Kind und Papa- abendliche Katastrophe

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kind und Papa- abendliche Katastrophe

Sehr geehrte Frau Ubbens, Wir haben 2 Töchter (3,5 Jahre und 9 Monate alt) Es geht um die Große. Sie wurde immer von mir in den Schlaf begleitet...auch nachdem ihre Schwester auf die Welt kam. Vor etwa 3 Wochen, sagte sie zum aller ersten mal, dass Papa sie ins Bett bringen soll. Ich habe mich natürlich darüber gefreut, denn so muss ich nur noch ein Kind zu Bett bringen. (Obwohl ich die Zeit abends alleine auch sehr genossen habe mit der Großen) Mein Mann hat das Zubettbringen der Großen dann übernommen...und seitdem ist das einschlafen eine Katastrophe. Mein Mann liest gefühlt 100 Geschichten vor. (Er hat versucht nach einer Geschichte Ende zu machen, aber da tickte sie völlig durch). Bis dahin ist meist noch alles ok. Dann macht mein Mann das Licht aus und bleibt so lange, bis meine Tochter einschläft. Allerdings dauert es ewig und es ist ein einziges Geschrei bei meiner Tochter. Sie tanzt meinem Mann regelrecht auf der Nase rum. Er versucht immer ruhig zu bleiben...auch wenn sie anfängt zu hauen. Teilweise schreit sie dann nach mir. Ich Frage sie jeden Tag, ob ich sie nicht mal wieder ins Bett bringen soll und jedes mal kommt "Nein, der Papa!" Wir wissen nicht, warum.es bei mir die ganzen Jahre mehr oder weniger problemlos ging und nun nicht mehr, obwohl sie es sich gewünscht hat von Papa uns Bett gebracht zu werden. Wie können wir ihr helfen? Oder wie machen wir es besser, bzw richtig? Mein Mann ist natürlich schon mega genervt und hat schon fast Angst, unsere Tochter ins Bett zu bringen, weil er Angst hat, es wirkt sich negativ auf ihre Beziehung aus. Ist es vielleicht besser, dass ich sie wieder, gegen ihren Willen, ins Bett bringe? Vielen Dank für Ihre Antwort

von Frieda19 am 16.12.2019, 19:52



Antwort auf: Kind und Papa- abendliche Katastrophe

Liebe Frieda19, ich schließe mich den Worten meiner Vorrednerin an und werde diese hier nicht wiederholen. Bzgl. dessen, dass Ihre Tochter womöglich zu Ihnen gelaufen kommt, erklären Sie ihr mit kurzen, klaren Worten, dass Sie jetzt keine Zeit haben bzw. der Papa sie ins Bett bringt und Sie aus dem Grund sich jetzt nicht um sie kümmern und dass sie zurück gehen soll. Ggf. bringen Sie sie zurück in ihr Bett, sagen Gute Nacht und verlassen wieder das Kinderzimmer. Nun ist der Papa wieder zuständig. Ihre Tochter wird schon nach wenigen Tagen weniger austesten, wenn sie verstanden hat, dass der Papa und die Mama konsequent sind und ihr Verhalten keinen Erfolg bringt. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 17.12.2019



Antwort auf: Kind und Papa- abendliche Katastrophe

Eigentlich hast du schon selbst geschrieben, was da abläuft "sie tanzt dem Papa auf der Nase herum" ;-) Ich gehe dabei aber davon aus, dass es bei dir diese Probleme nicht gab, du nicht 100 Geschichten vorlesen musstest etc. Letztendlich ist es so: sie entscheidet, Papa soll sie in´s Bett bringen. Dabei bleibt es dann auch. Fang bitte nicht an, nach genügend Theater dann auch noch dazu zu kommen. Dein Mann soll sich nicht auf die Spielchen einlassen. Ihr ganz klar sagen, dass er jetzt 1 Geschichte (oder 2) liest, dann das Licht ausmacht und geschlafen wird. Fängt sie an, ihn zu schlagen, würde er aus dem Zimmer gehen, da er sich nicht schlagen lassen möchte (oder sich ein Stück von ihr entfernen/auf einen Stuhl setzen). Sie wird sicher dennoch versuchen, noch eine Geschichte und noch eine und so weiter mit möglichst viel Geschrei einzufordern. Aber genau da muss Papa ganz klar bleiben. Soll sie doch toben. Sie ist dabei nicht alleine und sie leidet keine Qualen. Aber Papa darf da nicht weiter drauf eingehen oder nachgeben. Nach ein paar Tagen wird sie begreifen, dass sie damit nichts erreicht oder im Gegenteil dafür sorgt, dass man gar nicht mehr so gerne neben ihr sitzt/liegt. Er braucht keine Angst zu haben, dass das die Bindung gefährdet. Sie testet einfach aus, wie weit sie bei Papa gehen kann - offenbar sehr weit ;-) DAS müsst ihr einschränken und klar machen, dass Papa sie gerne ins Bett bringt - sie sich aber auch an gewisse Regeln zu halten hat und er nicht der Hampelmann ist für ihre Launen. Ich würde sie auch nicht mehr täglich fragen, wer sie bringen soll bzw. ob nicht lieber doch du. Klare Ansage: Mama muss die Kleine ins Bett bringen, Papa bringt die Große ins Bett. Bietet ihr nicht schon vor dem zu Bett gehen die Option, ein Szenario zu beginnen und darauf aufbauend das später wieder "vorzukramen".

von cube am 17.12.2019, 11:01



Antwort auf: Kind und Papa- abendliche Katastrophe

Vielen Dank für Deine Antwort! Aber was soll er denn machen, wenn sie lauthals aufsteht und zu mir gerannt kommt ins Wohnzimmer bzw ins Schlafzimmer. Sie festhalten? Das geht ja auch nicht. Mein Mann ist am Abend ganz schön überfordert mit unserer Tochter:(

von Tatjana03 am 17.12.2019, 19:44



Antwort auf: Kind und Papa- abendliche Katastrophe

Sie möchte vom Papa ins Bett gebracht werden. Ist also vielleicht einen Versuch wert, zu sagen - wenn du nicht von mir (Papa) ins Bett gebracht werden willst, dann gehe ich jetzt. Ich mach das gerne, aber dann musst du auch lieb sein. Wenn es heute nicht klappt, dann mache ich es halt morgen nicht, du kannst ja allein ins Bett gehen. Ich finde, das ist eine logische Erpressung. Wenn sie zu Dir gelaufen kommt.... ich finde schon, dass man das Kind davon abhalten kann (meinetwegen auch mit Festhalten), Dich und vor allem die Kleine beim Einschlafen zu stören.

von zweizwerge am 18.12.2019, 14:59



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