Hallo Frau Ubbens, unsere Tochter 3,5 Jahre ist seit 3 Monaten im Kindergarten. Ihr gefällt es dort sichtlich gut. Wir hatten eine sanfte Eingewöhnung und haben ihr viel Zeit gegeben und hatten somit keine tränenreichen Abschiedsszenen sondern sie ist nach kurzer Zeit und etwas Geduld von sich aus ohne Widerstand sehr gerne auch alleine dort geblieben. Sie geht von 09:00 h bis 12:30 Uhr in den Kindergarten. Sie ist vom Typ her eher zurückhaltend und abwartend und entzieht sich gerne größeren Gruppenansammlungen. Sie beobachtet lieber aus sicherem Abstand und ist, zumindest im Kindergarten, ein eher ruhiger Typ. Bei uns zu Hause ist sie sehr aufgeweckt und fröhlich und hat einen ausgeprägten Willen und ein gutes Selbstbewusstsein. Vor 8 Wochen kam ihr kleiner Bruder zur Welt und nun ist bei uns alles etwas durcheinander. Die anfängliche Euphorie wich einer ausgeprägten Eifersucht. Sie liebt ihren Bruder sehr und kümmert sich immer sehr fürsorglich um ihn. Sie guckt sich alles von uns ab und ist immer die erste die los läuft wenn ihr kleiner Bruder etwas hat ;) Ihre Eifersucht kommt immer dann durch, wenn ich mit den beiden Kindern alleine bin und z.B. ihren Bruder auf dem Arm habe. Dann will sie auch auf den Arm und schreit dann gerne auch mal lauthals und lange. Wenn ich stille ist es das selbe Spiel, oder so wie gestern, hat sie mich minutenlang gehauen vor Wut und hat geschrien wie verrückt. Insgesamt ist sie sehr willensstark und versucht ihren Willen wann immer es geht durch zu setzen. Sie fühlt sich vom Thron gestoßen und rebelliert aktuell sehr stark. Wir haben eigentlich ein Familienbett doch da bin ich seit Wochen ausgezogen und schlafe mit dem Kleinen im Kinderzimmer, da unsere Tochter nachts völlig durchdreht wenn ich stillen muss und sie doch ausgerechnet dann mit mir kuscheln möchte. Gestern haben wir es nach langem mal wieder versucht und es war wieder sehr schwierig. Sie fragte mitten in der Nacht ganz lieb ob wir kuscheln können und ich antwortete ihr "Na klar, ich muss nur noch schnell stillen und dann komme ich zu ihr". Sie hat das ganz lieb akzeptiert und gewartet. Als ich fertig war mit stillen habe ich mit meinem Mann die Betten getauscht, ich bin also zu ihr und er hat sich neben den kleinen gelegt (auf die Seite wo das Beistellbett angebaut ist). Doch statt einfach nur zu kuscheln sagt sie "Ich möchte aber da (wo Papa nun liegt) liegen". Da sagte ich ihr "Das geht aber nicht, da Papa sich um Deinen Bruder kümmern muss (er schlief noch nicht)." Ein langes hin und her um immer die gleiche Sache folgte und dann fing sie an sauer zu werden weil sie nicht ihren Willen bekam. Der Kleine wurde auch langsam unruhig dadurch und ich sagte ihr ein paar Mal, dass ich wieder mit ihm ins Kinderzimmer gehen muss, wenn das hier nicht funktioniert und sie sich nicht beruhigt. Nachdem sie sich nicht beruhigte und das Schreien anfing bin ich mit ihrem Bruder rüber und mein Mann blieb bei ihr. Mit dem Ergebnis, dass sie ca. 1 Stunde schrie und weinte. Ich weiß natürlich woher dieses Verhalten kommt aber ich suche verzweifelt nach einer Lösung und sie fällt mir aktuell nicht ein. Meine Tochter und ich haben eine sehr enge Bindung und von daher fällt es ihr vermutlich doppelt schwer die veränderte Situation zu akzeptieren. 2. Thema ist der Kindergarten: Sie spricht kaum mit den Erziehern und mit den Kindern gar nicht. Mit dem Ergebnis, dass sie nun häufig in die Hose macht, weil sie partout nicht Bescheid sagt wenn sie auf die Toilette muss. Sie ist seit sie 2 Jahre ist trocken und es ist bis heute nicht einmal ein Unfall bei uns zu Hause passiert. Sie hat noch nie in die Hose gemacht. Die Erzieher sprechen mich nun fast täglich an, hinsichtlich der fehlenden Interaktion mit den anderen Kindern. Sie würde fast ausschließlich beobachten. Und selbst wenn sie dringend zur Toilette muss und sich sogar schon zwischen die Beine fasst bringt sie es nicht übers Herz den Erziehern Bescheid zu geben. Auch wenn die Erzieher sie daraufhin fragen ob sie zur Toilette muss kommt keine Antwort. Die Erzieher fragen nun bewusst nicht mehr wenn sie nicht von sich aus Bescheid sagt und nun kommt es immer häufiger zu solchen "Unfällen". Wenn ich unsere Tochter darauf anspreche warum sie nichts sagt kommt nur "Weil ich das nicht möchte". Das gleiche sagt sie, wenn ihr die Erzieher eine Frage stellen. Letztens z.B. haben sie ein Quiz mit den Kindern gemacht und jedes Kind musste eine Frage beantworten. Die Frage war einfach und sie wusste definitiv die Antwort. Aber wieder sagte sie nur auf die Frage warum sie nicht antworte "Weil ich das nicht möchte". Die Erzieher sprechen nun von "Kontrolle". Sie wolle die Kontrolle nicht abgeben und spricht nur, wenn sie es von sich auch will und nicht wenn andere es wollen. Ich kenne das von zu Hause nicht. Hier antwortet sie immer. Aber sie sagt tatsächlich, dass sie nicht antworten möchte. Mich verunsichert das alles etwas und ich wüsste gerne was sie darüber denken und ob sie eine Empfehlung haben wie wir damit umgehen sollten. Vielen Dank und herzliche Grüße, LeLa
von LeLa258 am 27.09.2017, 16:40