Frage: "Mag ich nicht"

Hallo Frau Ubbens, seitdem unser Sohn (3) im KiGa ist und dort auch zu Mittag isst, wird er zuhause immer mäkeliger, liegt sicher auch am Alter. Dinge, die neu für ihn sind, werden grundsätzlich mit "Das ist aber bäääh", "Mag ich aber nicht", "Ihhhh" und so weiter kommentiert. Sicher hat er sich das von anderen Kindern abgeschaut. Früher hat er das nicht gemacht! Und auch bei Dingen, die er vorher gerne gegessen hat, sagt er teilweise, dass er sie nicht mag. Macht er das, um Aufmerksamkeit zu bekommen? Ich würde gerne erreichen, dass er neue Dinge auf jeden Fall probiert - wenn er sie dann nicht mag, ist das natürlich in Ordnung, ich mag ja auch nicht alles. Wie kann ich das durchsetzen, ohne dass es zu einem Machtkampf wird? Hatte zunächst überlegt, eine Art Belohnungstafel zu machen, wo er für jedes Probieren einen Aufkleber bekommt - aber den Gedanken habe ich dann wieder verworfen, denn das Probieren soll doch etwas Selbstverständliches bleiben und nicht als etwas Besonderes hervorgehoben werden....

Mitglied inaktiv - 01.07.2015, 10:42



Antwort auf: "Mag ich nicht"

Liebe Löwin82, ein Kind muss eine Sache mindestens 10 Mal probiert haben, um sich an den neuen Geschmack zu gewöhnen und es als gut zu empfinden. Ein kleiner Teelöffel voll genügt. Geben Sie Ihrem Sohn von allem, auch was er gerne mag, nur wenig auf den Teller. Hat er die ungeliebte Speise oder Zutat probiert, gibt es Nachschlag von dem, was er gerne mag. Sie müssen selbst überlegen, ob Sie es so oder ähnlich handhaben möchten. Wichtig ist, dass er immer oder gar nicht probieren muss. Mal ja, mal nein, wird zum Machtkampf. Das Verhalten Ihres Sohnes hängt zum einen mit dem Alter zusammen und dann natürlich damit, dass er bei anderen Kindern sieht, dass auch diese nicht alles gerne essen. Meist dauert es ein paar Monate und auch die zeitweise mäkeligen Esser essen wie selbstverständlich wieder mehr. Ein vielfältiger Esser wird meist auch wieder ein vielfältiger Esser, wenn ihm dies entsprechend vorgelebt wird. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 01.07.2015