Frage: Höflichkeits-Benimmregeln

Hallo liebe Frau Ubbens, meine Kleine ist erst etwas über 3,muß sie da schon Leute die sie kennt,Nachbarn,Bekannte,Verwandte,grüßen?? Meine Nachbarin gehört zur älteren Generation (über 70) ,die das anscheinend immens wichtig finden.Sie mag meine Tochter,schenkt ihr zu Anlässen auch eine Kleinigkeit und wenn wir sie treffen plauschen wir kurz mal.Manchmal ist meine Maus guter Dinge,plauscht mit.Aber sie grüßt sie oft nicht,guckt weg,macht einen desinteressierten. Die Nachbarin grüßt auch oft von allein und freut sich,wenn sie meine Kleine sieht,und ist ganz enttäuscht wenn diese nicht zurückgrüßt und sagte schon zweimal ganz entrüstet zu ihr ''Na das ist aber unhöflich und böse und ungezogen'',weil sie ihr nicht Guten Tag sagen wollte. Sie will es einfach nicht verstehen,wenn ich ihr sage,das sie in dem Alter es noch nichtmuß,ich lebe es ihr vor,mache es natürlich auch,aber solche Höflichkeits-und Benimmregeln muß sie doch erst noch lernen! Warum verstehen das alte Leute nicht und machen Druck und fordern es so ein? Und darf sie meine Tochter auch wenn wir sie gut kennen,so beschimpfen?? Was bewirkt so etwas bei einer 3 jährigen?

von sabs21 am 03.06.2015, 13:42



Antwort auf: Höflichkeits-Benimmregeln

Liebe sabs21, Ihre Tochter kommt jetzt erst in das Alter, in dem das Grüßen und Dankesagen "gelernt" wird. Je mehr Druck ausgeübt wird, je länger wird Ihre Tochter zögern, entsprechenden Gruß auszusprechen. Ältere Menschen sind noch ganz anders groß geworden und in der Generation waren Kinder unhöflich, böse und ungezogen, wenn sie sich nicht an die "Spielregeln" der Erwachsenen gehalten haben. Suchen Sie evtl. das Gespräch mit der Nachbarin und erklären ihr ganz höflich, dass heute die Werte anders vermittelt werden und Kinder mit 3 Jahren erst lernen, dass ein freundliches HALLO dazugehört. Gerne können Sie ihr auch sagen, dass Sie es nicht in Ordnung finden, dass Ihre Tochter mit den Worten böse und unerzogen betitelt wird. Das wird Ihre Tochter nur verunsichern. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 03.06.2015



Antwort auf: Höflichkeits-Benimmregeln

ich danke Ihnen für Ihre Antwort! Noch etwas.Wie verhalte ich mich nun,wenn wir das nächstemal wieder auf meine ältere Nachbarin treffen und die meine Tochter gleich anspricht ''Hallo/Guten Tag Emely'' und wartend fordernd schaut und meine Tochter wie meist nichts sagt?? Soll ich meine Tochter auffordern sie zu grüßen''Sag mal Frau...Guten Tag'' oder ''Willst du ihr Guten Tag sagen'',also soll ich sie auffordern,ermuntern oder gar nichts sagen,nur selbst grüßen ??Wie VOR meiner Tochter reagieren? Und wenn meine Nachbarin garantiert eine negative Bemerkung fallen lassen wird,soll ich vor meiner Tochter die Nachbarin zurechtweisen oder ablenken und schnell gehen mit Töchterchen,wir haben keine Zeit,Tschüß....???

von sabs21 am 03.06.2015, 21:12



Antwort auf: Höflichkeits-Benimmregeln

Liebe sabs21, grüßen Sie selbst freundlich und wenn Ihre Tochter nichts sagt, dürfen Sie ihr sagen: "Du darfst gerne auch Guten Tag sagen." Mehr nicht. Je mehr Sie darauf eingehen, je mehr Aufmerksamkeit bekommt Ihre Tochter für´s Nichtgrüßen. Reagiert Ihre Nachbarin wieder mit einer negativen Bemerkung dann sagen Sie, dass Sie weiter müssen und gehen dann. Sprechen Sie sie zeitnah alleine an. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 04.06.2015



Antwort auf: Höflichkeits-Benimmregeln

Hallo sabs21, mir kam noch ein Gedanke, wie Sie der Nachbarin begegnen könnten: Im PEKIP hatten wir eine Gesprächsrunde, wo es darum geht, daß umstehende Menschen sich schwer tun, mit dem Verhalten des eigenen Kindes umzugehen. So schauen Fremde weg oder kommentieren es ungefragt, wenn ein Baby oder Kleinkind im Einkaufsladen weint, weil es den eigenen Willen nicht bekommt. Die PEKIP-Leiterin hat daraufhin vorgeschlagen, in etwa so zu reagieren, wenn Anmerkungen kommen: "Nicht wahr, für Sie ist es jetzt schwer es auszuhalten, daß mein Kind so laut weint?!" Damit nimmt man dem anderen den Wind aus den Segeln und nimmt auch eine "Kritik" auf, ohne sich davon im eigenen Verhalten irritieren zu lassen. Vielleicht können Sie ja bei einem Treffen Ihrer Nachbarin, wenn Ihre Tochter nicht grüßen möchten, ähnlich reagieren: "Gell, Frau xxx, manchmal wäre es leichter, wenn Kinder einen so begrüßen würden, wie man es als Erwachsene tut. Meine Tochter traut sich aber manchmal nicht, etwas zu sagen, auch wenn sie Sie kennt. Aber ich bin sicher, sie schafft das irgendwann auch. Es wär für uns Eltern einfacher, wenn Kinder gleich die Erziehung annehmen würden." Naja, Ihnen fällt sicher etwas ein, was in Ihre Situation und Ihren Sprachstil paßt :-) Viel Erfolg, Pureheart

von Pureheart am 04.06.2015, 23:51