Frage:
Essen im Kindergarten
Liebe Frau Schuster,
seit einiger Zeit lese ich in Ihrem Forum mit und habe schon einige interessante Anregungen gefunden. Nun möchte ich auch einmal eine Frage stellen.
Meine Tochter Melissa (2 Jahre und 4 Monate) geht ab 1. Juni an drei Tagen pro Woche in einen Minikindergarten. Es handelt sich dabei um einen normalen Kindergarten, der auch eine Minigruppe für Kinder ab 2 Jahren hat. Die Einrichtung sagt uns sehr zu, ich sehe aber ein Problem in den dortigen Essensregeln. Die Kinder bekommen von zuhause ein Frühstück mit und frühstücken um 10 Uhr gemeinsam. Die Regel lautet, dass alles aufgegessen werden muss. Das gilt auch für das Mittagessen (an dem meine Tochter aber vorläufig noch nicht teilnimmt). Ich halte diese Regel für falsch und bin nicht gewillt, sie bei uns zuhause auch einzuführen. Andererseits sehe ich natürlich ein, dass es für uns keine Ausnahme geben kann. Ich kann auch das Argument der Erzieherinnen verstehen, dass viele Kinder den ganzen Tag dort sind und die Eltern sich darauf verlassen wollen, dass ihre Kinder eine bestimmt Menge gegessen haben (allerdings halte ich die Regel für den verkehrten Ansatz).
Was soll ich jetzt tun bzw. wie erkläre ich es Melissa? Sie frühstückt bereits zuhause und bekommt für dort nur einen kleinen Snack in Form von Obst oder Rohkost, Reiswaffeln, Stangen oder dergleichen mit. Zuhause isst sie nur manchmal zwischen den Mahlzeiten und auch immer unterschiedlich viel. Soll ich ihr nur ein Minimum mitgeben, damit es kein Theater beim Aufessen gibt? Und damit riskieren, dass sie im Ernstfall auch mal hungrig aufsteht? Und wie sehen Sie die Gefahr, dass das ihre sonstigen Essgewohnheiten verdirbt, insbesondere wenn sie später auch am Mittagessen teilnimmt? Sie ist nämlich eine sehr gute Esserin, probiert alles, ihr schmeckt auch fast alles, nur die Menge schwankt halt ständig je nachdem, wie ihr Hungergefühl ist. Wenn ihr bei uns eine Komponente, z.B. das Fleisch oder auch das Gemüse nicht schmeckt, muss sie es nicht essen (kommt sehr selten vor). Ich habe etwas Angst davor, dass durch diese Regel zum einen ihr Gefühl für Sättigung verdorben wird und zum anderen die Mahlzeite auch zum Schauplatz für Machtkämpfe werden (wie ich es im Bekanntenkreis kenne).
Vielen Dank für ihre Antwort!
Gruß,
Christine
Mitglied inaktiv - 27.05.2002, 13:42
Antwort auf:
Essen im Kindergarten
Hallo Christine
Wahrscheinlich werden sich Ihre Bedenken spätestens nach der Eingewöhnungsphase in Nichts auflösen.- Da Sie prinzipiell mit der Einrichtung sehr zufrieden sind, glaube ich kaum, dass die ErzieherInnen ein Kind weinen oder erbrechen lassen, wenn es seinen Teller nicht leer ißt oder wenn es noch hungrig ist.-
Die Regelung, auf Zwischenmahlzeiten zu verzichten, ist sicherlich notwendig, da im Gegensatz von Zuhause sonst ständig irgendein Kind aus der Gruppe essen würde und die geplanten Aktivitäten dadurch gestört werden können.
Informieren Sie Ihre Tochter über die dortigen Regelungen und sprechen Sie mit ihr morgens ab, welchen Snack sie zum 2.Frühstück mitnehmen möchte. Geben Sie ihr tatsächlich lieber anfangs etwas zu wenig als zu viel mit. Richtig hungrig wird sie wahrscheinlich nicht werden, da sie vorher zuhause schon gefrühstückt hat.
