Lange Frage für meine Schwägerin

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Lange Frage für meine Schwägerin

Liebe Frau Schuster, ich schreibe nicht für mich, sondern für meine Schwägerin und mein Patenkind, welche mir beide sehr am Herzen liegen. Mein Bruder und meine Schwägerin sind beide aufbrausende Charaktere aber sehr liebe und patente Menschen. Nun beschäftigt mich schon seit langem eines Sache: mein Patenkind ist ein intelligentes, kreatives und phantasievolles Kind, der jedoch sehr stark seine Grenzen braucht. Meine Schwägerin setzt diese auch, soweit ich das sehe, recht konsequent (bei meinen Kindern brauche ich allerdings diese festen Grenzen und diese Konsequenz nicht so sehr). Wenn mein Patenkind (er ist fünf Jahre alt geworden) bei uns ist, klappt das auch meistens toll und meine Tochter spielt gerne mit ihm. Ich kann es gar nicht so genau beschreiben, aber er ist ein seltsames Kind (er verhält sich manchmal einfach nicht wie andere Kinder seines Alters). Meine Schwägerin geht mit ihm zur Ergotherapie, weil er Wahrnehmungsstörungen hat und Koordinationsprobleme. Da das Grenzen setzten bei ihm schon immer stark gefordert war, war meine Schwägerin mit meinem Neffen bei der Kinderpsychiaterin (auf Betreiben des Kindergartens). Dort war er dann in einer Spielgruppe, woraufhin sein Verhalten schon wirklich besser wurde.Im Kindergarten sind nun eigentlich keine Probleme mehr. Meine Schwägerin hat eigentlich niemand mit dem sie über diese Probleme sprechen kann und tut dies ansatzweise auch nur bei mir und ich habe das Gefühl, dass sie sehr verzweifelt ist. Sie erzählt mir,dass die Psychiaterin meinte es wäre alles o.k. mit meinem Neffen, sie müsse eben nur die Grenzen weiterhin konsequent setzen, damit war dann die Spielgruppentherapie beendet. Nun war meine Schwägerin zur U9 und der Kinderarzt meinte, die Psychiaterin hätte geschrieben, dass der Junge emotionale Störungen hätte, wegen der Erziehungsprobleme. Meine Schwägerin ist seitdem nur noch resigniert und fragt sich, warum die Psychiaterin nichts zu ihr gesagt hat. Jetzt ist die Therapie beendet aber der Junge ist immer noch seltsam. Wird der Junge denn auch „normal“ werden oder immer so eigenartig. Können Sie mir einige Ratschläge geben, wie ich sowohl meiner Schwägerin als auch dem Kind beistehen kann?

Mitglied inaktiv - 11.02.2003, 11:06



Antwort auf: Lange Frage für meine Schwägerin

Hallo Eveline Mit "emotionalen Störungen auf Grund von Erziehungsproblemen" wird die Psychiaterin das Gleiche ausgedrückt haben wie mit dem Rat des konsequenten Grenzen-Setzens.- Vielleicht wollte sie aber auch dem Kinderarzt, dem sie einen Bericht vorzulegen hatte, mitteilen, dass es eigentlich Ihre Schwägerin ist, die eine therapeutische Unterstützung benötigt um den Jungen angemessen in eine sichere Selbständigkeit führen zu können.- Eine Kinderpsychiaterin kann und darf meines Wissens einen derartigen Vorschlag oder Rat nicht direkt geben, sodass ich Ihrer Schwägerin raten möchte, den Kinderarzt doch dirket mal zu fragen, was er von der Deutung dieser Worte denkt. Vielleicht kann er sich dann mit ihrem Hausarzt in Verbindung setzen, sodass eine fortlaufende Therapie -entweder bei dem Jungen oder bei Ihrer Schwägerin- angestrebt werden kann, bzw. auch über eine Mutter-Kind-Kur nachgedacht wird. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 11.02.2003