Habe zwar noch keine zwei Kinder, aber man hört ja immer wieder, dass das ältere Geschwisterchen (wenn ein Baby kommt), wieder ins Babyverhalten zurückfällt. Will z.B. wieder den Schnuller, ne Windel oder gefüttert werden.
Wie verhält man sich denn da am besten?
Alles durchgehen lassen? Aber das ist doch auch keine Lösung.
Bin mal gespannt was ihr dazu sagt!
Mitglied inaktiv - 28.07.2008, 11:34
Antwort auf:
Größeres Geschwisterchen wird wieder zum Baby
Hallo Ratsuchende
Je nachdem, wie jung das ältere Kind ist, wenn ein Geschwister geboren wird, empfehle ich Folgendes:
Zeigen Sie, wie stolz Sie darauf sind, auch schon ein "großes, selbständiges, hilfsbereites" Kind zu haben, sodass nicht nur das Baby immer wieder Anerkennung erhält ( "oh, wie niedlich,...") .Lassen Sie es Dinge tun, die eben nur größere Kinder tun dürfen (alleine mit Papa Eis essen gehen, bei Oma übernachten, zum Kindergeburtstag gehen,...).
Sprechen Sie eine Tageszeit ab, während der es -wenn der Wunsch besteht- ausdrücklich "Baby" spielen DARF -aber bitte mit allen Konsequenzen-.
Meist kommt dann von ganz allein der Wunsch, doch lieber schon groß sein zu wollen.-
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 28.07.2008
Antwort auf:
Größeres Geschwisterchen wird wieder zum Baby
Hallo!
Bei mir ist gerade Nr. 2 im Endspurt unterwegs (39. SSW), mein Sohn Ben ist 2 1/2 Jahre alt jetzt, und so habe ich mich mit dem Thema natürlich schon beschäftigt, zumal im Freundeskreis einige von Ben's gleichaltrigen Spielkameraden auch schon kleine Geschwisterchen in den letzten Monaten bekommen haben.
Es ist so, dass die Geburt eines 2. Kindes für das ältere Kind ein sehr einschneidendes Erlebnis ist, daher ist es sehr sehr wichtig, dass man in dieser Zeit sehr liebe- und verständnisvoll auf das ältere Geschwisterkind eingeht, denn sein Verhalten, das es dann an den Tag legt, ist nichts anderes als Verlustangst. Nicht jedes Kind fällt da ins Babyschema zurück, aber irgendwelche "Marotten" haben sie dann alle, und die sind immer von großer Verunsicherung verursacht.
Es wird inzwischen geraten, auf die Bedürftnisse des älteren Kindes so gut es geht einzugehen, damit die gesteigerten Zuwendungsbedürftnisse befriedigt werden und das Geschwisterchen nicht abgelehnt und als Konkurrenz um Mamas und Papas Liebe gesehen wird. Wenn du in dieser sensiblen Phase dich anders verhältst, verständnislos auf dein älteres Kind reagierst, wirst du sonst auf lange Sicht gesehen dir und den Kindern keinen Gefallen tun, denn dann ist es sehr wahrscheinlich, dass deine beiden Kinder nicht gut miteinander klar kommen werden später, weil immer Eifersucht und Konkurrenzdenken zwischen Ihnen steht.
Du wirst dich um dein 2. Baby also automatisch nicht so intensiv kümmern und damit beschäftigen können, wie du es bei dem 1. Kind getan hast, aber das ist auch nicht schlimm, denn die 2. Kinder kennen es ja zum Glück nicht anders und werden daher auch nichts vermissen, darunter wirst du selbst mehr leiden als das Baby. Es erfordert sehr viel Geduld und Nerven, vor allem, wenn die älteren Geschwister nach 2-3 Monaten checken, dass das Baby nicht wieder geht sondern für immer bleibt. Sie versuchen dann mit allem, was in ihren Möglichkeiten liegt, deine Aufmerksamkeit für sich zu behalten, und zwar am Liebsten genau dann, wenn das Baby schreit, die Windel voll hat, Hunger hat, gebadet wird usw., das ist schon zum Auf-die-Palme-gehen manchmal.
Da hilft nur möglichst ruhig bleiben und die Großen möglichst mit einzubeziehen in das, was man gerade tut und ihnen zu erklären (wieder und wieder ;-)), dass es JETZT gerade nicht geht, aber wenn sie/er dir z.B. jetzt schnell hilft (volle Windel in den Müll bringen, neue Windel holen, Sabbertuch reichen usw.), seid Ihr schneller fertig und dann hast du auch wieder Zeit für sie/ihn. Eine Freundin von mir fragt z.B. immer, wenn das Baby schreit, die große Schwester: "Hmm, was mag deine Schwester wohl haben? Sollen wir mal gucken gehen, ob sie Hunger hat?", und bezieht sie so jedesmal von Anfang an in das "Babykümmern" mit ein, sodass die Große seitdem auch gar nicht mehr auf die Idee kommt, statt dessen plötzlich SOFORT aufs Klo zu müssen u.ä., sondern ihr hilft, das Baby zu versorgen, und da ist sie total stolz drauf, dass sie so gebraucht wird!
Ich bin gespannt, ob ich das auch so gut hinkriege bald, hoffe auf ein pflegeleichtes Baby, damit ich trotzdem noch viel Zeit (und Nerven) für Ben habe, und so erreiche, dass die beiden Kinder sich von Herzen lieben und nicht gegenseitig ablehnen irgendwann.
LG
Claudia
Mitglied inaktiv - 28.07.2008, 14:42