Hallo liebe Frau Schuster,
im Moment fühle ich mich wirklich mies. Ich habe das Gefühl keine gute Mutter zu sein. Habe Gedanken, die ich eigentlich nicht haben sollte und auch nicht haben will aber sie sind einfach da.
Meine Tochter, jetzt im 10. Monat, stellt im Moemnt nur eine Belastung für mich dar. Sie schläft nachts sehr sehr unruhig, ich muß sie in manchen Nächten 5-6 mal stillen, daß halbwegs Ruhe herrscht. Sie hat zwar noch nie richtig durch´geschlafen aber seit ca. 2 1/2 Monaten ist es ganz schlimm. Ich und auch mein Mann sind im Moment so geschlaucht, daß wir nachts nicht noch die Kraft haben irgendwelche "Schlaf-Trainingsprogramme" durchzuführen. Auch mit dem Einschlafen klappt es nicht, kriege sie nur mit der Brust zum schlafen und muß sie dann schlafend ins Bett legen und hoffen, daß sie nicht wieder wach wird, sonst ist das Geschrei nämlich groß!! Natürlich ist sie durch ihren schlechten Schlaf tagsüber auch sehr quengelig. Sie ist meist nur am jammern, auch wnen ich mich mit ihr beschäftige. Nichts ist ihr recht zu machen. Gut, sie schläft meistens vormittags noch 1 1/2 Stunde aber das ändert nichts an ihrer Laune.
Dieses Gejammer macht mich derzeit so fertig, daß ich manchmal alles hinschmeissen könnte und mir wünsche sie nie geboren zu haben!!Ich finde es so schrecklich, solche Gedanken zu haben. Müßte ich nicht mehr Verständnis für meine Tochter aufbringen?? Wahrscheinlich hängt ihr Verhalten ja auch mit dem Zahnen zusammen, versuche ich mir jedenfalls immer wieder zu sagen und das es auch wieder besser wird aber im Moment bin ich wirklich mit den Nerven am Ende.
Ich weis derzeit einfach keinen Ausweg und denke auch oft darüber nach, wie es wohl sein wird wenn sie 2 oder 3 Jahre alt ist. Wahrscheinlich ist sie dann in der Trotzphase und der Stress ist nicht weniger.
Sorry, aber ich mußte das alles einfach mal loswerden auch wenn mir während des Schreibens richtig die Tränen "gekullert" sind.
Liebe Grüße
Katrin
Mitglied inaktiv - 02.07.2001, 12:00
Antwort auf:
keine gute mutter
Hallo Katrin
Auch bei Müttern gibt es manchmal Momente, wo man einfach nicht mehr kann. Sie brauchen sich wegen Ihrer Gedanken deshalb nicht zu schämen. Allein, dass Sie sich hier schon mal "Luft" verschaffen konnten, wird Ihnen wieder ein kleines bißchen Auftrieb geben und Ihnen zeigen, dass es Vielen schon mal ähnlich ergangen ist und dass Viele dieses Tief nach kurzer Zeit überwunden haben.-
Ist es evtl. möglich, dass Ihr Schatz mit der Muttermilch nicht mehr satt wird? Denken Sie mal darüber nach, ihr abends einen Milchbrei anzubieten.
Vielleicht hat sie aber nachts auch gar keinen Hunger nach Nahrung sondern "nur" nach Zuwendung? Bieten Sie ihr ein Schnuffeltuch, Kuscheltier oder eine Spieluhr an, die sie sich bald selbst aufziehen kann um sich den Übergang vom Wachen zum erneuten Einschlafen zu erleichtern.
Damit Sie selbst zwischendurch mal zum Verschnaufen kommen, kann evtl. ein älteres Nachbarkind regelmäßig mit Ihrer Tochter spazieren gehen?
Auch der Besuch einer Eltern-Kind-Gruppe ist anzuraten. Dort werden Sie Kontakte zu Erziehenden mit ähnlichen Problemen knüpfen können, während Ihre Tochter die ersten Schritte unternehmen kann sich mit Gleichaltrigen zu beschäftigen. Sie wissen doch: geteiltes Leid ist häufig halbes Leid!
Halten Sie durch und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 02.07.2001
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keine gute mutter
Hallo Katrin,
mir ging es genauso wie Dir, als mein Sohn ca 8 Monate alt war. Es war wirklich eine ganz schreckliche Zeit. Er war immer nur schlecht gelaunt, weil er sich gerne vorwärtsbewegen wollte, aber noch nicht konnte. Ständig wollte er getragen werden und die Nächte waren auch nicht gerade erholsam. Manchmal, wenn mein Mann morgens an die Arbeit gefahren ist und ich "mußte" zu Hause bleiben, habe ich ich geheult, weil ich nicht wußte, wie ich den Tag ohne seine Unterstützung rumkriegen sollte.
