"Ich will nicht , daß Du vor mir stirbst" (lang)

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: "Ich will nicht , daß Du vor mir stirbst" (lang)

Guten Abend Frau Schuster, bei uns hat sich in der letzten Zeit ein kleines Problem entwickelt, bei dem ich mal einen Ratschlag brauche (gerne auch von anderen Müttern). Gwenifar (5 1/2 Jahre)redet im Moment sehr viel vom Tod, ihre größte Angst ist, daß ich vor ihr sterbe. Allgemein ist sie sehr selbstständig, freut sich schon sehr auf die Schule nächstes jahr und hat keine Angst ungewohnte Situationen alleine anzugehen. Allgemein ist sie sehr weit in ihrer Entwicklung (wie wohl jede Mutter glaubt), aber auch die Erzieherin im KiGa betonen immer wieder, daß ihr soziales Verhalten sehr weit für ihr Alter ist und sie besonders "abstrakte" Dinge schon sehr gut versteht und auch erklären kann. Anfang des Jahres ist ihr Großvater gestorben, sie hat es sehr gut aufgebommen und ihren jüngeren Bruder erklärt, der Opa wäre jetzt im Himmel, was da in die Erde kommt ist nur "Haut und Knochen", die würde der Opa im Himmel nicht mehr brauchen. Seitdem ist das Thema Tod immer wieder ein Thema bei ihr (ihr 3 1/2-jähriger Bruder redet mittlerweoile auch immer wieder viel vom Tod, aber m.M. weil Gwenifar davon erzählt). Immer wieder tauchen bei Gwenifar Fragen auf wie "Was passiert mit dem Körper auf dem Friedhof?", "Warum kann der Opa nicht mal im Traum zu uns kommen?", "Wenn wir mal tot sind, sehen wir den Opa da wieder?", "Kommen tote Tiere auch zum lieben Gott?" und vieles mehr. Ich habe immer versucht ihr das Thema mit meinen Worten und Glauben zu erklären, aber es reicht ihr oft nicht. In der letzten Zeit, weint sie oft (besonders, wenn sie müde ist), weil sie Angst davor hat, daß ich vor ihr sterbe. Ich fürchte, daß ich vieleicht doch zuviel erklärt habe, wie meine Schwiegermutter meint (bei ihr heißt es bei vielen Fragen"Das verstehst du nicht, warte bis du älter bist"). Mein Mann hält ihr abendliches Verhalten für reine Verzögerungstaktik beim zu-Bett-gehen, aber da es in der Hinsicht nicht allzuviele Probleme gab, glaube ich das nicht, das Thema "Tod" taucht zwar verstärkt auf, wenn sie müde ist, aber auch tagsüber. Über einige Denkanstöße wüürde ich mich sehr freuen. LG Dorilys

Mitglied inaktiv - 22.09.2003, 22:29



Antwort auf: "Ich will nicht , daß Du vor mir stirbst" (lang)

Hallo Dorilys Als Ratgeber möchte ich Ihnen folgendes Buch empfehlen: "Tod und Sterben - Kindern erklärt", Gütersloher Verlagshaus, € 9,95, ISBN: 3-579-02317-9. Es ist für Kinder von 6-12 Jahren geeignet, bietet m.E. aber auch schon eine gute Basis um jüngeren Kindern die Auseinandersetzung mit dem Tod zu erleichtern. Sie finden es z.B. unter folgender Seite: http://www.gtvh.de/cgi-bin/gvh.storefront Als tröstendes Buch möchte ich Ihnen "Ein Wolkenlied für Omama" von Jan-Uwe Rogge (€6,50) empfehlen. Über dieses sehr sensible Thema sollten Sie mit Gwenifar immer dann sprechen, wenn Sie sich fragend an Sie wendet. Das 2.Buch kann Ihre Tochter dann kurz vor dem Einschlafen betrachten, sodass sie sich anschließend das "Wolkenlied" im Traum vorstellen kann und keine Ausrede mehr brauchen wird, das Einschlafen hinauszuzögern. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 23.09.2003



Antwort auf: "Ich will nicht , daß Du vor mir stirbst" (lang)

Hallo Wie wäre es mit einer Kindergeschichte zum Thema Tod/Sterben/Trauer? Liebe Grüsse Cornelia

Mitglied inaktiv - 23.09.2003, 11:04



Antwort auf: "Ich will nicht , daß Du vor mir stirbst" (lang)

Hi Dorilys, helden kann ich auch nicht, aber die situation ist bei uns SEHR ähnlich und ich bin gespannt, was Frau schuster antwortet. auch unser sohn (4,5) hat es im moment nur noch vom thema tot - wieso weshalb warum, ich hab angst, daß ich bald alt bin, dann muß ich sterben, ihr seid älter als ich, hoffentlich sterbt ihr nicht bald und so weiter und so weiter. auch bei ihm kommen die gedanken überwiegend abends ( klar, da kommt ruhe ins geschehen, tagsüber ist die ablenkung ja größer) und er weint sehr viel, schläft sehrt schlecht, manchmal bis tief in die nacht gar nicht, weil er angst hat, er verpaßt, daß einer von uns streben muß. ich bin genauso ratlos und fühl mich ziemlich überfordert ...... der tot gehört zum leben, klar - aber wie sollen SIE das verstehen ???? den hammer brachte er gestern, da war bei uns eine brenzlige situation, es war gefährlich und ich sagte zu ihm: macht das nicht wieder (er und sein bruder) das ist gefährlich. worauf er fragte: wird man da krank ? und ich sagte: man KANN davon sehr krank werden. *grübel grübel* kann man davon auch sterben - und ich sagte: wenn es ganz schlimm kommt, kann man auch daran sterben. er zog ab, grübelte und kam eine halbe stunde später wieder an und sagte weinend: warum bin ich daran nicht gestorben, dann wäre ich jetzt bei meiner oma ............. du kannst dir sicher vorstellen, wie ich geschluckt habe. tja ... in diesem sinne gespannte grüße, silke

Mitglied inaktiv - 23.09.2003, 14:14



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