnen umgehend deren Aufmerksamkeit einbringt. Jemanden ärgern wollen sie damit ganz bestimmt nicht.- Zeigen Sie das nächste Mal, wenn Sie Ihren Sohn vom KiGa abholen, so viel Gelassenheit wie möglich: Steigt er nicht vom Dreirad um mit Ihnen nach Hause zu gehen, gehen Sie eben alleine (bis zur nächsten Tür, an der er Sie nicht mehr sehen kann). Es wird sicher nicht lange dauern und er ruft nach Ihnen oder er kommt hinterher.- Haut er andere Kinder, wird er bald keine Freunde mehr haben, sodass er nur noch alleine spielen kann. Kann man sein (hauendes) Reagieren schon voraussehen ist es ratsam, ihm umgehend ein konkretes Beschäftigungsangebot zu machen und ihn sehr zu loben, wie gut er entsprechende Aufgabe schon lösen kann. So gewinnt er zunehmend an Selbstwertgefühl und wird sich bestimmt nach einigen Malen des Alleine-Spielens überlegen, ob er nicht doch ein angemesseneres Sozialverhalten zeigt. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 16.05.2002



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