geht das vorbei?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: geht das vorbei?

Hallo Frau Schuster, ich muss mich aus gegebenen Anlaß noch einmal bei Ihnen melden. Mein Sohn ist 19 Monate alt und treibt mich manchmal zur Weißglut. Er genießt das richtig, je böser ich werde..wenn ich allerdings nicht reagiere, macht er das auch... Wenn ich nein sage, hört er keinen Deut, macht es im Gegenteil sondern noch extra und schaut mich dabei hämisch an.. Er wirft mit allen Gegenständen. Sobald was nicht klappt, kriegt er einen Wutanfall, kreischt und wird aggressiv. Gestern ist er immer und immer wieder an den gedeckten Couchtisch gegangen. Das Ende vom Lied, er hat ein Glas zerdeppert. Ich war wütend. Und wenn ich schimpfe, nimmt er mich nicht ernst, macht erst Recht weiter... Selbst wenn ich ihn dann wegtrage, macht ihm das nichts. Dann hatte ich Besuch, er ist immer allein auf die Couch gekrabbelt (was er eigentlich nicht soll), hat 2 x ein großes Bild von der Wand gehauen. Obwohl er wusste, dass er das nicht soll. Selbst als das Bild runtergefallen ist, hat es ihn kaum erschreckt. Habe ihn genommen und ins Kinderzimmer gesteckt, erstmalig. da hat er sich dann geärgert. Das tat mir dann wieder Leid, er hat geweint. Nach kurzer Zeit habe ich ihn rausgeholt, mt ihm gespielt, bis er dann wieder auf den Klops kam, an den Tisch zu gehen... Grrr... Beim Einkaufen kreischt er neuerdings den ganzen Laden zusammen. Um mich zu ärgern? Das ist mir peinlich, kann nichts dagegen tun. Manchmal hilft es, wenn ich ihm was in die Hand gebe, das schmeißt er aber dann oft durch die Gegend. Ist das normal????? Ich schäme mich vor meinen Eltern, wenn mein Kind so ist. Meine Mutter sagt immer, ich war nie so. Ich habe ebenfalls Angst, dass sich aus ihm ein kleiner Rotzlöffel entwickelt und ich nur tatenlos zusehen kann und den Zeitpunkt zu handeln (wenn ja, wie??) verpasse. Oder sagt das noch nichts über das spätere Verhalten aus? Möchte nicht irgendwann die Supernanny einladen müssen. Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 29.07.2008, 08:40



Antwort auf: geht das vorbei?

Hallo Ratsuchende Mit seinem Verhalten fordert Ihr Sohn es geradezu ein, dass Sie ihm KURZ begründete Grenzen setzen und ihn aus möglichst logischen Folgen seines Handelns lernen lassen. Sprechen Sie darum in konkreter Situation möglichst rechtzeitig ein begründetes NEIN und weisen Sie ihn auf die Folgen hin, wenn er sich an dieses Nein nicht hält. Da er noch recht jung ist, können Sie zuvor versuchen, ihn mit einer ansprechenden Aktivität vom Ungeeigneten abzulenken. Wird er wütend, reagieren Sie besonders gelassen, nehmen Sie ihn evtl. sanft und fest in Ihren Arm und schlagen Sie ihm mitfühlend eine Möglichkeit vor, seine Wut angemessen rauslassen zu können. Achten Sie bitte darauf, dass Tom möglichst oft konkret beschäftigt ist -vor Allem bei gedecktem Tisch, Besuch, beim Einkauf usw.-, da er wie alle Kleinkinder einen sehr großen Erfahrungs- und Bewegungsdrang hat. Fühlt er sich unterfordert, bzw. weiß er nichts mit sich anzufangen, setzt er alle seine bisherigen Erfahrungen ein, um Ihre umgehende und helfende Aufmerksamkeit zu erreichen. Sie ärgern oder Gegenstände absichtlich zerstören möchte er ganz bestimmt nicht, da er noch sehr spontan handelt und über die Folgen seines Handelns noch nicht gleichzeitig nachdenken kann. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 29.07.2008



Antwort auf: geht das vorbei?

Liebe Mama von Tom, mein Sohn ist im gleichen Alter wie Deiner und ich hätte meinen können du beschreibst meinen Sohn. Auch ich habe hier schon auf Grund dessen um Hilfe gebeten und sah auch schon die Supernanny auf meinem Sofa sitzen. Und weißt du was mir am besten geholfen hat? Mit zu verfolgen wie oft hier Mütter mit gleichaltrigen Kindern genau diese Verhaltensweisen beschreiben. Das zeigt mir einfach dass dieses manchmal "furchtbar verzogene Kind" eben gar nicht wirklich furchtbar ist, sondern ein ganz normales Kind ist. Das ist Balsam für meine Seele und nimmt mir die Nanny-Phobie. Ich hoffe auch dir hilft es. Dein Sohn ist genauso "furchtbar normal" wie meiner. Viele liebe Grüsse, Abbey.

Mitglied inaktiv - 29.07.2008, 21:11