Mehrere Fragen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Mehrere Fragen

Hallo Frau Schuster! Ich wende mich heute an Sie weil ich nicht so richtig weiter weiss was das Benehmen meiner Tochter angeht. Also, meine Tochter ist nun 13 Monate alt und ich bin in der 32. Woche schwanger. Seit Kurzem habe ich folgende Schwierigkeiten mit meiner Maus: 1. Wenn sie nicht das erhält was sie gerne haben möchte wird sie gleich wütend, lässt sich nach hinten fallen und schreit ganz schrill drauf los. Manchmal ist sie dann so wütend, dass sie sich absichtlich den Kopf mehrmals auf den Boden stösst. Ich habe mehrere Bücher dazu gelesen und die Meinungen gingen oft weit auseinander. Manche raten den Eltern das Kind während der Krise zu ignorieren, andere raten eher dazu das Kind in den Arm zu nehmen und zu trösten... Das Trösten hat in dem Sinne fehl geschlagen, dass sie nur noch lauter geschrien hat und mit Händen und Füssen um sich geschlagen hat. Das Ignorieren hat auch nichts gebracht, da ich das Gefühl hatte, dass sie nur noch wütender geworden ist. Mein Mann hat noch bis Mitte Juni Elternurlaub und ich habe seit einer Woche Urlaub und werde nach dem Mutterschaftsurlaub auch nicht wieder zur Arbeit zurückkehren. Das heisst, unsere Tochter ist sehr viel mit uns zusammen und wir versuchen sehr viel mit ihr zu spielen. Wir wechseln uns so weit es geht mit der Hausarbeit so ab, dass die Kleine sich nicht alleine oder verlassen fühlen muss. Trotzdem ist gleich Terror wenn wir sie mal für eine halbe Stunde in den Laufstall setzen (sogar wenn ihre Tür offen ist und wir bei ihr im Wohnzimmer sind) Hätten Sie einen Tipp für uns wie wir diese Situation in den Griff bekommen könnten? Ich würde mich freuen wenn sich das Ganze wieder ein wenig vor der Geburt ihres Brüderchens einpendeln würde. Somit wäre ich dann auch bei meiner zweiten Frage: Was kann ich tun damit sich unsere Maus nicht durch die Geburt des jüngeren Bruders zurückgesetzt oder gar vernachlässigt fühlt. Wir haben uns vorgenommen sie so weit wie nur möglich mit einzubeziehen, weiss jedoch nicht so Recht wie ich das in Taten umsetzen kann. Unsere Tochter wird bis zur Geburt ca 15 Monate alt sein. Wie kann ich sie einbeziehen? Was können wir tun damit keine Eifersucht aufkommt? Ausserdem habe ich Angst, dass sie sich von mir verlassen fühlen könnte, da ich ca 1 Woche im Krankenhaus liegen werde (die Geburt wird mit grösster Wahrscheinlichkeit ein Kaiserschnitt). Natürlich wird mein Mann mich auch mit ihr zusammen besuchen kommen, trotzdem wird sie auch viel bei den Grosseltern und abends wieder bei meinem Mann sein, da wir der Meinung sind, dass sie sich nicht wohlfühlen wird wenn sie sich so lange in einem Zimmer aufhaltem soll und sie nicht draussen spiel kann. Bei meinem ersten Kaiserschnitt musste ich vier Tage im Bett bleiben und durfte dann erst zum ersten Mal aufstehen. Diesen Umstand stelle ich mir für ein so kleines Kind recht langweilig vor, oder irre ich mich? Ich hoffe Sie können mir ein wenig weiterhelfen, da wir für unsere Kinder wirklich nur das Beste wünschen, und das bedeutet für mich auch, dass wir diese 3 Punkte so gut wie möglich berücksichtigen oder sogar beheben können. Wir bedanken uns im Voraus für Ihre Hilfe und ich hoffe, dass ich Sie nicht zu lange mit meinen Fragen aufgehalten habe. Liebe Grüsse Mariemamma

Mitglied inaktiv - 02.04.2005, 01:52



Antwort auf: Mehrere Fragen

Hallo Ratsuchende Da Ihre Tochter mit ihrem beschriebenen Verhalten eine Reaktion Ihrerseits geradezu einfordert, um Ihre Aufmerksamkeit zu erreichen, weil sie selbst noch nicht gelernt hat, ihre (verärgerten, wütenden) Gefühle auf angemessene Weise zu äußern, rate ich Ihnen, ihr mitfühlend ein Kissen zu reichen, während Sie abwartend in Ihrer Nähe bleiben. Hat sie sich dann abreagiert und ein wenig beruhigt, können Sie ihr anbieten, zu Ihnen zu kommen, um getröstet zu werden. Setzen Sie Ihre Tochter bitte nicht nur in das sicherlich gemütlich eingerichtete Laufgitter, wenn Sie sich nicht mit ihr beschäftigen können. Sie sieht es dann wie eine Bestrafung an und wehrt sich entsprechend.- Nutzen Sie das Gitter bitte auch während Ihrer Anwesenheit als Sicherheit gebende Spieloase, bieten Sie ihr dort häufig konkrete Beschäftigungsangebote an und stellen Sie hin und wieder ansprechende Musik an -auch wenn Sie nach einer kurzen Begründung mal "kurz" weggehen müssen, aber "gleich" wiederkommen werden. Gehen Sie jetzt schon immer mal wieder gemeinsam mit Ihrer Tochter zu den Großeltern, während Sie dort zunehmend eine Statistenrolle und die Großeltern die handelnde Rolle übernehmen werden. Ihre Tochter wird auf diese Weise in Ihrer Sicherheit gebenden Nähe die Großeltern als weitere Bezugspersonen zu akzeptieren lernen. Nehmen Sie ins Krkhs. eine Puppe quasi als Geburtstagsgeschenk vom Baby mit, sodass Ihre Tochter sich wahrscheinlich freuen wird, dort auch ein "Puppen-Baby" zu haben, das sie immer dann betreuen und versorgen DARF, während Sie sich mit dem Baby beschäftigen. Achten Sie bitte darauf, dass nicht nur Ihnen zur Geburt gratuliert wird, sondern auch der großen Schwester, die sich sicherlich mehr über Geschenke freuen wird, als das Baby:-)) Erholsames Wochenende, liebe Grüße, toi, toi, toi und: bis bald?

von Christiane Schuster am 02.04.2005