hallo,
ich mal wieder.
meine tochter 8j8mon hat schon so pubertierendes verhalten, sie schreit mich an, wünscht mir den tod, provoziert mich wies nur geht. ich sage dann im ruhigen ton, dass sie mich damit verletzt und ich sie nun ignoriere, bis sie wieder normal mit mir spricht. muss ich aber dann auf eine entschuldigung warten? irgendwann redet sie ja normal mit mir, aber stell ich dann auf stur oder ist dann gut? ist das ignorieren richtig? was mach ich , wenn sie so doooof ist?
heute sagte sie, sie käme morgen nit nach hause, oder will nicht üben für den flötenauftritt. soll ich sie trietzen oder auflaufen lassen? sie will ja ernst genommen werden, also darf sie ja entscheiden nicht zu üben, dann fällt sie halt auf die ...nauze...oder? richtig? sie sagte heute, sie will nun erwachsen sein und selbst bestimmen, ja sie merkt schnell, dass sie an ihre grenzen kommt, soll ich dann wieder alles vergessen? wie nachtragend darf man sein?
oh je noch mal 8 jahre ;-) hülfe!!! wie verhalte ich mich da richtig?
danke und gruß
hanfri
von
hanfri
am 22.06.2015, 19:47
Antwort auf:
frühputertäres verhalten
Liebe hanfri,
Ihre Tochter schreit Sie an etc., dann dürfen Sie ihr im ruhigen Ton sagen, dass sie raus gehen kann. Sie "nur" zu ignorieren führt dazu, dass sie womöglich noch mehr provoziert und Sie sich noch mehr ärgern. Achten Sie darauf, dass Ihre Tochter den Raum verlässt, bevor sie etwas Neues anfangen kann. Die räumliche Trennung ist ein Abschnitt und das ruhige Zusammentreffen später ein "Neuanfang". Ob Sie eine Entschuldigung erwarten oder nicht, dürfen Sie für sich überlegen. Damit Ihre Tochter eine Linie erkennt, sollten Sie in einem ruhigen Moment mit ihr darüber sprechen und entweder immer oder gar nicht auf eine Entschuldigung pochen.
Sie dürfen gerne festlegen, dass für den Flötenauftritt geübt wird. Mit 8 Jahren kann Ihre Tochter noch nicht einschätzen, ob sie grundsätzlich üben müsste oder nicht. Die meisten Kinder gehen davon aus, dass sie nicht üben müssen, genau, wie die Hausaufgaben für die Schule ja auch immer richtig sind. Durch auf die ... fallen, lernen Kinder in dem Alter noch nicht. Es ist ihnen dann zwar sehr unangenehm, doch reflektieren sie es noch nicht für den nächsten Auftritt. Statt "Du musst noch für den Flötenauftritt üben" können Sie Ihrer Tochter ein mögliches Mitspracherecht bzgl. des Zeitpunktes einräumen. "Möchtest du gleich nach dem Mittagessen üben oder nach den Hausaufgaben?"
Setzen Sie sich mit Ihrer Tochter zusammen. Was gehört für sie zum Erwachsensein dazu? Was möchte sie entscheiden? Schreiben Sie es gemeinsam auf und überlegen gemeinsam, was sie tatsächlich entscheiden kann, wie z.B. was sie morgens anziehen möchte usw. Erklären Sie aber auch, dass zum Familienleben dazu gehört, dass sich alle an gewisse Regeln und Strukturen halten und zeigen ihr auf, welche dies bei Ihnen sind und dass sie da nicht selbst entscheiden kann.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 23.06.2015