Frage: Bockphase

Hallo, mein Sohn ist gerade 2 geworden und seit ca 6 Monaten in der Bockphase. Bisher war es noch recht erträglich und wir kamen mit seinen Wutausbrüchen klar. Seit ein paar Wochen ist es aber immer schlimmer geworden und ich fühl mich zunehmend überfordert. Wenn er nicht sofort seinen Willen bekommt schreit er sofort los. Ebenso wenn ich mich nicht so verhalte wie er es gerne hätte. Beispielsweise rastet er aus wenn ich Käse esse, er mag nämlich keinen und somit darf auch niemand sonst Käse esse... Mir ist es es jedes mal peinlich, wenn mein Sohn wie verrückt los brüllt, sich auf den Boden wirft, den Kopf auf den Boden haut (teilweise hatte er davon schon blutige Beulen...) und sich erbricht. Ein "Anfall" kann gut und gerne 45 Minuten dauern... ich komm dann überhaupt nicht zu ihm durch. Im Gegenteil: wenn ich in seiner Nähe bin schlägt und beißt er nach mir. Ich trau mich kaum noch irgendwo hin mit ihm, denn das gebocke macht er inzwischen überall. Mitunter kann es sein das er einen Tag eigentlich größtenteils mit schreien verbringt... :( Wenn mein Mann mit ihm Zeit verbringt ist er viel ruhiger, spielt ausgeglichen und isst auch artig. Nur wenn ich dabei bin gehts sofort los. Kann ich irgendwas tun damit wir beide wieder entspannter miteinander umgehen können? Vielen Dank für Ihre Hilfe!

von Lysithea am 15.11.2017, 17:12



Antwort auf: Bockphase

Liebe Lysithea, Ihr Sohn ist vor allem bei Ihnen so trotzig, da Sie seine engste Bezugsperson sind. Er vertraut Ihnen und weiß, dass Sie ihn lieben und er sich aus dem Grund bei Ihnen ausporbieren darf. Sicherlich spürt er auch seit ein paar Wochen, dass eine Veränderung ansteht. Mama kann ihn nicht mehr so oft heben, ist vielleicht ein wenig empfindsamer usw.. Geben Sie Ihrem Sohn klare Strukturen vor. Diskutieren Sie auch nicht. Wenn er nicht essen mag, dann beenden Sie die Mahlzeit und versuchen nicht, ihn zu überreden doch etwas zu essen. Wenn Sie etwas von ihm möchten, wie z.B., dass er zum Schuhe anziehen kommt, weil sie nach draußen wollen, dann gehen Sie direkt zu ihm auf Augenhöhe. "Du kannst die Autos zuende einparken und dann gehen wir Schuhe anziehen." Lassen Sie ihn sein Spiel beenden, damit er nicht wütend werden muss, weil er es abbrechen soll. Usw.. Bleiben Sie in seiner Nähe, wenn er trotzt. Setzen Sie sich still an eine Stelle, bestenfalls auf den Fußboden, so dass er jederzeit zu Ihnen kommen kann, um sich trösten zu lassen. Um selbst wieder entspannter zu sein, können Sie vielleicht Unterstützung von Großeltern oder Freunden bekommen, die Ihren Sohn ab und zu mal für ein Stündchen übernehmen?! Eine kleine (regelmäßige) Auszeit wird Ihnen sicher gut tun und Sie können gelassener auf Ihren Sohn zugehen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 17.11.2017



Antwort auf: Bockphase

Ach so, völlig vergessen zu schreiben: ich bin mit unserem zweiten Kind schwanger. Kann dies dazu beitragen das er auf mich so reagiert obwohl das Baby ja noch gar nicht da ist?

von Lysithea am 15.11.2017, 17:15