Erziehung Kind-Hund

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Erziehung Kind-Hund

Hallo Frau Schuster, wir haben seit 2 1/2 Jahren einen Hund und unsere Tochter Antje ist jetzt 8 Monate alt. Da sie jetzt krabbelt ist unsere Hündin natürlich auch Ziel der kleinen Krabbelfinger. Unsere Nelly ist zum Glück sehr kinderfreundlich ( Beagle)und läßt sich eine Menge gefallen. Eifersucht äußert sich eigentlich nur indem Nelly versucht uns mit Spielzeug zum Spielen aufzufordern.Wir lassen die zwei natürlich trotzdem nie alleine! Trotzdem möchte ich keine Fehler machen wenn es darum geht unserer Tochter den richtigen Umgang mit dem Hund und umgekehrt dem Hund den Richtigen Umgang mit Kindern beizubringen. Wissen Sie ob es zu diesem Thema Literatur gibt? Würde gerne mehr zu diesem Thema wissen. Zur Hundeschule gehen wir übrigens von Anfang an, aber da machen wir nur Unterordnung ( = Kommandos wie Platz, bei Fuß usw.) und Agility zum Spaß. Da ist also nicht die Richtige Adresse. Die kennen sich nur mit Hunden aus aber nicht mit Kindern. Wäre für eine Antwort oder Link sehr dankbar. Liebe Grüße von Nicole, Nelly und Antje