Sollten Sie oder Ihre Tochter auch nach den ersten 14 Tagen nicht einverstanden, bzw. unzufrieden sein mit den Regelungen in der Einrichtung, wird sicherlich die Möglichkeit eines Gesprächs bestehen, sodass Sie bestimmt mit den ErzieherInnen einen Kompromiss finden werden. Ist Das nicht der Fall, sollten Sie einen Einrichtungs-Wechsel in Betracht ziehen, da die Zufriedenheit des Kindes selbstverständlich immer an 1.Stelle zu stehen hat.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 28.05.2002
Antwort auf:
Essen im Kindergarten
da würd ich an deiner stelle nochmal fragen, ob du das richtig verstanden hast, wo gibts denn heutzutage noch sowas, dass man aufessen muss!!!! dass es keine zwischenmahlzeiten ausserhalb der reihe gibt für einzelne "herrschaften" die 30 minuten vorher halt keinen hunger hatten, das ist sicher korrekt, auch wenn mir das am anfang schwer fiel und ich ein vor hunger heulendes kind vorfand, was halt zwischen 14.30 und 15uhr irgendwie grad kein interesse am essen hatte und um 17.30 fix und fertig war, ich hatte ihm früher auch zwischendrin mal einen apfel oder banane angeboten, aber er hat sich an die neuen essenszeiten schnell gewöhnt...
aber aufessen müssen, das find ich ja furchtbar, ich geb meinen beiden immer viel mit, da es "gemeinschaftesser" sind und sie manchmal dann nachmittags mehr essen als mittags, aber halt nicht immer, aber ihnen deshalb zu wenig mitzugeben, das wär ja noch schöner
kriegen die kleinen dann beim mittag auch keinen nachschlag wenn sie mehr hunger haben?
ich denk, jeder mensch, egal ob 4 monate, 2 jahre, schulkind oder erwachsener hat unterschiedlich viel hunger, was von wachstumsphasen, wetter oder wenn das vorherige essen halt nicht oder besonders gut geschmeckt hat, abhängt, beim aufessen müssen verliert man doch jedes gute gefühl für hunger oder satt!!!!
ich denk, das kann man sicher klären mit den erzieherinnen und ansonsten würd ich mir an deiner stelle dass alles mal genauer anschauen!!!!
lg
dani
Mitglied inaktiv - 27.05.2002, 16:18
Antwort auf:
Essen im Kindergarten
ja, es stimmt, sie müssen aufessen. Wir haben dort einen Probetag verbracht, da habe ich es selbst mitbekommen. Die Erzieherin hat es mir auch erklärt.
Beim Mittagessen wird es so gehandhabt, dass nur kleine Portionen ausgeteilt werden, die aber aufgegessen werden müssen. Natürlich dürfen die Kinder Nachschlag haben, bis sie satt sind. Nur beim Nachtisch besteht nicht der Zwang, aufzuessen.
LG
Christine
Mitglied inaktiv - 27.05.2002, 17:56
Antwort auf:
Essen im Kindergarten
Hi,
ich war erstmal auch etwas schockiert, weil ich das mit dem Aufessen total antiquiert finde. Andererseits wird es etwas relativiert durch die Erklärung, daß nur kleine Portionen ausgeteilt werden, ist doch ok. Dann läuft es wohl darauf hinaus, daß sich nicht eine riesige Portion aufgehäuft wird und davon nur drei Löffel gegessen werden. (Habe ich bei vielen Kids übrigens auch schon beobachtet und finde ich unmöglich. Auf Kindergeburtstagen, wo sich der Teller vollgeladen wird und dann nach zwei Löffeln weggeschoben wird. Ich sage meiner Tochter immer, daß sie erstmal wenig und dann lieber noch nachnehmen soll)
Auf alle Fälle würde ich die Erzieherinnen bitten, Deiner Tochter erstmal immer ganz wenig,wirklich nur ne Miniportion, zu geben. Das verkleinert das Problem, denn wenn ihr mal wirklich was nicht schmeckt, hat sie zwar "probiert", muß aber nichts nachnehmen.
Vielleicht klappt es ja mit diesem Kompromiß und stellt gar kein Problem dar. Falls doch, würde ich es aber auf ein Gespräch mit Leitung und Elternbeirat ankommen lassen.
viel Glück für Euch.
Mima
Mitglied inaktiv - 27.05.2002, 21:15
Antwort auf:
Essen im Kindergarten
na da bin ich ja beruhigt, dass man nachschlag haben kann, ich hatte mir das so vorgestellt, dass alle ihre gleich großen portionen kriegen und dann wird gestopft bis alles alle ist...
ich durfte als kind immer erst aufstehen wenn ich aufgegessen hatten, das artete häufig in theater aus, manchmal wurde der teller 3mal aufgewärmt und mir hats immer noch nicht geschmeckt und dann wurde alles ins mäulchen reingstopft und wenn ichs wieder ausgespuckt hab, gabs noch mehr theater und das obwohl ich echt "wohl genährt" aussah
Mitglied inaktiv - 28.05.2002, 14:42