Katze tot

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Katze tot

Hallo Frau Dr. Schuster, heute wurde die Katze unserer Tochter Katharina (6) überfahren. Sie weiß es noch nicht, da die Katze öfter mal einen Tag weg ist, hat sie diese heute noch nicht so sehr vermißt. Was soll ich ihr morgen sagen, die Wahrheit, daß sie überfahren wurde oder so tun, als sei sie weggelaufen. Wie kann ein Kind soetwas leichter verarbeiten? Vielen Dank für Ihre baldige Antwort. Irene Krug

Mitglied inaktiv - 16.08.2005, 22:34



Antwort auf: Katze tot

Hallo Irene Haben Sie vor, gleich eine neue Katze zu kaufen, die Katharina von ihrer Trauer ablenken wird, sollten Sie sie so sachlich wie möglich darüber informieren, dass die Katze nicht auf die vorbeifahrenden Autos geachtet hat und überfahren wurde. Wird es keine neue Katze geben, rate ich Ihnen zu der Notlüge, dass die Katze scheinbar weggelaufen ist. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 17.08.2005



Antwort auf: Katze tot

Wenn ich mich mal einmischen darf, wir hatten neulich den Fall in einem anderen Forum, da wurde die Katz ebenfalls überfahren... Es wurde ebenfalls um Rat gefragt, das Kind war noch was jünger als Deins. Sie hat es ihr erzählt. Das Kind hat es gut verarbeitet und noch ein Bild für die Katze gemalt. Leben und Tod - sorry, das gehört nunmal auch zu unserem Leben dazu. Wenn die Oma mal stirbt kann man auch nicht erzählen die ist gerade auf Weltreise. Ich finde es nicht richtig das Kind anzulügen, denn hier gehts nicht um eine Notlüge! Ihr kennt ja alle den doofen Zufall, der sich immer ereignet. Wer anders hat das vielleicht auch noch gesehen oder sonstwas. Ich könnte mein Kind nicht anlügen und sagen, der Homer ist weggelaufen, wenn ich ihn nachmittags noch irgendwo verbuddelt hätte. Lieber dann die Geschichte mit dem Auto und nicht aufgepaßt und trotzdem keine neue Katze oder von mir aus auch eine neue Katze kaufen. "Kurze Anekdote" die mal im Freundeskreis passiert ist, gut wir waren alle älter aber nur um zu verdeutlichen, dass Lügen kurze Beine haben: Eine Freundin von mir hatte einen sehr gescheiten Vogel, keine Ahnung was für ne Sorte... jedenfalls war der superzahm, man durfte nur das Fenster net aufmachen. Eines Tages war ein gemeinsamer Bekannter von uns zu Besuch und hatte seinen Hund dabei... naja... äh... der Hund hat den Vogel aufgefressen, als das Gatter offen war. Der Macker meiner Freundin hatte so Panik es ihr zu erzählen, dass er die Version vom weggeflogenen Vogel "einfach so durchs Fenster" rausholte. Meine Freundin hat daraufhin Flugblätter geschrieben, tagelang nach dem Vogel gesucht und nach Wochen die Hoffnung aufgegeben (ja logisch der wäre eh nie wiedergekommen!!!!) Jahre später hat sich ein Freund verquatscht "ach der Birdy.. den hat doch der Kenny damals gefressen" Nur ein Denkanstoß LG Sue

Mitglied inaktiv - 17.08.2005, 17:55



Antwort auf: Katze tot

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Habe mich aus dem Bauch raus auch für Deine Variante entschieden. Trauer gehört eben auch zum Lebenund Lügen geht mir doch gegen den Strich. Katharina hat zwar sehr geweint, aber Sie hat sich mittlerweile schon wieder etwas beruhigt und ist mit Ihrer Plüschkatze im Arm eingeschlafen. Morgen werden wir unseren Tiger noch verabschieden und im Garten ein Grab machen. Ob wir gleich wieder eine neue Katze bekommen weiß ich noch nicht, aber irgendwann bestimmt wieder. Gute Nacht.

Mitglied inaktiv - 17.08.2005, 22:37



Antwort auf: Katze tot

Hi Also hier zu Lügen finde ich schon ziemlich gemein, um ehrlich zu sein. Wie schon gesagt wurde, könnte man sich verquatschen und sei es nach Jahren und das ist nicht unbedingt vertrauensförderlich. Unsere Katze ist neulich weggelaufen (reine Wohnungskatze seit 11 Jahren und die Anhänglichkeit in Person, meine Tochter steht erst auf, wenn sie von der Katze zum Morgen begrüßt wird) Also - Katze weg. Oh Schreck. Meine Tochter hat sich halb tot gesucht. Ist mit Freunden um den Block und hat immer gerufen. Ich habe unser Goldstück dann gefunden und dann wars ja gut, aber wenn ich sie tot gefunden hätte, hätte ich das meiner Tochter unbedingt gesagt. Die Trauer wird doch auch nicht weniger, wenn die Katze "weggelaufen" ist. Im Gegenteil, dann macht das Kind sich vielleicht noch Vorwürfe, denkt sich, die Katze WILL nicht mehr bei Euch sein etc. Außerdem finde ich es als Respekt, daß man bei solchen Themen nicht lügt. Bei aller Trauer ist es doch die Möglichkeit zu Lernen mit dem Tod umzugehen. Warum da drumrumkutschieren? Wieder den Tod tabuisieren und wieder lügen? Neeee, keine gute Idee. Ich habe früher alle meine Tiere begraben, kleine Kreuze gebastelt und Steine drumrumgelegt und mir gesagt, daß sie im Mäuse-, Hasen,- Käferhimmel jetzt ganz glücklich sind und mich von ner Wolke runter anschauen. Da half mir der ganz naive Glaube meiner Oma, die konnte das einfach so formulieren, daß man es annehmen konnte. Liebevoll, voller Respekt und auch mit Raum für die Trauer. So würde ich es jetzt auch bei uns machen. Ich wünsche Dir gute Worte! Vio

Mitglied inaktiv - 17.08.2005, 22:42



Antwort auf: Katze tot

Hallo Irene, ich finde auch, daß Du es richtig gemacht hast, als Du es ihr gesagt hast. Wenn ich von mir selbst ausgehe: Eine meiner Katzen wurde überfahren, eine ist vor 5 Jahren wirklich verschwunden. Und ich schaue mir heute noch jede Katze genau an, die so ähnlich aussieht, um zu prüfen, ob sie es nicht doch evtl. sein könnte. Wirklich abschließen kann ich wohl erst in einigen Jahren mit ihr, wenn sie vom Alter her wohl eh nicht mehr leben würde. "Schicksal ungeklärt" ist sicher auch für ein kleines Kind nicht so einfach, oder? Viele Grüße Micha

Mitglied inaktiv - 18.08.2005, 00:53



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