Das einzige, was ich im Nachhinein dazu sagen kann ist: Durchhalten, es kommen wieder wesentlich bessere Zeiten.
Inzwischen ist er 27 Monate alt und diese Probleme sind längst vergessen. Dafür gibt´s jetzt zwar andere, aber ich habe festgestellt, daß das meistens Phasen sind, die irgendwann auch wieder aufhören.
Hoffe, das tröstet Dich ein bißchen.
Lg Ines
Mitglied inaktiv - 02.07.2001, 14:07
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keine gute mutter
hallo liebe katrin,
ich habe in der krabbelgruppe eine "mit-mutter", der es bis vor zwei wochen genauso ging wie dir. ihr sohn schlief auch nur auf ihrem arm ein, nachts mehrmals wach geworden und seit der geburt nie durchgeschlafen. die nerven liegen blank.
sie haben dann vor drei wochen angefangen nach dem buch "jedes kind kann schlafen lernen" ihren sohn ins bett zu bringen. zwei stunden vor der üblichen zeit. sonst ging er um 10, jetzt um 8 ins bett.
am ersten abend hats eine stunde gedauert bis er schlief. nachts war er 4 mal wach und sie haben das gleiche programm durchgezogen.
am zweiten abend waren es nur noch 30 minuten, am dritten 20 am vierten 10 minuten.
und siehe da: ab dem 5. tag ist er ohne protest wach ins bett gegangen und hat durchgeschlafen. bzw. wenn er zwischendurch wach war ist er alleine wieder eingeschlafen.
deine leidensgenossin meinte: wenn ich das gewußt hätte, hätte ich das schon viel früher durchgezogen. ihr sohn ist viiiieeel ausgeglichener und sie auch. sie meinte aber auch: je kaputter man selber ist, desto einfacher fällt es, das programm druchzuziehen.
ich wünsche dir viiieeel erfolg!!!!
vielleicht magst du mir ja mal mailen (kirsten.robert.kunz@t-online.de), ob es geklappt hat.
liebe grüße von
kirsten und linda
Mitglied inaktiv - 02.07.2001, 14:28
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keine gute mutter
Hallo Ines,
ganz ganz lieben Dank für Deine Antwort.
Deine Zeilen haben mich sehr getröstet und man schöpft wieder Hoffnung!! :-))
Viele liebe Grüße
katrin
Mitglied inaktiv - 02.07.2001, 14:34
Antwort auf:
keine gute mutter
Liebe Katrin,
wenn ich solche Briefe wie den von Dir lese, dann sehe ich was für ein pflegeleichtes Kind ich doch habe.
Natürlich haben auch wir schon ein paar unruhige Tage und Nächte gehabt, doch die haben wir auch überstanden. Wenn ich richtig kaputt war, weil die Nacht sehr anstrengend war, habe ich einfach meine Schwiegereltern gebeten doch mal mit Sophia spazieren zu gehen und ich habe diese 1 1/2 Stunde genutzt um ein schönes Enntspannungbad zu nehmen oder mal richtig zu schlafen.
Ich denke, dass man mit 10 Monaten auch schon mal mit den Großeltern oder Freunden die vieleicht selber Kinder haben auf den Spielplatz gehen kann und diesen Besuch auf gute 2 Stunden aus-dehnen kann.
Mit Deinem Mann solltest Du Dich bei der Fürsorge tageweise und nicht stundenweise abwechseln. So hat jeder eine Nacht in der er schlafen kann (beim Sillen in der Nacht eher schlecht, vieleicht abpumpen).
Da Du geschrieben hast, dass Du Deine Tochter in der Nacht manchmal noch 5-6 Mal stillen musst solltest Du mal darüber nachdenken, ob Deine Tochter nicht mehr richtig satt wird, denn in dem Alter braucht ein Kind in der Nacht
normalerweise keine Mahlzeit mehr.
Das Du Angst vor der Trotzphase hast, ist verständlich, aber denke daran, dass Deine Tocher im Alter von 2-3 Jahren sich schon verständigen(sprechen) kann und Du kannst Dich bis zu einem gewissen Punkt mit ihr auseinandersetzten und ihr erklären warum sie bestimmte Dinge eben nicht darf.
Ich hoffe, das Du jetzt wieder ein bischen Hoffnung für die nächste Zeit geschöpft hast und wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute
Liebe Grüße Anna
Mitglied inaktiv - 02.07.2001, 14:39
Antwort auf:
keine gute mutter
hallo kirsten,
auch dir vielen dank für deine antwort.
ich habe mich eigentlich lange dagegen gesträubt diese methode anzuwenden aber mittlerweile denke ich auch, daß es vielleicht einen versuch wert ist.
ich hab mir deine addi notiert und melde mich bei dir.
liebe grüße
katrin
Mitglied inaktiv - 02.07.2001, 14:43
