Sehr geehrtes Team,
mein Sohn (2 Jahre und 9 Monate) hat immer wieder Phasen, wo er nicht weiß, was er will. Als Beispiel: Es gibt Abendessen, er isst sein Brot, ich frage ihn, ob er noch ein Brot will, er bejaht es und dann wenn alles fertig ist sagt er er will nicht essen. Ich soll es in den Müll schmeißen. Nach mehrmaligem Fragen, ob er es wirklich nicht essen will, schmeiße ich es dann, seiner Aufforderung nach, in den Müll. Dann will er sein Brot aber wieder haben und weint und schreit. So läuft es dann auch beim Baden. Erst will er baden und ich mache alles fertig und dann will er nicht. Mache ich das Wasser wieder raus, will er unbedingt baden, aber ich mache kein neues Wasser mehr rein. Oder ich hole ihn von der Krippe ab und er legt sich erstmal weinend, ohne erkennbaren Grund, auf den Boden, will sich nicht anfassen lassen. Ist es schon ein Machtspielchen oder die normale Entwicklung und wie gehe ich am besten damit um?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
von
delphi2803
am 11.01.2016, 09:56
Antwort auf:
Machtspiel oder normale Entwicklung?
Liebe delphi2803,
ja, es handelt sich vermutlich um erste Machtspielchen, die aber Teil einer normalen Entwicklung sind. Zu Ihren Beispielen: Ihr Sohn möchte das Brot nicht mehr essen, dann beenden Sie die Mahlzeit. Sie müssen das Brot ja nicht gleich wegschmeißen, nur weil Ihr Sohn es so will. Fragen Sie nur einmal und nicht mehrfach. Entscheidet sich Ihr Sohn später um, dann kann er sich wieder an den Tisch setzen (falls er schon aufgestanden ist) und das fertige Brot aufessen. Bzgl. des Bades fragen Sie Ihren Sohn einmal, ob er sich sicher ist, dass er doch nicht baden möchte und lassen das Badewasser ablaufen. Ihr Sohn darf erfahren, dass er mit den Folgen seiner Meinung umgehen muss, wie nicht baden zu können. Planen Sie für den Rückweg von der Krippe ein wenig mehr Zeit ein, damit Sie entspannt abwarten können, bis sich Ihr Sohn beruhigt hat. Muss er sich nach seinem Gefühl erst einmal weinend auf den Boden legen, dann sollte er es tun dürfen. Bleiben Sie ruhig dabei und versuchen nicht, ihn zu überreden, nun aufzustehen und weiterzulaufen. Das animiert Ihren Sohn nur, noch länger auf dem Boden liegen zu bleiben.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 11.01.2016