aus aktuellem anlass...

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: aus aktuellem anlass...

Hallo Frau Schuster, Meine 3 1/4 jährige Tochter gerät zur Zeit permanent wegen Nichtigkeiten völlig aus der Fassung. Beispiel: Eben habe ich sie vom Kindergarten abgeholt, ihr Laufrad, das vor der Tür geparkt war, war nass. Ich hatte nur ein Taschentuch dabei, und konnte es nicht zu ihrer Zufriedenheit abtrocknen (hätte aber leicht ausgereicht, zumal sie sowieso Regenkleidung anhatte). Es begann ein Riiiiiesengebrüll, ein hin und her (ich will Laufrad fahren, ich will lieber laufen,...) mit dem Ergebnis, dass sie sich fürs Laufen entschieden hat. Da es zum Regnen anfing, und ich den kleinen Bruder ohne Regenschutz im Buggy dabeihatte, habe ich gar nicht mehr versucht, das Problem vor Ort zu lösen (wenn sie mal so brüllt, geht das erfahrungsgemäß auch nichtso schnell), sondern bin einfach losgelaufen, sie (den ganzen Heimweg brüllend hinterher). Zwischendurch hat sie mit ihrem Stofftier nach mir gehauen und geschrien :"Mama, ich mag dich nicht, du sollst mir nichts sagen,...") Außerdem hat sie alles sabotiert, ist mitten auf der Straße davongelaufen, hat zuhause die Schlüssellöcher zugehalten, dass ich nicht aufsperren konnte,... Ich habe alles weitestgehend ignoriert, nur wenn sich mich haute, habe ich gesagt, dass ich das nicht möchte, und sie kurz festgehalten. Zuhause hat sie sich 5 Minuten im Klo eingesperrt, danach war alles wieder gut. Das geht zur Zeit immer nach dem Kiga so, eine kleine Kleinigkeit reicht aus, und der Tobsuchtsanfall ist vorprogrammiert, aber deswegen möchte ich sie ja nicht wie ein rohes Ei behandeln und alles zu ihrer Zufriedenheit machen. Im Kindergarten hat sie gerade eine schwierige Phase, sie war jetzt 2 Wochen wg Krankheit und Ferien nicht dort, und ging schon vorher nicht so gerne hin, weint fast wieder jeden Morgen, (nachdem sie im September erst angefangen hat, ist dasjetzt wie eine zweite Neueingewöhnung).Ist der Kiga noch zu früh für sie? Aber jetzt wieder aufhören wäre ja auch nicht förderlich, oder? Aber es muss doch möglich sein, dass sie die "Kindergarten-Anspannung" irgendwie anders abbaut???! Das Problem, dass sie sehr konkrete Vorstellungen hat, wie Dinge zu tun sind, haben wir immer, z.B. auch abends (ich will aber die Pinguin-Windel, die Mama soll heute Geschichte lesen, ich will keine Zudecke,... ) Bei Zuwiderhandlung unsererseits gibt es ein Riesengeschrei, sie zieht sich wieder ganz aus,... Wir bemühen uns schon, konsquent zu sein (z.B. im Falle der Decke: Decke muss halt einfach sein, da hilft alles nichts, mit dem Lesen finden wir manchmal Kompromisse: Papa liest, und Mama übernimmt dafür vorher Zähne putzen und kommt danach noch mal zum Gutenachtkuss o. ä.) Sie ist eingentlich ein liebes,zurückhaltendes, umgängliches Mädchen, versteht sich gut mit ihrem Bruder,...aber wenn mal was nicht nach ihrer Nase geht, ist der Teufel los. Auch nachts (bzw spätabends) wacht sie manchmal auf, und brüllt einfach eine Viertelstunde (ich weiß nicht, ob sie wirklich wach ist), da hilft alles nichts. In den Arm genommen werden möchte sie nicht (haut und zappelt) und jedes Wort, das man sagt, ist falsch, und macht alles noch schlimmer. Da hilft nur, sie aus dem Bett nehmen (teilt Zimmer mit Bruder), mit ihr aufs Sofa setzen, nicht reden, und warten, bis der "Anfall" vobei ist. Was meinen Sie dazu? Haben sie Tipps für uns? Vielen Dank!!! minnemama

Mitglied inaktiv - 12.11.2009, 13:46



Antwort auf: aus aktuellem anlass...

Hallo Ratsuchende Bitte reagieren Sie so gelassen wie möglich und weisen Sie Ihre Tochter auf möglichst logische Folgen hin, die ggf. auch konsequent eingehalten werden: Veranstaltet sie beim Abholen jedes Mal so ein Theater, wird das Laufrad gar nicht mehr mitgenommen und sie muß an Ihrer Hand gehen. Den kleinen Bruder können Sie evtl. in einem Tragesack oder Tragetuch tragen, sodass es für Sie etwas einfacher wird. Da der Kiga-Alltag für die Kleinen aber harte Arbeit bedeutet und ihre Konzentrationsfähigkeit an ihre Grenzen führt, wird Ihre Tochter sich in Ihrer Nähe erst einmal abreagiern, bzw. "Dampf ablassen" müssen, sodass ich Ihnen rate, ihr Zeit zu lassen, um sich von einer Situation: Kiga auf die Nächste: Mama und Bruder umstellen zu können. Diese 5 Min. auf dem Klo brauchte Ihre Tochter vermutlich einfach ihre Ruhe und sie wußte: dort wird sie von Ihnen nicht (mit Fragerei, Wünschen, Aufträgen) "belästigt". Nach 2 Wo kiga-freier Zeit und zusätzlich Krankheit (sie erhielt in dieser Zeit bestimmt über die Maßen viel Zuwendung von Ihnen), fällt es Kleinkindern besonders schwer, sich wieder auf den Kiga umzustellen, sodass eine erneute Eingewöhnungsphase durchaus die Regel ist. Besucht Ihre Tochter prinzipiell gerne die Einrichtung, halte ich es für nicht sehr sinnvoll, sie jetzt wieder abzumelden. Wird Ihre Tochter nachts weinend wach oder schreit sie im Schlaf, nehmen Sie sie möglichst nicht aus ihrem Bett, da sie lernen muß, sich dort sicher zu orientieren, wenn sie auch Tageserlebnisse zu verarbeiten sucht. Schlagen Sie ihr bereits abends mitfühlend vor, mit ihrem Kuscheltier oder ihrem Schnuffeltuch zu kuscheln und sich eine Spieluhr aufzuziehen, wenn sie mal schlecht träumt oder wach wird. Erinnern Sie dann nachts mit tröstenden Worten an diese Hilfen von Ihrem Bett aus oder aus der Nähe des Bettes. Bitte denken Sie stets daran, dass auch Ihre "große" Tochter noch ein Kleinkind und keine kleine Erwachsene ist. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 13.11.2009



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