Dominante Kindergartenfreundin meiner Tochter

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Dominante Kindergartenfreundin meiner Tochter

Hallo, mal kein Babythema. Meine Tochter (5,5 Jahre, Vorschuldkind im Kiga) hat eine Freundin in der gleichen Gruppe, die sehr dominant ist. Es ist schon mehr oder weniger eine Hassliebe, die zwei können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander. Besagte Freundin ist über ein Jahr älter und gibt den Ton an, was gespielt wird, was gerade angesagt zu sein hat usw. Das ging so weit, dass meine Tochter zeitweise im Kiga nicht mehr selber gemalt, sondern nur noch von der Freundin vorgegebene Bilder ausgemalt hat. Nach einem Gespräch mit den Erzieherinnen haben diese verstärkt darauf geachtet, dass unsere Kleine wieder mehr selber malt, was wir auch für wichtig halten, da sie im Sommer nun eingeschult wird. Obwohl wir unsere Maus bestärken, mangelt es ihr da wohl noch an Durchsetzungsvermögen. Nun wurde ich heute wieder von der Mutter angesprochen, ob sie unsere Tochter nicht nochmal zum spielen nach dem Kiga mitnehmen kann. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass die Mädchen miteinander spielen, solange es beide möchten. ABER - das Mädchen war noch NIE hier bei uns spielen, immer nur soll unsere Tochter hin, und wer bestimmt wohl dort das Spiel...? Oft kommt unsere Maus zurück und beschwert sich wieder über das Verhalten der Freundin im Spiel. Lediglich zu zwei Geburtstagspartys war die Freundin mal hier bei uns, aber auch da nur mit Mutter. Ich verstehe mich mit der Mutter ganz gut, von daher sprach nichts dagegen, dass sie dabei bleibt, aber zum einen möchte unsere Kleine auch mal Besuch bei sich haben und zum anderen sollte das Mädchen vielleicht auch mal langsam lernen, dass nicht alles nur so laufen kann, wie sie es möchte, oder? Von daher möchte ich eigentlich nicht, dass unsere Kleine wieder hingeht. Ich habe abwehrend nun eben nur gesagt, dass wir morgen schon etwas vorhaben meines Wissens, ich würde mich später melden. Und ob sie nicht mal zu uns kommen möchte, als unsere Kleine wieder zu ihnen. Das wurde dann nur übergangen lächelnd und ich soll mich doch später melden. Wie kann ich freundlich mitteilen, dass ich finde, dass das Mädchen nun mal uns besuchen sollte, auch ohne Mama, wie es unsere Kleine jetzt schon etliche Male getan hat. Möchte nicht böse rüberkommen, was vielleicht passieren könnte, wenn ich es wie oben beschrieben argumentiere... Danke fürs lange lesen, vielleicht hat wer einen Tipp? LG Angel

von Angel am 09.06.2015, 15:50



Antwort auf: Dominante Kindergartenfreundin meiner Tochter

Liebe Angel, sagen Sie der Mutter, dass Ihre Tochter auch gerne mal mit der Freundin bei sich zu Hause spielen möchte. Schlagen Sie vor, dass sich die Kinder abwechseln. Ein Treffen bei Ihnen, ein Treffen bei der Freundin. Gehen Sie gerne in die Offensive und warten Sie die Reaktion der Mutter ab. Sie treten niemandem damit auf den Schlips. Es ist ganz klar verständlich, dass Kinder auch das eigene Zimmer, die eigenen Spielsachen etc. präsentieren möchten und von daher hat der Vorschlag nichs mit böse zu tun, sondern ist klar erklärbar. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 09.06.2015



Antwort auf: Dominante Kindergartenfreundin meiner Tochter

Hallo, was spricht dagegen verbindlich zu sein und offen zu sagen "Vorname" möchte auch gern mal bei sich spielen, kann ich "Vorname" nicht "am XY" oder "heute mitnehmen"? Sich "später zu melden" lässt alles offen und wirkt eher abwehrend bis feindselig (egal es gemeint ist). Es würde spätestens bei einem Vorschulkind vielleicht auch zu überlegen sein nicht so oft Maus oder Kleine zu verwenden. Die Kinder schaffen unglaublich viel - wenn man es ihnen denn zutraut. Liebe Grüße

von Lina_100 am 12.06.2015, 23:47