ein paar fragen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: ein paar fragen

hallo, ich werde in ca. 2 wochen mein erstes kind bekommen und gucke daher gerne in den rund-ums-baby foren. jedesmal jedoch wenn ich im stillforum bzw stillberatung gelesen habe versteh ich die welt nicht mehr. ich habe mir natürlich gedanken über stillen, erziehung u.ä, gemacht aber was ich teilweise lese kommt mir sehr komisch vor bzw ich frage mich ob denn mein menschenverstand so falsch liegt. ich möchte z.b. nur 6 monate stillen da wir wenn unsere tochter 6 monate sein wird eine woche alleine auf hochzeitsreise gehen. das kind wird bei oma gut betreut und es wird keine fremde frau für sie sein. da dieser termin feststeht finde ich diese lösung (kind bei oma) für das kind besser als 11 std flug, zeitverschiebung, klimawechsel und ich auch überall gelesen habe, daß 4 - 6 monate stillen zur allergievorbeugung ausreichend ist. im stillforum treffe ich allerding nur frauen, die mind. 1 jahr und länger stillen. ist das wirklich natürlich ? die empf. 4 - 6 monate können doch nicht nur überall stehen, weil milupa und co. verkaufen wollen. ich finde die vorstellung ein evt. 1 - 2 jähriges kind an der brust zu haben eher unangenehm. weiterhin möchte ich meinem kind von anfang an brust und flasche angewöhnen. zum ersten weil ich ja nicht 2 tage vor hochzeitsreise damit anfangen kann und zum zweiten das papa auch mal auf das kind aufpassen und ich aus dem haus kann. ok. in erster linie ist man mutter aber wo bleibt die frau die auch noch ein eigenes leben hat ? ist diese einstellung wirklich zu egoistisch und führt das zu problemen beim kind ? wenn es mir gut geht wirkt sich das doch sicher auch auf das kind aus, was hat es von einer gefrusteten mutter, der die decke auf den kopf fällt und sich nicht traut einmal ein paar stunden außer haus zu verbringen ? weiterhin möchte ich, daß unser kind von anfang an in seinem bett schläft. ich denke einfach, wenn man ihm einmal angewöhnt, im elternbett zu schlafen bekommt man es nie bzw schwer wieder raus. genauso wie herumtragen zum einschlafen. das geht vielleicht noch mit nem 3-4 kg kind aber was ist wenn es 10 kg wiegt ? dann diese angewohnheit rauszubekommen stelle ich mir schwieriger vor als es gar nicht erst anzufangen. wenn ich dies allerdings irgendwo so schreibe bekomme ich direkt böse zuschriften das das kind nähe braucht und man ihm das nicht verweigern darf. werde mein kind immer wenn es getröstet werden will in den arm nehmen aber wenn es wieder gut ist spricht doch nichts dagegen im eigenen bett weiter zu schlafen. komme mir manchmal schon fast als werdene rabenmutter vor dabei empfinde ich meine einstellungen nur logisch bzw. habe es auch nicht anders von freundinnen mit kindern gehört- halt nur immer wieder hier im forum. wann soll man denn sonst mit erziehung anfangen wenn nicht im säuglingsalter ? liebe,nähe und zuneigung wird das kind auf jedem fall bekommen, dann kann im eigenen bett schlafen bzw. nur 4-6 monate muttermilch doch keine bleibenden schäden hervorrufen oder sehe ich das falsch ? gruß petra

Mitglied inaktiv - 02.02.2003, 00:01



Antwort auf: ein paar fragen

Hallo Petra Da die Zufriedenheit aller! Familienmitglieder immer an 1. Stelle stehen sollte, sollten Sie auf jeden Fall jeglichen Frust zu vermeiden suchen und genau Das tun, von Dem Sie meinen, dass es Ihrem Kind, aber auch Ihnen gut tun wird. Achten Sie darauf, dass möglichst alle Wünsche und Bedürfnisse befriedigt werden können, ohne selbst Dabei "vor die Hunde zu gehen" -was bekanntlich dem Kind viel mehr schadet- werden Sie im wahrsten Sinne des Wortes "das Kind schon schaukeln". Wichtig ist, möglichst flexibel zu bleiben, da auch ein Säugling manches Mal alle bisherigen Vorsätze "über den Haufen" schmeißen kann, was aber nicht heißen soll, dass Sie auch weiterhin über die erste Zeit nach der Geburt nachdenken sollten. Beziehen Sie gleich nach der Geburt Ihres Kindes die Oma als Bezugsperson mit ein, damit Ihrem Kind deren Stimmlage, Gesichtsausdruck, Handlungsweise usw. schon sehr vertraut sind, wenn Sie auf Hochzeitsreise gehen. Inwieweit sich Stillen und gleichzeitig Flasche vereinbaren lassen, sollten Sie unbedingt mit Ihrer Hebamme abklären, da es sonst evtl. -wie ich des Öfteren hörte- zu einer Saugverwirrung kommen kann. Verlassen Sie sich primär auf Ihren ganz natürlichen Mutterinstinkt, während Sie von den sicherlich gut gemeiten Ratschlägen sich nur Das herauspicken sollten, was sich mit Ihren eigenen Vorstellungen und Ihrer ganz persönlichen Situation vereinbaren lässt. Alles Gute und: bis bald?

