Mein NEIN kümmert ihn gar nicht...

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Mein NEIN kümmert ihn gar nicht...

Hallo Frau Schuster, unser Sohn, jetzt 2 Jahre und 3 Monate alt, ist sehr neugierig und erforscht mit Ausdauer seine Umgebung. Leider hört er auf mein Nein überhaupt nicht wenn er etwas nicht darf oder sich in Gefahr begiebt. So weit es ging, haben wir alles kindersicher gemacht, gefährliche Sachen weggeräumt, Schränke mit wichtigem oder zerbrechlichem Inhalt mit Kindersicherungen versehen. Trotzdem bleibt es nicht aus, daß ich ihn auch mal bremsen muß, ihn klarmachen muß, hier ist Deine Grenze. Was mache ich nur, damit er mein Nein dann auch akzeptiert und aufhört? Ich kann und will ihm auch nicht ständig auf die Finger hauen oder ihn anbrüllen. Praktisches Beispiel: Lichtschalter an-aus-an-aus... wenn er Lust hat, macht er das zweihundert Mal. Sage ich nein, macht er weiter, nehme ich ihn dort weg, geht er zum nächsten Schalter, abbauen kann ich sie nicht und ich habe keine Idee mehr, wie ich ihn auf friedliche Art dazu kriege, daß zu lassen. Gleichgültigkeit hat auch nicht funktioniert und ich befürchte, daß unsere Lampen irgendwann genug davon haben. Auch in anderen Situationen kann ich mich immer darauf verlassen, daß er nicht auf mich hört. Er läuft gerne weg, erst recht dann, wenn ich es eilig habe oder hinter ihm herjage um ihn einzufangen (deswegen laufe ich ihm schon nach Möglichkeit nicht mehr hinterher, er wird dann nur noch schneller). Auf dem Parkplatz beim Einkaufen kam es so schon einmal zu einer gefährlichen Situation und ich will einfach, daß er bei Nein oder Halt auch reagiert. Wie kann ich ihm das nur beibringen??? Danke für Ihren und Euren Rat. Monika

Mitglied inaktiv - 19.11.2002, 13:36



Antwort auf: Mein NEIN kümmert ihn gar nicht...

Hallo Monika Schauen Sie sich einen Lichtschalter mit Ihrem Sohn gemeinsam sehr interessiert an und erklären Sie ihm die Funktionsweise. Wecken Sie in ihm den Stolz, dass er schon so "groß" ist, dass er das Licht ein- und ausschalten kann und vereinbaren Sie mit ihm, dass Sie ihn jedes Mal rufen, wenn Sie Licht haben möchten, bzw. nicht. Geben Sie ihm zum Üben einen alten, ausrangierten Lichtschalter. Auf diese Weise wird diese Angelegenheit bald uninteressant, da er ja nun nicht mehr diesbezüglich bei Ihnen seine Grenzen testen muß.- Unterwegs und bei Einkäufen ist es sinnvoll, die Kleinen stets intensiv zu beschäftigen. Geben Sie ihm z.B. ebenfalls eine Einkaufstasche, die er ins Auto legen soll oder lassen Sie ihn selbst einen E-Wagen schieben, bzw. fragen Sie ihn, ob er es wohl schon schafft, den Käse, das Brot...in den Wagen zu legen.- Ist ein NEIN wirklich unausweichlich, informieren Sie ihn über die konsequent eintretenden -möglichst logischen- Folgen und lassen Sie ihn eigene Erfahrungen sammeln, sodass Sie nur dann "in letzter Minute" eingreifen, wenn größere Verletzungsgefahr besteht. Im Straßenverkehr oder ähnlichen Situationen sollten Sie Ihren Sohn nach vorheriger Information nicht von Ihrer Hand lassen, wenn Sie sich nicht voll und ganz auf ihn verlassen können. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 20.11.2002