Kleiner "Wüterich"

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Kleiner "Wüterich"

Liebe Frau Schuster, unser Sohn (2 1/4 Jahre alt) ist ein lustiger und fröhlicher Junge. Es gibt aber auch Situationen, in denen er total ausrasten kann, z.B. wenn er sehr müde ist oder seinen Willen nicht bekommt. Leider ist seine Wut dann sehr intentiv und sein Schreien/Um-sich-schlagen/Auf-den-Boden-werfen hält manchmal 15 Minuten an. Danach ist er völlig fertig (und wir natürlich auch, weil wir nicht so richtig wissen, wie wir darauf reagieren sollen). Wir haben schon alles Mögliche ausprobiert - am besten ist, gar keine Reaktion groß zu zeigen!? Manchmal verlasse ich auch das Zimmer, weil ich sein Schreien nicht hören kann. Dann folgt er mir noch wütender. Ich schicke ihn auch manchmal weg und sage, er solle sich erstmal beruhigen. Ist meine/unsere Reaktion gut so? Nach so einem Wutanfall sprechen wir manchmal mit ihm und fragen, ob der "Wüterich" ihn mal wieder gebissen hat. Er sagt dann oft, er sei traurig, weil er z.B. keine Schokolade etc. bekommen hat. Nun geht er seit 1 Monat in den Kiga. Es gefällt ihm prima und wir sind sehr froh darüber. Manchmal möchte er gar nicht mit nach Hause kommen. So nehme ich mir oft Zeit, dass er - auch wenn ich schon da bin - noch spielen kann. Das geht leider nicht immer. Sage ich dann: "Mama geht jetzt, wir haben noch das und das vor..." schreit er wie am Spieß und wird wieder wütend (ich schwitze natürlich und denke WAS NUN???). Haben Sie einen Rat? Vielen Dank und viele Grüße von Mama J.

Mitglied inaktiv - 29.09.2006, 14:00



Antwort auf: Kleiner "Wüterich"

Hallo Ratsuchende Wird Ihr Sohn zu Hause wie beschrieben wütend, fordert er Ihre Aufmerksamkeit und eine Reaktion geradezu ein. Reagieren Sie, indem Sie ihm ein Wutkissen o.Ä. reichen, bzw. ihm vorschlagen, sich auf einen in friedlichen Momenten ausgewählten "Wutstuhl" zu setzen und solange zu warten, bis er die Wut rausgelassen/sich abreagiert hat. Anschließend darf er zu Ihnen kommen, um getröstet zu werden. Warten Sie nach Möglichkeit während seines Wutausbruchs in seiner Nähe gelassen den Zeitpunkt ab, wann er wieder "der Alte" ist. Macht er im Kiga Theater, nachdem Sie ihm entgegengekommen sind und ihn noch eine Weile spielen lassen haben, informieren Sie ihn, dass er dann zukünftig eben gleich mit Ihnen mitzugehen hat und auf das Zu-Ende-Spielen verzichten muß, wenn er so ein Theater macht. Handeln Sie ggf. 1-3 Mal konsequent. Mit 2 1/4 Jahren wird Ihr Sohn ganz bestimmt Ihre Worte spätestens nach zweimaligem, konsequenten Handelm verstehen. Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 29.09.2006