Hallo,
mein Kleiner 3J 3 Monate geht seit Januar in den Kindergarten. Seit 4 Wochen hat er sich sooo verändert. Ich weiß schon fast nicht mehr was tun!
Er ist frech, bringt Sätze wie: Bist nimmer mein Freund, hab dich nimmer lieb, auch blöde Mami usw. war schon dabei. Ausserdem schreit er dann immer; hören tut er erst auf´s Xte mal, wenn überhaubt.
Ich tu alles für den Knirps. Wir unternehmen regelmäßig was miteinander, sei es Tretbulldog fahren oder Schwimmbad ect. Ich nimm mir jeden Tag die Zeit mit ihm zu spielen und mit ihm zu reden.
Spielen will er, macht dann aber nur Blödsinn oder sagt: kann ich nicht.
Zu seiner 10 Mon alten Schwester wird er auch grob. Nimmt ihr alles weg. Immer will ich da auch nicht schimpfen, sonst wirds bestimmt noch schlimmer.
Da die Kleine momentan nachts nicht schläft (bin ca. 10 mal bei ihr pro Nacht) bin ich zugegebener massen tagsüber ein bissl gereizt. Ich schrei ihn momentan auch öfter an. Will ich eigentl. nicht, aber wenn er schon gar nicht hört...
Meiner Oma kann ich den Großen momentan gar nicht zum Aufpassen geben. Da ist alles noch schlimmer. Der geht so an seine Grenzen...
Im KiGa ist es nicht so schlimm, im Gegenteil. Da ist er ein ganz Lieber, so wie er, zwar schon immer ein Racker, aber er wusste immer, wo seine Grenzen waren. Warum ist das nun soooo schlimm. Was kann ich denn tun. Vielen Dank für Ihren Rat.
Mitglied inaktiv - 25.06.2009, 19:58
Antwort auf:
Kleinkind testet Grenzen...aber wie!!!
Hallo Ratsuchende
Nachdem Ihr Sohn sich nun im Kiga richtig eingelebt hat und zusätzlich seine Schwester zunehmend mobiler wird möchte er besonders Ihnen als seiner vertrautesten Bezugsperson beweisen, dass er der Größte und Stärkste ist. Dabei orientirt er sich mit seinem Verhalten auch an älteren Kindern aus seiner Kiga-Gruppe.
Bitte sprechen Sie erst dann zu ihm, nachdem Sie direkten Blick- und möglichst auch Körperkontakt zu ihm aufgenommen haben. Versuchen Sie seine Aussprüche zu ignorieren, sodass er nicht die erwartete Reaktion erhält (schimpfen) und voraussichtlich zunehmend das Interesse daran verlieren wird. Auch können Sie ihn gelassen darauf hinweisen, dass z.B. eine blöde Mami mit ihm nicht kuschelt, keine Gute-Nacht-Geschichte erzählt o.Ä.
Zeigen und sagen Sie ihm immer mal wieder, wie stolz Sie auf ihn und sein Können, seine Selbstständigkeit usw. sind und loben Sie ihn als großen, hilfsbereiten Bruder, der seine kleine, schwächere Schwester beschützen wird.
Stellen Sie mit ihm eine ganz persönliche Spielkiste o.Ä. mit seinem Lieblings-Spielzeug zusammen, über Die nur er der Bestimmer ist und Die für seine Schwester unerreichbar untergebracht ist. Erkennt er, dass sein Eigentum respektiert wird, wird er eher dazu bereit sein, auch das Eigentum Anderer zu respektieren.
Da Ihr Sohn nichts dafür kann, dass seine Schwester z.Zt. Schlafprobleme hat, aber der Leidtragende ist, überlegen Sie einmal, Ihre Tochter vorübergehend im eigenen Bett mit in Ihr Schlafzimmer zu nehmen oder die Ursache ihres häufigen Aufwachens herauszufinden ( tagsüber zuviel Schlaf? Zahnen? Ungünstige Raumtemperatur?...)und zu beheben.
Bedenken Sie bitte, dass Ihre Gereiztheit sich auf Ihren Sohn überträgt.-
Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 26.06.2009