Erziehungsfrage (4-jährige)

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Erziehungsfrage (4-jährige)

Liebe Frau Schuster, nach langer Zeit wende ich mich heute mal wieder mit einer Frage an sie. Unsere Tochter ist inzwischen 4 Jahre alt. Derzeit scheint sie wieder eine Entwicklungsphase durchzumachen. Sie testet ihre Grenzen extrem aus, hört schlecht bis gar nicht, macht was sie will bzw. so weit wie es ihr möglich ist, gibt Wiederworte und diskutiert wie eine 14-jährige (meist hat sie sogar für sich sehr logische Antworten). Nun zu meiner Frage. Wenn es gar nicht mehr weiter geht und einer von uns mit ihr aus einem wirklichen Grund sehr geschimpft hat, will sie immer bei dem anderen auf den Arm. Sie ist dann sehr verzweifelt, weint stark und hat wirklich Panik in den Augen. Nun sind wir uns nicht sicher, wie wir uns verhalten sollen. Sollen wir ihr eine Front bieten und beide mit ihr böse sein oder soll einer von uns sie dann auf den Arm nehmen. Dieser Wunsch scheint dann wirklich Ausdruck ihrer Verzweifelung zu sein und ein Schritt auf uns zu. Die nächste Frage ist die, ob meine folgende Erziehungsmethode Ihrer Meinung nach etwas bringt. Wir haben ihr ein schönes Poster aufgehängt auf das sie sich am Ende des Tages je nachdem wie der Tag mit ihr war einen Glitzersticker kleben darf oder einen Strich bekommt. Am Ende ist eine Frist von erstmal vier Wochen. Sollten die Sticker überwiegen, bekommt sie ein KLEINES Geschenk, sollten die Striche überwiegen, muß sie etwas von sich abgeben. Einen Sticker bekommt sie, wenn der Tag "normal" verlaufen ist und einen Strich, wenn sie extrem schlecht gehört hat, uns getreten oder angeschrien hat. Herzlichen Dank im voraus für Ihre Antwort. PS: Was schlagen Sie grundsätzlich als Repressalien bei einer vierjährigen vor?? Fernsehverbot macht den Fernsehr zu wichtig, alles andere tut ihr nicht wirklich "weh"? Silke

Mitglied inaktiv - 05.06.2002, 10:33



Antwort auf: Erziehungsfrage (4-jährige)

Hallo Silke Nehmen Sie Ihre Tochter bitte nicht tröstend in den Arm, wenn Ihr Mann vorher mit ihr geschimpft hat, bzw. umgekehrt. Mit 4 Jahren rechnet Ihre Tochter schon buchstäblich mit dieser Reaktion und wird durch ihren bewußt verzweifelten Gesichtsausdruck bald den Einen gegen den Anderen ausspielen. Wendet sie sich "verzweifelt" nach einer Auseinandersetzung an Sie oder Ihren Mann, erklären Sie ihr möglichst gelassen und liebevoll, dass es schon einen Grund gibt, warum mit ihr geschimpft wurde und dass deshalb erst dann wieder mit ihr geschmust wird, wenn sie diesen Grund auch eingesehen hat.- Erklären Sie ggf. den Sachverhalt ein weiteres Mal und warten Sie dann konsequent ab, bis Sie ein Verständnis im Gesicht Ihrer Tochter erkennen können. Böse zu sein ist dann nicht mehr erforderlich, da Alles gesagt wurde; aber eine besonders liebevolle Zuwendung ist ebenso fehl am Platz.- Auch, wenn das Handeln mit besagtem Poster von Vielen als positiv angesehen wird, kann ich diese Meinung persönlich nicht teilen. Für mich kommt das Verteilen von Plus- und Minus-Punkten einer Art Erpressung (grob gesagt) gleich und trägt nicht zu mehr Verständnis bei, warum es z.B. auf Dauer zufriedenstellender ist, sich "normal" zu verhalten statt "extrem schlecht zu hören". Für besser halte ich ein konsequentes und liebevolles Verhalten, nachdem bestimmte Abmachungen oder Wünsche geäußert und begründet wurden, während gleichzeitig auf die eintretenden Folgen aufmerksam gemacht wurde, für den Fall, dass sich an diese Regeln nicht gehalten wird. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 05.06.2002



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