Mitglied inaktiv - 23.07.2007, 13:46



Antwort auf: Erziehung Kind-Hund

Hallo Nicole Folgenden Artikel fand ich im Internet ( http://www.hundeseite.info/html/hunde___kinder.html), der Ihnen sicherlich weiterhelfen wird: Hunde und Kinder Hunde und Kinder sind beste Freunde, so denken wir zumindest.Sicher kann dies so sein - aber es muss es nicht zwangsläufig. Überlässt man beide Seiten sich selbst so ist es wahrscheinlich, dass bald schon ernsthafte Probleme eintreten können. Um dies zu verstehen, müssen wir uns damit auseinander setzten was der jeweils andere Teil für sein Gegenüber bedeutet. Für Kinder sind Hunde oft Freunde, kleine, haarige Menschen welche sie scheinbar immer verstehen und – gar nicht so selten – Lebewesen an denen sie erstmals die Erfahrung machen, dass sie eine gewisse Macht über sie haben.Für Hunde sind kleine Kinder aber Lebewesen welche sich unkontrolliert hektisch bewegen, unvermutet loskreischen und oft grob sind. Schlimmstenfalls werden die Kinder sogar als Konkurrenten empfunden. Ein harmonisches Zusammenleben, ja die oftmals beschriebene dicke Freundschaft, lässt sich jedoch herstellen, wenn wir die wichtigsten Regeln beachten. Oft liest man von Eltern welche Windeln aus der Neugeborenenstation mit nach Hause bringen – dies ist sicherlich nicht verkehrt und schadet nicht. Für das harmonische Zusammenleben sind jedoch einige wichtige Regeln unabdingbar. Zunächst einmal darf der Hund nicht in ein Konkurrenzverhältnis zum Kind gedrängt werden. Versuchen sie nicht die gleiche Zeit mit ihm zu verbringen wie vor dem Kind – dies wird ohnehin nicht gehen.Versuchen sie daher lieber das Kind mit positiven Erfahrungen zu verknüpfen. Nehmen sie den Hund mit, wenn sie zu ihrem Kind gehen, beachten sie ihn dabei und belohnen sie ruhiges Verhalten ruhig und oft. Der Hund muss lernen das Kind mit positiven Erfahrungen zu verknüpfen – kümmern sie sich auf diese Weise um das Kind so hat auch er Vorteile davon. Ganz wichtig ist es niemals Kind und Hund unbeaufsichtigt zu lassen. Menschenkinder machen aus Hundesicht viele unerhörte Sachen. Sieht der Hund sich durch Ihre Abwesenheit in die Lage des Aufpassers hineingezwungen so hat er keine andere Wahl als auf Hundeart einzugreifen.Oft hat dies schlimme Folgen da Menschenkinder weder durch ein verschiebbares Fell, noch durch eine dicke Speckschicht darunter geschützt werden. Das Risiko das dieses Kind sich verletzt, weil sie als Besitzer indirekt dem Hund aus seiner Sicht Erziehungsaufgaben aufdrängten ist recht groß. Da Kinder kein angeborenes hundliches Verhalten haben werden sie mit Sicherheit auf einen derartigen verzweifelten, bei Hunden harmlosen Erziehungsversuch, falsch reagieren und provozieren heftigere Maßnahmen des Hundes.Daher noch einmal der absolute Grundsatz: Niemals Kinder und Hunde alleine lassen. Ein weiterer häufig gemachter Fehler ist es das Kleinkind zum Hund in eine Rangposition zu drängen. Dies kann nicht gut gehen. Hunde sind nicht dumm. Jeder Hund merkt, dass ein Kind weder intellektuell noch körperlich diese Rolle ausfüllen kann.Bestehen sie jedoch auf einer Rangbeziehung so ist die Gefahr groß, dass der Hund in einer stillen Minute dem Kind mal zeigt, wo der Hammer hängt. Oft redet man dann vom bösen Hund und übersieht, das wieder einmal menschliches Fehlverhalten an dieser natürlichen Reaktion des Hundes schuld ist.Wie soll man denn mit dieser Situation umgehen? Die Hunde zeigen es uns selbst. Hat man ein Rudel oder als Züchter mehrere Hunde so ist zu beobachten dass die Mutterhündin Ihre Welpen für alle anderen Rudelmitglieder tabuisiert. Zunächst ist selbstinitiierter Kontakt der Rudelmitglieder ganz tabu, dann wird er altersgemäß zugelassen und immer weiter ausgebaut – ein Rangverhältnis wird erst nach Monaten zugelassen.Die Welpen laufen außerhalb – parallel - der Rangordnung und dies sollten unsere Kleinkinder auch tun. Dies beinhaltet natürlich dass weder der Hund sich in die Erziehung einmischen darf, noch das jenes Kind den Hund drangsalieren darf.Beide Seiten dürfen die jeweils andere nicht als Spielzeug betrachten. Es ist wichtig dem Kind klarzumachen, dass der Hund einen Platz hat wohin er sich zurückziehen kann und absolut sicher vor dem Kind ist.Beachten sie diese Grundsätze und treten als Mittler zwischen zwei Wesen auf welche beide intellektuell die andere nicht voll erfassen können haben sie den Grundstein für die so oft genannte dicke Freundschaft gelegt. Beide Seiten – Hund und Kind – profitieren von dieser Beziehung. Der Hund durch vermehrten Sozial- und Rudelkontakt, mehr Abwechslung und die Kinder durch viele entwicklungsfördernde Erfahrungen und Empfindungen. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 23.07.2007



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Probleme bei der Erziehung, Vorschulkind kann Wut nicht gut kontrollieren

Hallo Frau Ubbens, ich habe leider große Sorgen bzgl. der Kindererziehung meiner Tochter (5,5 Jahre). Meine Tochter hatte immer schon einen starken Willen und wir hatten schon oft Probleme wegen ihrer Wutanfälle. Im Kleinkindalter könnten wir dies ja auch noch gut nachvollziehen, wenn alle Kinder trotzen und wütend werden können. Jetzt i...


Erziehung und lautes Kreischen

Hallo, ich würde gerne wissen, ab wann man ein Kind überhaupt erziehen kann. Es geht um folgendes: mein Kind ist 15 Monate alt und kreischt schrill und sehr laut, wenn er etwas möchte (herungetragen werden, Gegenstand bekommen, Aufmerksamkeit). Als er kleiner war, wollte ich dagegen nichts unternehmen, da mir klar war, dass er einfach noch zu klein...


