DRINGEND

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: DRINGEND

habe gerade von einem Freund eine mail bekommen. Die haben nun nach vielem kaempfen ein kind aus dem heim geholt es ist 4 einhalb jahre alt, und dabei sich aufzugeben.. hier die mail meines freundes.. "Wir haben Timo jetzt bei uns zu Hause. Es geht ihm zunehmend schlechter, was bedeutet, dass er sich selbst aufgeben möchte. Wir werden ihn hier so gut es geht verpflegen und mit unserer Liebe vollpumpen. Vielleicht entscheidet er sich für uns. Sollte er wirklich die Hoffnung an die Menschheit verloren haben und von uns gehen, wird er diesen Weg zumindest in Freiheit antreten. Kräftemäßig bin sind wir zwar am Ende angelangt, aber diesen einen Kampf werden wir noch mit ihm gemeinsam bestreiten. Ein einziges Mal in seinem bisherigen Leben soll er mal nicht alleine sein. Auch an Euch die Bitte...denkt nicht an uns, nicht an mich, denkt an den kleinen Jungen, der die allergrößte Entscheidung treffen muß, die es im Leben eines Menschen überhaupt gibt." was kann man nun da tun??? Er will weder essen noch trinken, will auch sonst nichts von seiner Umgebung wissen... koennen sie einen rat geben?? waere fuer ihre Hilfe sehr dankbar Cristina

Mitglied inaktiv - 09.07.2002, 17:35



Antwort auf: DRINGEND

Hallo Cristina Da der Junge sicherlich nicht unterernährt aus dem Heim geholt wurde, sollte ihm tatsächlich die nächsten 2 Tage und Nächte Nichts als Liebe entgegengebracht werden. Timo sollte immer im Arm oder an der Hand seiner neuen Bezugspersonen bleiben und so viel wie möglich gestreichelt werden. Noch günstiger ist es, wenn nur 1 Person sich diese 2 Tage um Timo bemüht, damit er erst mal halbwegs erkennen lernt: hier gehöre ich nun hin! Die mögen mich und geben mich nicht mehr ab! Sollte er kein Kuscheltier haben, geben Sie ihm Eines, bzw. legen Sie es neben ihn und erklären Sie ihm, dass es der "Beschützer" für ihn ist, wenn sonst Niemand ihm zuhört. Das Tier kann nämlich als "Tröster" Alles verstehen.- Etwas zu essen/trinken stellen Sie "rein zufällig" in greifbare Nähe und langen selbst auch mal zu ohne Timo zum unbedingten Mitessen aufzufordern.- Haben Ihre Freunde auch ein eigenes Kind, sollten immer Beide gleichzeitig in den Arm genommen und angesprochen werden, damit Keines auf den Anderen eifersüchtig zu werden braucht.- Vielleicht ist gerade in diesen Tagen ein großes Familienbett von besonderer Bedeutung? Ziehen Sie erst nach einer gewissen Eingewöhnungsphase -wenn Sie merken, dass das Vertrauen wächst- einen Kinderarzt oder auch einen Therapeuten -falls noch notwendig- zu Rate. Melden Sie sich nach Ablauf dieser ca. 2 Tage noch mal, da uns Allen sicherlich das Schicksal eines bisher so im Stich gelassenen Jungen sehr am Herzen liegt?- Wir drücken Ihnen fest die Daumen!- Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 09.07.2002



Antwort auf: DRINGEND

nochmal herzlichen dank

Mitglied inaktiv - 09.07.2002, 18:05



Antwort auf: DRINGEND

Mein Gott ist das furchtbar!!! Mir stehen die Tränen in den Augen - ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es zu so einer Aufgabe bei einem Kleinkind kommen kann - und ich möchte es auch gar nicht. Hoffentlich können Deine Freunde ihm den Lebenswillen zurückgeben - ich wünsche ihnen viel Kraft dafür und hoffe, daß Du uns kurz berichtest, wie die ersten Tage verlaufen sind. Denn solche Geschichten gehen mir dann lange nicht mehr aus dem Kopf. Fr.Schuster hat, finde ich, eine echt tolle Antwort gegeben, hoffentlich spricht der Junge drauf an!!! LG Martina

Mitglied inaktiv - 10.07.2002, 11:08