Aus dem Schlafrythmus und nur noch Arm. Was tun?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Aus dem Schlafrythmus und nur noch Arm. Was tun?

Hallo Frau Ubbens, ich hatte Sie vor Kurzem schonmal um Rat gefragt bezüglich unserer Tochter (22 Monate) Sie schlief seit Silvester und anschliessendem Urlaub (innerhalb von Deutschland) nicht mehr richtig ein und war in der Nacht oft wach. Nun sind wir seit einigen Tagen zu Hause und es ist keine wirkliche Veränderung zum Urzustand eingetreten. Wie zuvor schon gesagt, schlief sie vorher immer gut und selbständig ein. Man konnte fast die Uhr danach stellen. Nachtschlaf von ca. 19/19.30 Uhr - 6.30/7.00 Uhr. Mittagsschlaf von 12.00-14.30/15 Uhr. Nun schläft sie wenn ich sie zwischen 19.15/19.30 ins Bett bringen will erst gegen 20-20.30 Uhr ein, nachdem ich sie immer wieder aus dem Bett auf den Arm nehmen muss, weil sie sobald ich sie hinlege oder manchmal auch erst wenn ich den Raum verlassen will weint und laut Arm und Mama ruft. Ist sie auf meinem Arm, kuschelt sie sich an mich und schläft fast ein. Versuche ich sie nach einiger Zeit kuscheln hinzulegen, fängt es wieder von vorne an. Hinzukommt, dass sie jetzt auch nachts öft weint und nach mir ruft. Ich warte zuerst, ob es nur ein paar kurze Laute sind und sie alleine wieder einschläft so wie früher. Aber nun ist es irgendwie anders. Sie weint dann wirklich und ich gehe dann natürlich zu ihr. Kaum bemerkt sie mich, ist sie sofort gut drauf, sagt "Hallo", kuscheln, Arm usw. Das gebe ich ihr dann auch und entweder kommt dann das Gleiche Spiel wie Abends, dh, sie wird auf meinem Arm ruhig und schläft so gut wie ein, bis ich sie wieder in ihr Bett legen will oder so wie letzte Nacht, da hab ich mich dann mit ihr auf eine Matratze (die liegt schon immer zum Spielen und für schlechte Nächte) in ihrem Zimmer) gelegt und da suchte sie ganz konkret meine Nähe und war nur am Kuscheln und kichern. Allerdings ging das von ca. 3-5 Uhr. Erst dann konnte ich sie endlich in ihr Bett legen und sie schlief nach noch einem kurzen quaken ein. Dementsprechend schlief sie dann auch bis 8 Uhr morgens. Ich hab schon überlegt, ob sie weniger Mittagsschlaf braucht. Auch schon ausprobiert. Da muss ich sie dann aufwecken, weil sie sonst wie gesagt fast 2,5 Std schläft. Aber selbst nach gekürztem Mittagsschlaf auf 1,5 Std und obwohl sie ja jetzt immer erst gegen 20 Uhr abends einschläft, wird sie nachts wach und weint und sucht meine Nähe. Ich habe kein Problem damit, ihr diese Nähe zu geben und bei ihr zu bleiben in der Nacht. Geht aber nur im Kinderzimmer auf der Matratze, da ich sie nicht mit ins Elternschlafzimmer nehmen kann, da mein Mann morgend früh aufstehen muss und nicht schlafen kann, wenn sie mit bei uns im Bett wäre. Ich frage mich eigentlich nur, warum das mitmal so ist und ob ich es nicht schlimmer mache, wenn ich das länger so praktiziere, weil sie weiss, ich komme sofort und bleibe bei ihr. Vorallem hatte ich letzte Nscht denn Eindruck, dass sie erst recht immer wacher wurde, weil ich da war bei ihr. Was soll ich also machen? Bin etwas planlos grad. Vielen Dank und liebe Grüsse Lummerland

von Lummerland1998 am 11.01.2016, 13:50



Antwort auf: Aus dem Schlafrythmus und nur noch Arm. Was tun?

Liebe Lummerland, da Ihre Tochter erst gegen 20 Uhr einschläft, können Sie sie von vorneherein erst ein wenig später hinlegen. Vorher können Sie als Ritual einführen, dass Ihre Tochter eine kleine Massage bekommt, die entspannend wirkt oder Sie kuscheln gemeinsam eine Runde auf dem Sofa und schauen dabei Bücher an. Auf diese Weise hat Ihre Tochter die Gelegenheit die Ereignisse des Tages schon einmal ein wenig zu verarbeiten und eine große Portion Mama zu bekommen. Wie sieht es denn aus, wenn der Papa seine Tochter schlafen legt? Haben Sie diese Möglichkeit schon einmal ausprobiert? Meist funktioniert das "einfacher". Hat sich Ihre Tochter wieder an das alleinige Einschlafen gewöhnt, können auch Sie als Mama das Zubettbringen wieder mit übernehmen. Kommt diese Option in Betracht? Kommt es nicht in Frage oder Ihre Tochter benötigt nach drei Abenden genau wie mit Ihnen eine Stunde bis sie in den Schlaf findet, melden Sie sich gerne noch einmal. Bzgl. der Schlafdauer und es kann tatsächlich sein, dass Ihre Tochter insgesamt nicht mehr so viel Schlaf benötigt, sollten Sie eine Woche lang die neuen Schlafenszeiten beibehalten, um eine Schlußfolgerung daraus ziehen zu können. Ihre Tochter braucht ein paar Tage Zeit, um sich daran zu gewöhnen, nachts wieder alleine einzuschlafen. Klappt das abendliche Einschlafen, wird auch die Nacht wieder entspannter. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 12.01.2016