Liebe Frau Ubbens, wir stehen gerade vor einer schwierigen Einschulungsproblematik und wissen gerade nicht weiter. Ich muss ein wenig ausholen… Unsere Zwillinge (beide Jungs) wurden als Frühchen im April 2010 mehr als 9 Wochen zu früh geboren. Sie werden Mitte April dieses Jahr 6 Jahre alt und wäre eigentlich Juni-Kinder. Grundsätzlich sind sie fit, zwar ein wenig klein für fast 6 Jahre (J: 110 ´, zierlich und P: 112 cm). Sohn P. hat eigentlich alle Test und Nachuntersuchungen der letzten Jahre sehr gut gemeistert und bei der letzten Untersuchung im SPZ als überdurchschnittlich intelligent (120, Bayley Scales) eingestuft. Sonst, kurz umschrieben, außer eine Runde Logopädie, alles bestens. Er hat großes Interesse an Zahlen und Buchstaben und ist motorisch außerordentlich geschickt (baut Lego Technik ab 8 Jahre). Einschulungsuntersuchung und Kooperation mit der Grundschule auch alles ok, außer dass das Sitzen bleiben und sich zurück nehmen und zuhören, nicht immer 100%ig klappt. Sohn J. hat ebenfalls alles ohne größere Schwierigkeiten gemeistert, außer einer logopädischen Behandlung aufgrund einer leichten Höreinschränkung (er trägt ein Hörgerät einseitig) nichts erforderlich. Bayley Scales genau im Durchschnitt, feinmotorisch leichte Schwierigkeiten, aber SPZ sagt schulreif für Regelschule. Allenfalls die Kooperationslehrerin der Grundschule hatte bemängelt, dass er sich schlecht zurücknehmen kann und nicht ruhig sitzen bleiben kann. Er ist noch recht verspielt und agiert eher nach dem Lustprinzip. Er schreibt seinen Namen, hat viel Interesse an Lautbildung, Zahlen, Rechnen (kognitiv fit). Er hat auch einen großen Bewegungsdrang. Koop.lehrerin meint, aber das wäre in der Schule hin zu bekommen. Eigentlich wollten wir die Kinder in der Waldorfschule einschulen. Jetzt die ernüchternde Info von der Waldorfschule, dass sie beide Kinder zurückstellen würden und so jetzt nicht nehmen. Sie sind noch zu verspielt und unruhig und würden dem Schulalltag noch nicht Stand halten. Ich kann das teilweise auch unterschreiben, weil ich immer etwas Bedenken für die Einschulung in die Grundschule hatte (vor allem beim kleineren Sohn J., der sich wirklich schwer damit tut, sich in einer Gruppe ruhig auf seine Aufgaben zu konzentrieren). Anbieten könnten sie uns für ein Jahr einen Platz im zugehörigen Kindergarten. Von Seiten der Schule, Erzieher und Ärzte habe ich für eine Rückstellung derzeit wenig Rückendeckung (da sind sie auch zu weit vom Stichtag weg) werde es aber versuchen. Beim „fitteren“ Jungen P. habe ich da wenig Hoffnung. Die Hörbehinderung beim „Kleinen“ könnte ich heranziehen. Die Waldorfschule nimmt sie nicht, ein Gemeindeprojekt „Schulreifes Kind“ im Kindergarten ist voll belegt. Trennen wollen wir eigentlich nicht (wäre schlimm für beide) Was sollen wir jetzt tun? Ein Kind in die Regelschule einschulen und ein Kind evtl. zurückstellen und doch trennen? In der aktuellen Gruppe im Kindergarten lassen wenn die Rückstellung durch geht? Wäre das nicht wie „Sitzen bleiben“, da sie das gleiche Vorschulprogramm (was sie toll meisten) nochmal durchlaufen müssten? Waldorfkindergarten (kognitiv gibt es hier keine „Schulvorbereitung“) und nächstes Jahr Waldorfschule? Beide in die reguläre Grundschule? Wie „verkaufe“ ich den beiden das, ohne, dass sie das Gefühl bekommen etwas falsch gemacht zu haben? Ihre Freunde kommen alle in die Schule und sie dürfen noch nicht…. Wir hängen ziemlich in der Luft und müssen uns bis Mittwoch entscheiden L, da dann verbindlicher Schulanmeldetermin ist. In der Hoffnung auf einen wertvollen Tipp, viele Grüße!
von CG3108 am 07.03.2016, 09:06