von Christiane Schuster am 02.02.2003



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Hallo! Ich geb dir einen guten Rat: Lass alles auf dich zukommen. Du wirst schon sehen wie alles läuft. Ich war auch immer fest davon überzeugt dass unser Kind gleich im eigenen Bett schläft. Und was war: Pustekuchen. Sie hat bis 4 Monate bei uns geschlafen. Stillen wollte ich auch so lange es geht und daraus wurden leider nur 2 Wochen da ich dann eine Brustentzündung hatte und gar nichts mehr ging. Und: Weggefahren wären wir vielleicht auch gerne , nur wäre das auf keinen Fall gegangen weil unser Kind schon mit 3 Monaten so extrem gefremdelt hat dass sogar die Oma eine wildfremde Person war. Ich will dich damit nicht verunsichern. Deine Ansätze finde ich sehr gut, aber mit einem Kind kann immer alles anders kommen als du denkst! Schöne Grüße Martina

Mitglied inaktiv - 02.02.2003, 06:45



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Du denkst Dir das glaub ich schon ganz richtig. Du musst für Dich den richtigen weg finden und so schlecht hört sich das doch gar nicht an. Meine Kleine hat am Anfang in der Wiege bei uns geschlafen und mit ca. 4 Monaten nur noch bei uns im Bett. Da ich das auch nicht so toll fand habe ich mich auf ein paar unruhige Nächte vorbereitet und habe sie dann in ihr Kinderbett zum Schlafen gelegt. Was war?...wohl genau das richtige... sie hat bestens geschlafen von der ersten Nacht an und alle hatten ihre Ruhe. Wollte damit nur sagen, daß Dir Dein Kind schon zeigen wird was es braucht und möchte. Ausserdem kannst Du stillen so lange Du möchtest und solange es euch gefällt. So habe ich mir es auch von Anfang an vorgenommen und es hat super geklappt. Für uns war halt der richtige Zeitpunkt zum Abstillen der Anfang der Beikost mit 5,5M. Ich rate Dir allerdings unbedingt erstmal mit der Flasche abzuwarten bis sich das Stillen richtig eingependelt hat. Wir hatten zwar keine Probleme mit Flasche und Stillen, aber einige Freundinnen von mir hatten nachher Kinder die die Flasche total verweigert haben. Darfst aber nicht traurig sein wenn es so sein sollte. Ich habe einfach ganz in Ruhe ausprobiert was meine Kleine toleriert und hingenommen was nicht klappt. Mehr kann man nicht tun und das war o.k. so. Wünsche Dir alles Gute für die Geburt und eine schöne Reise.

Mitglied inaktiv - 02.02.2003, 08:26



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hallo petra, wenn ich das hier immer so lese, dann komme ich mir auch so vor, als wären hier nur Übermüter unterwegs, die immer gedult und verständnis mit ihrem kind haben und niemals das gefühl haben "gleich dreh ich durch". egal, wie du das mit deinem kind jetzt planst kommt es meistens doch anders. ich muß dazu sagen, dass ich auch ein jahr lang gestillt habe. natürlich nicht voll. ich fand es einfach schön so. es wird sich sowie so alles so einspielen, wie dein kind es braucht und wie du es brauchst. es wird immer eine zeit dauern, bis ihr euch aneinander "gewöhnt" habt und man muss das kleine wesen erstmal kennenlernen, denn egal wie klein sie sind, sind sie ja doch alle individuen und ganz unterschiedlich. übrigens hat meine tochter nie die flasche genommen, weil muttermilch einfach besser schmeckt :o) und abpumpen war bei mir nicht möglich (es gibt brüste, die nur ans kind selbstabgeben. so hat mein arzt es gesagt). gefremdelt hat sie manchmal auch sehr schlimm, aber soweit ich mich erinnern kann nie mit ihrer oma. dieh hat sie aber auch fast jeden tag gesehen. ich wünsche dir auf jedenfall eine problemlose entbindung und alles gute :o) LG stephanie