Erziehung - Diverse Fragen Trotzphase usw.

Sehr geehrte Frau Ubbens, ich habe zwei Kinder (Tochter 6 Jahre) und (Sohn 2,5 Jahre). Aktuell geht es um meinen Sohn. Er hat ein starkes Selbstbewusstsein, Eigenwillen und hört nicht auf uns. Es ist nahezu täglich ein Kampf mit ihm. Mittlerweile spricht er 3 Wort Sätze. Ist vom Charakter offen. Bereits morgens, wenn es darum geht das Haus zu ve...


Erziehung

Hallo :) Ab wann beginnt denn Erziehung? Ich habe eine 8 Monate alte Tochter die jetzt langsam aber sicher ihren eigenen Kopf und Willen entwickelt. Beispielsweise wenn die etwas in der Hand hat und man ihr es weg nimmt dann schreit sie laut oder wenn sie im Kinderwagen sitzt und man sie zurück lehnen möchte schreit sie auch weil sie sitzen wil...


Erziehung mit 9 Monaten?

Guten Morgen, unsere Tochter ist jetzt genau 9 Monate, krabbelt und zieht sich überall hoch. Die Steckdosen sind gesichert, doch sie will immer wieder dort ran. Ich spreche sie dann an, hebe den Finger und sage "Nein, gefährlich". Sie stoppt kurz, lacht dann und versucht es immer wieder, bis ich sie weg setze. Dann krabbelt sie immer wieder hin....


Erziehung

Hallo, mein Kind ist 19 Monate alt und entdeckt gerade die Welt, freut sich an seiner Selbständigkeit. Er ist ein sehr hilfsbereites und fröhliches Kind. Wutanfälle gibt es sehr selten, meist nur wenn es müde ist. Zu meiner Person: Ich konzentriere mich derzeit nur auf mein Kind, bin also 24 h bei ihm. Vater ist auch anwesend, jedoch nicht so o...


Erziehung

Sehr geehrte Frau Ubbens Ich frage Sie hiermit um Rat . Mein Sohn ist 11 Monate alt. Er schreit und weint ständig, trotz dass er gegessen hat und die Windeln frisch sind . Wenn er etwas nicht bekommt, schreit und weint er sofort . Im Laufstall bleibt er nicht. Nicht eine Minute ! Wie kann ich ihm zeigen, dass er sich mehr mit sich bes...


Zweisprachige Erziehung möglich?

Hallo Frau Ubbens, wir erwarten bald ein Baby und wissen nicht so richtig, wie wir die Erziehung gestalten. Ich lebe seit fast 9 Jahren in Deutschland, meine Muttersprache ist Bulgarisch. Die Muttersprache von meinem Mann ist Deutsch, Bulgarisch kann er überhaupt nicht. Ich würde mir wünschen, dass mein Kind meine Muttersprache zumindest auf einem...


Wann und wie trösten im Rahmen der Erziehung? (3 Jahre)

Hallo Frau Ubbens, ich selbst wurde - meiner Meinung nach - mit relativ viel emotionalem Missbrauch erzogen. Weinen war im Grunde verboten und wurde bestraft. Wenn meine Eltern wütend waren und mich bestraft haben, wurden mir, wenn ich daraufhin geweint habe, Selbstsucht, Krokodilstränen, Manipulation usw. vorgeworfen und ich wurde für dieses "...


Erziehung

Hallo Fr.Ubbens, es ist bei uns eine Situation gespielt die ich nicht ganz in Ordnung finde. Unsere Tochter (bald 1 Jahr) ist selbständig Gehen angefangen. Sie hat mit ihrem Papa gespielt und er hat ihr augestanden geholfen damit sie zu mir zu Fuß geht. Ich war ein paar Meter entfernt und sie ist zu mir gegangen. Nach ca 2 Meter hat ihr Papa einen ...