Ich weiß nicht weiter!

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Ich weiß nicht weiter!

Guten Tag Frau Schuster, ich bin zur Zeit etwas mit den Nerven fertig.Meine Tochter (2 3/4) war immer ein liebes Kind.Sie hörte wenn ich ihr etwas sagte und Trotzanfälle kenne ich bis auf 2 (in 2Jahren!) nicht.Vor einer Woche kam ich mit ihr von einer 3 wöchigen Mutter-Kind-Kur zurück und seither ist sie wie umgewandelt.Nur noch Geschrei,ständiges Nein-sagen wenn ich sie um was Bitte und Trotzanfälle jeden Tag.Sie ist total verändert und ich weiß nicht mehr weiter.Die Kinder waren dort ziemlich wild und frech zu ihren Müttern.Einige traten und hauten nach den Kindern oder nach ihren eigenen Müttern.Auch Marnie trat und schlug nach mir und meinem Mann.Es ist etwas besser geworden.Aber wie soll ich sie wieder zur "Vernunft" bringen?Ich möchte mein liebes Mädchen wieder die immer lieb und mitfühlend mit anderen war und die so schön spielte.Wenn wir ihr doch das Geschrei abgewöhnen könnten.Es geht schon morgens los wenn ich ins Zimmer komme.Ich will sie anziehen und sie fängt an zu schreien und weigert sich und haut nach mir.Und so geht es den ganzen Tag.Geschrei,schimpfen,Trotzanfall,hoch und schmusen,erklären warum man geschimpft hat.Und wieder von vorn... Was soll ich noch tun?Warum ist sie so anders? Danke für Ihre Antwort und schöne Grüße Anke

Mitglied inaktiv - 29.11.2001, 21:04



Antwort auf: Ich weiß nicht weiter!

Hallo Anke Ihre Tochter wird noch etwas Zeit benötigen um sich wieder um- und einzugewöhnen. Nehmen Sie sie in den Arm und sagen Sie ihr, dass Sie ihr diese Zeit gönnen. Auf diese Weise merkt sie, dass Sie Verständnis haben. Sie weiß selbst im Moment nicht, wo sie dran ist. Das lässt sie unsicher werden und ärgerlich über sich selbst. Wenden Sie sich ihr so oft es geht liebe- und verständnisvoll zu -auch wenn Ihnen eigentlich gar nicht Danach ist-. Lassen Sie sie soviel wie möglich selber tun und gehen Sie verschwenderisch mit Lob um. Schlägt oder tritt sie, gehen Sie auf Augenhöhe zu ihr, sagen ihr, dass Ihnen Das sehr weh tut und dass Sie dieses Verhalten nicht zulassen werden. Fragen Sie sie dann ob sie möchte, dass Sie ihr helfen und machen Sie ihr ggf. mitfühlend einen Beschäftigungsvorschlag. Schreit sie scheinbar grundlos, sagen Sie ihr möglichst gelassen, dass Sie leider so nicht verstehen, warum sie ärgerlich ist und dass Sie "richtige" Musik viel schöner finden. Dann beginnen Sie zu singen oder eine Kassette einzulegen.- Das Schreien wird ihr so nicht die gewünschte Aufmerksamkeit bringen, sodass sie bald das Interesse Daran verlieren wird. Zudem wird sich Ihre (nach außen hin) Ruhe und Gelassenheit recht schnell auf Marnie übertragen. Zeigen Sie Verständnis und halten Sie durch! Einen friedlichen 1.Advent und: bis bald?

von Christiane Schuster am 30.11.2001



Antwort auf: Ich weiß nicht weiter!

Liebe Frau Schuster, ich danke Ihnen für Ihre Ratschläge und werde sie so gut wie möglich anwenden.Da Marnie ab dem 4.12. in den Kindergarten geht hoffe ich daß sie dadurch etwas abgelenkt wird und "vernünftiger" wird.Sicher wird es Spaß machen mit Mama im Kiga zu spielen (will sie langsam daran gewöhnen).Sie haben Recht ich muß mehr Zeit mit ihr verbringen und es tut mir selber weh wenn ich sehe in welcher Kriese meine Kleine steckt und manchmal selbst nicht weiß was sie will.Hoffen wir daß sich bald alles wieder eingepegelt hat. Auch Ihnen wünsche ich eine schöne Adventszeit und verbleibe mit lieben Grüßen, Anke

Mitglied inaktiv - 02.12.2001, 13:45