Kontakt zum Vater

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Kontakt zum Vater

Hallo Frau Schuster, die Trennung von meinem Mann ist ganz frisch. Sie haben mir geantwortet, dass meine Tochter ihren geliebten Vater häufig sehen soll, damit ihr die neue Situation leichter fällt. Kann es sein, daß meine Tochter auch erst einmal die neue Situation in Ruhe verarbeiten muß und ein Kontakt zur Zeit zum Vater ihr dabei wenig hilft? Jedes Mal, wenn sie mit ihrem Vater telefoniert bzw. ganz schlimm war es, als er sie Himmelfahrt besucht hat, machte sie hinterher in die Hosen und auch wieder ins Bett. Heute morgen habe ich sie gefragt, ob sie mit ihrem Papa telefonieren möchte und sie wollte es nicht, sondern hat stattdessen ihren Opa angerufen, bei dem sie jetzt eine Woche Urlaub macht. Ich will ihr auf keinen Fall den Papa nehmen, aber ich habe im Moment das Gefühl, daß sie "ohne Papa" ausgeglichener ist. Sehr behilflich ist mir dabei die Tagesmutter, wo sie sich gut aufgehoben fühlt. Mitte Juni kommt dann unser Baby auf die Welt und ich denke, dass es den nächsten Einschnitt in ihrem kleinen Leben bedeutet. Würden sie mir wirklich raten, sie jetzt schon bei ihrem Papa übernachten zu lassen. Ist die Veränderung dann nicht zu groß? Soviel ich weiß, müssen erst schulpflichtige Kinder bei dem Vater übernachten. Ihr Opa hatte heute den Eindruck, daß es ihr gut geht und sie ihren Papa nicht vermißt. Ich bin hin- und hergerissen, soll ich den Kontakt zum Papa forcieren oder soll ich warten, bis sie den Kontakt zum Papa fordert, in der Hoffnung, daß sie dann weniger leidet? Vielen Dank im voraus.

Mitglied inaktiv - 16.05.2002, 01:17



Antwort auf: Kontakt zum Vater

Hallo Ratsuchende Weder muß Ihre Tochter beim Vater übernachten noch muß sie ihn besuchen, wenn sie selbst nicht möchte. Machen Sie die Kontaktaufnahme abhängig von den Wünschen Ihrer Tochter. Wird sie gefragt, ob sie ihn anrufen möchte oder vielleicht den Opa, lassen Sie sie selbst entscheiden. Da Sie in Ihrem letzten posting schrieben, dass sie ihren Papa sehr gern hat, ist sie jetzt wahrscheinlich unsicher geworden, wie sie sich ihm gegenüber verhalten soll und verzichtet lieber ganz auf einen Besuch. Alles Gute und: bis bald?

von Christiane Schuster am 16.05.2002