Mitglied inaktiv - 02.02.2003, 12:10



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moin petra, es mag überheblich klingen, aber deine "sonderbaren" vorstellungen hatte ich auch mal, bevor unsere kinder auf der welt waren ... ich hatte auch nicht vor z. b. länger als 6 mon. zu stillen, kind sollte im eigenen bettchen schlafen, etc. pp. alles graue theorie ;-) eins ist aber so sicher wie das amen in der kirche, mit kindern, vor allem mit babys, lässt sich nix im voraus planen, deswegen würde ich mich an deiner stelle nicht so auf die hochzeitsreise versteifen, wenns dann, aus welchen gründen auch immer, nicht wie geplant klappen sollte, seid ihr nicht so enttäuscht. ne hochzeitsreise rennt doch nicht davon ;-) übrigens, noch ein hinweis von herzen :-) ich an deiner stelle würde mir lieber die ratschläge der sogenannten übermütter z. b. im stillforum durch den kopf gehen lassen, als so manches unqualifiziertes gelaber im - rund-ums-baby - oder -nach der geburt- forum. lg e.

Mitglied inaktiv - 02.02.2003, 13:35



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hallihallo ps, kanns nicht lassen und geb auch noch meinen senf dazu (c: ich dachte auch dass ich so ca. ein halbes jahr stillen werde. inzwischen ist emilia 9 monate alt und wird noch so gut wie voll gestillt, da sie an beikost schlicht und ergreifend noch kein grosses interesse zeigt, ich sie nicht zum essen zwinge und es nicht natürlich fände, ihr vorzugsweise statt meiner milch die industriell weiterverarbeitete muttermilch einer kuh zu geben. schon drei monate vor emilias geburt stand ein wunderschöner alter stubenwagen neben unserem bett, ich hatte einen tollen neuen vorhang dazugenäht und extra alte spitzen drangemacht.... emilia hat nicht eine nacht drin geschlafen. denn als ich sie reinlegen wollte hat sie immer geschrien. bei mir oder meinem mann auf dem arm nicht. wir haben sie zu uns ins bett geholt, wo sie heute noch schläft, und es ist wunderbar. und irgendwann (das wird dir auch fr. schuster bestätigen) wollen kinder ganz von allein ihr eigenes nest. denn die 10-jährigen, die jede nacht zu ihren eltern ins bett wollen sind meist die, die es als babys nicht durften... ich war mir absolut sicher, dass ich emilia öfter mal bei oma lasse um freiraum für mich zu haben. die realität ist, dass wir zwar oft bei oma sind, ich aber überhaupt kein bedürfnis habe, sie dort zu lassen, weil es mir mit allen zusammen am besten geht. lange rede kurzer sinn: erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. nur finde ich ganz wichtig, seinem baby offen und ohne feste erwartungshaltung und starren plan, wie es sein und sich verhalten soll, gegenüberzutreten. denn sonst läuft man ganz schnell gefahr, sein kind unter missachtung seiner elementarsten bedürfnisse in einen rahmen zu pressen, in dem es (offensichtlich oder auch ganz still und leise) unglücklich und unsicher ist. denn wenn dein kind gerne bei oma ist, du es in dem alter tatsächlich schaffst, es eine ganze woche alleinzulassen und alle damit zufrieden sind, gut. aber vielleicht wollt ihr in ein paar monaten nichts lieber, als mit eurem kleinen zwerg zusammen irgendwohin in urlaub fahren, weil ihr euch gar nicht vorstellen könnt, so lange getrennt zu sein. könnte ja auch sein oder? und was erziehung angeht: säuglinge kann man nicht erziehen, weil dafür die notwendigen voraussetzungen noch nicht gegeben sind. man kann sie höchstens dressieren, und wer will das schon? frau schuster und dr. posth sowie biggi welter haben zu diesem thema ganz viele fragen beantwortet, finde ich immer ganz interessant dort zu stöbern. euch alles gute und viel freude und glück als kleine familie lg sandra

Mitglied inaktiv - 02.02.2003, 17:07



Antwort auf: ein paar fragen

Mach es so wie du denkst! Bedenke aber, daß es schon stimmt, was meine Vorredner gesagt haben: mit einem Baby kannst du nicht planen.! Und denke auch dran, daß du nicht aprupt nach 6 Monaten aufhören kannst mit stillen! Sonst hast du keine schöne Hochzeitsreise, sondern nur Ärger mit total überquellenden, entzündeten Brüsten!!! alles Gute, Sonja

Mitglied inaktiv - 02.02.2003, 20:54



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Und noch ein "Senf" von mir: was das Reisen betrifft. Klar wollt Ihr Eure Hochzeitsreise zu zweit genießen. Wir haben aber beispielsweise eine 3-Wöchige Reise nach China gemacht, wie unser Zwerg 7 Monate alt war. Wir blieben allerdings nur in Peking. Die Flugreise war überhaupt kein Problem, im Gegenteil, am besten man nützt noch die Gelegenheit, solange der Zwerg noch nicht laufen kann und überall einschläft ! Alles Gute !!

Mitglied inaktiv - 03.02.2003, 13:57