Kinergartenterror

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Kinergartenterror

Fr. Schuster, ich habe ein enormes problem mit der Kindergärtnerin unserer Tochter 5.j. Leider treffen für sie die bezeichnungen primitiv und dumm im höchsten masse zu. Unsere Tochter hat aufgrund gesundheitlicher probleme sicher immer eine der gesündesten jause mit die man sich denken kann. von oliven, selbstgemachtem brot bis hin zu täglich frischem obst. Süssigkeiten sind anscheinend verboten. nachdem die sie aber bei den anderen ständig milchschnitten und anderem grenzwertige dinge sieht und selber aus allergiegründen nicht essen darf hab ich ihr mal ein mini "maoam" eingepackt. ich wusste sie wird immer zuerst die jause essen und sich danach diese kleinigkeit gönnen. die tante hat sie für die süssigkeit anscheinend sehr an den pranger gestellt woraufhin ich sie angesprochen habe. die kindergartentannte fühlte sich sofort auf den schlips getreten und fuhr mit schroffem ton unsere tochter an, wann denn das gewesen sei. was soll eine damals 4-jährige auf die frage antworten. datum und uhrzeit, oder was??? nah ja, ich bügelte das ganze wieder mit meiner guten und nachgibiegen art glatt und lies es über mich ergehen. In der zwischenzeit passierten mehrere so kleinigkeiten weshalb die tante bei den kinder schon gefürchtet ist. Und was wenn ihnen in Konfrontationen fragen gestellt werden wie, wann war das. Ja glaubt die Kindergärtnerin sie wird ihr Datum und Uhrzeit nennen? diese schroffen fragen an ein kind beweist doch schon höchste inkompetenz? 1. nun geschah es gester dass ich mit unserem kleinsten zum kinderarzt musste und ich morgends bei der tante unserer tochter bescheid sagte ob sie denn nicht mittagessen, und danach rasten könnte. Antwort war ja. muss dazusagen, dass sie normalerweise um 11.30 mit dem bus gebracht wird und letztes jahr lediglich einige male mittagskind war. daher kannte sie zwar den ablauf, welcher aber insofern geänder wurde, dass zukünftige schulanfänger zu denen sie dieses jahr gehört nicht mehr mittags rasten müssen aber sehrwohl können. nun holte ich sie nach dieser rastzeit um 13.30 ab und fand eine völlig zerstörte und weinende tochter vor. Ich versuchte erstmals herauszufinden was geschehen war. sie sagte mir dass sie nicht rasten durfte. also fragte ich ihre kindergartentante wie das sein kann. ja sie hätte zwar mit mir gesprochen aber es war ihr nicht klar weil ja die meisten älteren nicht mehr rasten – die Kindergärtnerin motzte unsere tochter an, warum sie denn nicht mitgegangen ist zum rasten und warum sie nichts sagte.. das ganze aber in einem ton das sich auch sicher schulkinder schwer getan hätten. woraufhin ich dann schon sagte sie sollte bitte nicht in dem ton verfahren und sachlicher bleiben. 2. Geschah es das unsere Tochter morgends schlechte laune hatte weil sie wie verabredet eine hose anziehen musste ausrastete und mir drohte auszuziehen um zum nordpool zu ziehen. am telefon hörte das eine Bekannte die auch eine etwas jündere tochter in der gleichen gruppe hat. Nach einiger Zeit alles vergessen, fuhren wir zum kindergarten. als wir uns bei der kindergartentante mit handschlag an diesem morgen anmeldeten sagte sie nur kurz, und sophie hast dich schon wieder beruhigt von deinen Spinnereien. ja die .... (tochter meiner bekannten- übrigends eine fürhterliche petze) im kindergarten erzählt, dass unser tochter nicht kommt weil sie spinnt. ich stand im raum und wusste nicht wie mir geschieht. Was war dass??? Stille post von gelangweilten Damen am Land. Sagen sie mir bitte auch, wie sich ein kind fühlen muss das so morgends im kindergarten begrüsst wird? Hat sie nicht ein gefühl von verraten sein? Ich weis echt nicht was ich machen soll. 3. wir leben mit dem papa ja leider aus beruflichen gründen in einer wochenendbeziehung. nun wurde unserer tochter im kindergarten bereits angesprochen, dass ihr papa ja abgehauen sei weil er es nicht mehr bei uns aushält. Also worte die sich eine 4-jährige doch nicht ausdenken kann. Wie soll man so eine aussage einem kind nur begreiflich machen. Zum glück macht mein mann wenn er da ist alles für die kinder, sodass es ihr ev. selber irgendwann klar wird. Aber in welch einer besch.... Welt leben wir denn überhaupt? Ich habe alles Möglichkeiten geprüft wohin ich mit ihr wechseln könnte, aber dabei blieb nur unsere Tochte in die paralellgruppe von ihrem Bruder zu geben. Was denke ich nicht so produktiv ist. Ich habe jeden tag bauchschmerzen sie in den Kindergarten zu geben. Ich bin ein sehr harmoniebedürftiger mensch und weis, dass bei einer aussprache nich viel rumkommt. Es ist ein wichtiges jahr vor der einschulung und da wird die Kindergärtnerin wehement gegen unsere Tochter arbeiten. Zum Glück hat der jüngere Sohn absolutes glück mit seiner Kindergärtnerin uns ist prima aufgehoben. Ich entschuldige mich für die länge Fr. Schuster! Aber leider werden sie die einzige sein die sich mein Problem anhört (liest), welches mir einige Kraft raubt. Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 22.09.2006, 01:09



Antwort auf: Kinergartenterror

Hallo Ratsuchende Ihrer Beschreibung nach scheint mir die Erzieherin Ihrer Tochter mit sich selbst und ihrer Umgebung sehr unzufrieden zu sein, sodass sie ihren Frust während der Zeit der Berufsausübung ablässt. Dabei vergißt sie, dass sie es mit Persönlichkeiten zu tun hat, die sie in eine SICHERE Selbständigkeit führen sollte. Dazu gehören das Lernen eines angemessenen, sozialen Verhaltens, das Vermitteln von Normen und Werten und Vieles mehr. Wie aber sollen die Kleinen ein angemessenes Verhalten lernen, wenn ihre Bezugsperson, an Der sie sich tagsüber orientieren, ein unangemessenes Verhalten zeigt?- Kennt Ihre Tochter einige Kinder aus der Parallelgruppe Ihres Sohnes oder kleben Ihre beiden Kinder zu Hause nicht ständig wie Kletten zusammen, rate ich Ihnen doch zu einem entsprechenden Gruppenwechsel. Bis zur Einschulung ist noch eine lange Zeit und ein unglückliches, unzufriedenes Kind verliert die Lust am Lernen und verkriecht sich immer mehr in sein Schneckenhaus zurück.- Diese Unlust am Lernen, mangelndes Selbstwertgefühl durch häufigen Druck seitens der Erzieherin sind die schlechtesten Voraussetzungen für einen gelungenen Schulstart. Begründen können Sie einen Wechsel Damit, dass sie den beiden Kindern noch das letzte Jahr vor der Schule gemeinsam gönnen möchten, wo sie doch schon die Woche über auf ihren Papa verzichten müssen. Jegliches Üben von Kritik werden besonders in ländlichen Gebieten Sie als "Zugereiste" negativ zu spüren bekommen, sodass Sie lieber schweigen und für sich und die Familie, speziell Ihre Tochter, die Konsequenzen ziehen sollten. Für eine richtige Entscheidung drücke ich Ihnen ganz fest die Daumen. Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 22.09.2006