Hallo Frau Schuster,
mein Sohn ist 22 Monate alt und testet immer mehr aus, wie weit er gehen kann. Er setzt sich über Verbote hinweg ( geht an Stereoanlage und CDS, ans Telefon, an die Besteckschublade ...) und ignoriert sämtliche Aufforderungen. Einerseits ist mir klar, dass er so Aufmerksamkeit erregen will und ich versuche so gut es geht, positive Dinge (helfen beim Tischdecken, schön spielen ...) zu verstärken und ihn bei provozierenden Verhalten nach Androhung mit einer Auszeit wieder runterzuholen, andererseits bin ich in der 36. SSW und soll wegen vorzeitiger Wehen mich schon seit 5 Wochen schonen. Der Kleine ist sehr oft bei seinen Großeltern und darf dort natürlich auch öfters mal über die Strenge schlagen und ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht so gut um ihn kümmern kann, wie ich gerne möchte. Allerdings komme ich an den Rand meiner Kräfte und weiß nicht mehr, wie ich noch auf seine Provokationen reagieren kann, auf Erklärungen reagiert er nicht.
Danke
Ulrike
Mitglied inaktiv - 18.09.2001, 21:56
Antwort auf:
Grenzen austesten
Hallo Ulrike
Handeln Sie weiterhin so liebevoll und konsequent wie bisher und haben Sie kein schlechtes Gewissen!
Auch Ihr Sohn merkt, dass sich in seiner kleinen gewohnten Welt bald etwas ändern wird, was er noch weniger als wir einschätzen und verstehen kann. Dadurch wird er noch unsicherer, sodass sich sein provozierendes Verhalten verstärkt.-
Versuchen Sie, die nächste Zeit so gelassen wie möglich zu überstehen. Nach der Geburt Ihres 2.Kindes werden Sie Ihren "Großen" kaum wiedererkennen.
Wecken Sie in Ihm die Freude darauf, bald der große Bruder sein zu dürfen, der lannge nicht so hilflos ist, wie ein kleines Baby.-
Gehen Sie so viel wie möglich mit Ihrem Sohn an die frische Luft, auf den Spielplatz, o.Ä. Vielleicht haben Sie in Ihrer Nachbarschäft ein älteres Kind, das sein Taschengeld ein wenig aufbessern möchte und regelmäßig eine leichte Babysitter-Funktion übernimmt?
Nutzen Sie die letzten Wochen vor der Geburt aus und denken Sie auch mal an sich! Ihr Sohn wird Das schon ohne Schaden überstehen.-
Sehen Sie Alles gelassen und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 19.09.2001