Aufmüpfige und ständig nöhlende Tochter weiß nicht weiter

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Aufmüpfige und ständig nöhlende Tochter weiß nicht weiter

Wehrte Frau Schuster, meine Tochter 7 ist seit Wochen aufmüpfig und behandelt mich wie irgendeine Schulfreundin, nicht wie ihre Mutter. Sie steht früh auf nöhlt mich an weil ich sie wecken mußte wegen der Schule, habe es teilweise verstanden Schulstreß, ständig zickenden Mädels aus ihrer Klasse, habe angeboten ihr Rat zu geben bei Sorgen u.s.w. Es hört nicht auf nun sind ja Ferien, das Problem Zimmer ist groß geschrieben und da nöhle ich auch herrum, habe ihr einen Zettel gemacht was sie aufräumen muß wo es hinkommt, aber alles liegt erstmal herrum und ich räumte immer auf weil ich es nicht mehr sehen konnte. Sie bastelt Schnipsel bleiben liegen Schere und Materiallien ebenso. Dann wenn sie in der Küche ist und was schneidet bleibt es liegen. Sie zieht sich in Wohn oder in Bad oder in Ihren Zimmer aus und es bleibt eben liegen wie sie es ausgezogen hat, ich habe wohl viel verpaßt , aber versuche es irgendwie hinzu bekommen und was ist wenn ich was sage werde ich nur angenöhlt und Standartspruch ist n e i n nein. Au man, ich habe mit ihr heute gesprochen und gesagt so gehts nicht weiter, ich würde weniger schimpfen wenn ich nicht alles 5-6 mal sagen müßte, ich würde weniger schimpfen wenn wir einen Kompromis schließen sie räumt ihr Zimmer auf und räumt was weg, wenn sie was hatte und ich habe mehr Zeit für sie wenn ich nicht noch ihr Zeug hinterher tragen müßte. Ich versuche alles mögliche, sie darf so oft jemanden nach Hause bringen zu spielen, dann sind wir viel unterwegs, bei Freunden wo sie nicht immer gleich ins Bett muß und viele Freiheiten hat, aber sie Akzeptiert kein nein. Mit Ihren Freunden in der Schule sagt sie, sie ist immer genervt von den Zickereien aber sie läßte es eben zu Hause raus obwohl ich immer ihr angeboten habe darüber zureden und ich höre immer zu. Das gleiche macht ja mein Mann Frust auf Arbeit wird Frust zu Hause gelassen ist das schon so ein Bild? Ich bin auch manchmal sehr ungehalten, und mir tut es auch manchmal leid aber ich denke es geht dabei um sie das ich alles dauernt erzählen muß. Was mache ich denn nur falsch? L.G

Mitglied inaktiv - 24.07.2007, 23:24



Antwort auf: Aufmüpfige und ständig nöhlende Tochter weiß nicht weiter

Hallo Ratsuchende Daß sowohl Ihre Tochter als auch Ihr Mann zu Hause "Dampf ablassen", ist durchaus normal und ein Zeichen, daß Beide sich zuhause auch wohl fühlen; denn: wo sonst kann man auch mal schwach werden, außer dort, wo man genau weiß, daß man trotzdem geliebt und akzeptiert wird?- Bitte organisieren Sie auch für sich selbst mal eine Auszeit, damit Sie neue Energieen tanken können. Gehen Sie z.B. 1mal/Woche, zu einem festen Termin, zu einer Freundin, ins Fitness-Studio, zum Schwimmen; machen Sie einen Spaziergang usw. Danach werden Sie dann die Kraft haben, gegenüber Ihrer Tochter gelassener und konsequent zu reagieren: Sie muß nicht mehr nöhlen, wenn Sie sie netter Weise wecken; sie kann auch von einem (viel unpersönlicheren) Wecker geweckt werden und SELBER aufstehen! Da Kinder eine ganz andere Vorstellung von Ordnung haben, rate ich Ihnen, das Zimmer Ihrer Tochter 1-2 Mal die Woche mit ihr gemeinsam aufzuräumen -vielleicht während eines lustigen Wettspiels?- Regen Sie sie konkret zum Basteln, Schneiden o.Ä. an, während Sie gleichzeitig darauf hinweisen, daß Alles wieder anschließend an seinen Platz geräumt werden muß. Geschieht es nicht, wird vorläufig nicht mehr gebastelt, geschnitten,... werden dürfen! Legt sie ihre Kleidung nicht wie abgesprochen auf den Stuhl, werden Sie ihr wohl doch noch wie einem Baby beim An-/Ausziehen helfen MÜSSEN! Bleiben Sie möglichst ruhig und weisen Sie auf die entsprechend logischen Folgen hin, falls Ihre Tochter Ihre begründete Bitte absichtlich überhört. Handeln Sie ggf. anschließend konsequent. Ganz wichtig ist aber auch ein großes Lob, wenn Ihre Tochter dann Ihrer Bitte nachgekommen ist -wenn auch nach eigenen Vorstellungen-. Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 25.07.2007