Kann-Kind

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Kann-Kind

Hallo Frau Schuster, Pascal ist nächstes Jahr ein Kann-Kind. Er ist am 6.10. geboren und hier in Ba-Wü ist nächstes Jahr der 30.9. der Stichtag. Es handelt sich also um nicht einmal eine Woche. Jetzt sind wir die ganze Zeit am Überlegen, was wir tun sollen. Pascal spielt am liebsten mit größeren Kindern, jetzt sind bereits einige seiner Freunde in die Schule gekommen, sodass er jetzt bereits Verlusterlebnisse hat. Nächstes Jahr wäre das wohl noch schlimmer, da dann nur noch "Babys" da sind. Vom Kopf her, da sind wir alle einig, wäre er jetzt schon fast so weit. Er ist wahnsinnig neugierig, will alles genau wissen und weiß auch schon viel. Nur vom Sozialverhalten her gibt es eben noch ein paar Bedenken. Allerdings ist ja auch noch ein Jahr Zeit, da wird er sich ja auch noch weiterentwickeln. Wir haben das jetzt mit dem Kiga so geregelt, dass er erst mal am Vorschulprogramm teilnimmt (was bei uns eh nicht so üppig ist) und wir dann weitersehen. Was meinen Sie, ist es für ein Kind sehr schlimm, wenn man es aus so einer Gruppe dann wieder rausnehmen müsste und er halt nächstes Jahr nochmal das Programm macht? Was halten Sie generell von Kann-Kindern? Etwas lang geworden. Danke für die Antwort, Sabine

Mitglied inaktiv - 28.09.2006, 11:56



Antwort auf: Kann-Kind

Hallo Sabine Generell halte ich persönlich nichts davon, Kinder als Kann-Kinder einzuschulen, da ein Kind meist in irgendeinem Bereich Defizite aufweist -sei es auch noch so intelligent- die in einem weiteren, vorschulischen Jahr gezielt aufgearbeitet werden können. Ebenso gebe ich zu bedenken, dass das Kind in dem Klassenverband stets zu den Jüngsten gehören wird und oft die Interessen sich noch von Denen der Älteren unterscheiden werden, was in den ersten Klassen zwar noch nicht allzu gravierend ist, aber auch mit körperlichem Wachstum an Bedeutung zunimmt. In Ihrer Situation denke ich aber auch, dass Sie einplanen sollten, Pascal im kommenden Jahr einzuschulen, da Sie noch ein ganzes Jahr Zeit haben, um sein soziales Verhalten neben der "normalen" Entwicklung zu fördern und er vermutlich in allen Bereichen unterfordert wäre, würde er noch ein weiteres Jahr im Kiga verbleiben müssen, da er dann Niemanden hat, an Dem er sich orientieren kann, bzw. er sich am Verhalten jüngerer Kinder orientieren wird und Damit dann unterfordert wäre. Für eine richtige Entscheidung drücke ich Ihnen die Daumen. Erholsames Wochenende und: bis bald?

von Christiane Schuster am 29.09.2006